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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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gesagt.« Merlin versuchte, sein Schmunzeln zu verbergen, doch ohne viel Erfolg.
    »Ahh«, fügte die Windschwester scherzhaft hinzu, »aber das Beste an ihr sind alle ihre gut erzogenen Kinder! Seit ihrer Geburt haben sie hhalb Steinwurzel angezündet.«
    Sie schwebte näher und kitzelte dabei die großen Ohren. »Du bist zwar noch jung, aber jetzt bist du ihr weiser alter Onkel. Du kannst ihnen ein paar wichtige Dinge beibringen.«
    »Als Erstes ein paar Manieren«, erklärte Basilgarrad. Er kniff die Augen zusammen, als er sich erinnerte, wie einer dieser Grünschnäbel – damals mehr als hundert Mal so groß wie er – ihn bei der Hochzeit von Merlin und Hallia angegriffen hatte. »Es wird ein Vergnügen sein, ihnen wieder zu begegnen.«
    »Ein Vergnügen für dich.« Aylah wehte belustigt in Böen. »Aber sie sehhen das vielleicht anders.«
    »Welche Verwandte du auch haben magst«, sagte Merlin, »vor dir liegt dein ganzes Leben. Und als ein Geschöpf von großer Magie könntest du ein wirklich langes Leben haben.«
    Er rollte ein paar längere Haare aus seinem Bart zu einem festen Knoten. »Wirklich, du könntest tausend Jahre oder mehr leben.« Seine Augen, so dunkel wie sein Haar, wurden groß bei diesem neuen Einfall. »Vermutlich könntest du sogar eines Tages meinen eigenen Nachkommen begegnen – den Erben meiner Magie.«
    Sobald er diese Worte sprach, wurde sein Gesicht betrübt und er sagte leise: »Zu denen wohl kaum mein eigener Sohn gehört.«
    Er richtete sich auf und ging zu Basilgarrads vorstehender Schnauze. Viele Reihen mächtiger Zähne glänzten über ihm. Er hielt seinen Stab am unteren Ende und streckte sich, so hoch er konnte, sodass die Stabspitze die Unterlippe des Drachen berührte. Fest schlug er dreimal auf die Lippe – ein Schlag, der einen Mann verletzt hätte, doch Basilgarrad spürte ihn kaum.
    Zauberer können wirklich bizarr sein,
dachte Basilgarrad, als das geschah.
    »So.« Merlin senkte den Stab und hielt ihn wie sonst. »Dank der Magie von Ohnyalei sind wir jetzt miteinander verbunden, du und ich. Du kannst mich jederzeit über jede Entfernung mit deinen Gedanken anrufen. Und ich kann das Gleiche.«
    Mit verschmitztem Grinsen fügte er hinzu: »Denk daran, dass ich jetzt deine Gedanken hören kann   … falls du mich je
wirklich bizarr
nennen willst.«
    Sofort runzelte der Drache die Stirn.
    »Keine Sorge«, fügte der Zauberer hinzu. »Ich kann nicht alle deine Gedanken hören. Nur solche, die mich angehen. Zum Beispiel irgendwelche neuen Abenteuer, die du für uns planst. Und ich hoffe, dass es viele geben wird.«
    In diesem Augenblick zog ein ekliger Geruch in die Lichtung. Die Luft roch nach verfaulendem Fleisch, mit Erbrochenem vermischt. Der Zauberer erkannte den Geruch sofort und wurde bleich. Er fuhr herum und rief ein Wort, von dem er gehofft hatte, es nie mehr zu gebrauchen: »Kreelix!«
    Merlin stemmte die Füße auf die trockenen Nadeln des Waldbodens und machte sich auf einen weiteren Angriff gefasst. Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn, dann liefen sie ihm über die Schläfen. Mit schmerzlichem Bedauern warf er seinen Stock zur Seite, damit dessen Magie erhalten blieb, auch wenn das seiner eigenen nicht gelang.
    Hinter sich hörte er plötzlich ein tiefes Rumpeln. Er fuhr wieder herum und merkte: Er hatte kein angreifendes Kreelix gehört, sondern einen lachenden Drachen. Das Rumpeln wurde zu einem mächtigen, ausgelassenen Gebrüll, als Basilgarrad den riesigen Kopf hob und so laut lachte, dass der Boden zitterte. Zapfen fielen von den Bäumen und Äste schwankten, weil die Windschwester einstimmte. Bald schien der ganze Wald mitzulachen. Außer dem Zauberer.
    Merlin schaute nervös über die Schulter, dann wieder auf Basilgarrad. Er schnupperte in die Luft, die rasch wieder die frischen Düfte des Waldes in sich trug. »Du?«, fragte er. »
Du
hast diesen Geruch gemacht?«
    »Ja, klar«, antwortete sein großer Gefährte immer noch lachend. »Nicht so angenehm wie der Honigduft, den ich für Shim gezaubert habe, aber genauso wirksam.« Er kicherte leise, es klang wie ein köchelnder Eintopf. »Vielleicht kannst du alle meine Pläne hören, aber offenbar nicht die für meine Streiche.«
    Der Zauberer schüttelte den Kopf und suchte sich einen Weg in ein dorniges Gestrüpp, um seinen Stab zu holen. »Wozu, lieber Dagda, braucht ein Drache Sinn für Humor?«
    »Wir brauchen alle Hhumor.« Aylah flog tief genug, um Zimtgeruch in die Lichtung zu
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