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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Augen spiegelten nicht mehr Enttäuschung, sondern etwas, das mehr wie Dankbarkeit aussah.
    »Und jetzt«, erklärte Merlin mit einer ausholenden Armbewegung, »zum Namen!«
    Er ging ein paar Schritte von Basil weg, damit er mehr von dem großen Gesicht sehen konnte. »Du sollst nicht länger den Namen Basil tragen – einen Namen, der gut zu einem würzigen kleinen Kraut passt oder zu einem tapferen kleinen Krieger. Aber nicht zueinem Drachen! Und bestimmt nicht zu Avalons einzigem Élanodrachen.«
    Der Zauberer hob seinen Stab und verkündete: »Von diesem Tag an soll dein Name . . . Basilgarrad sein. Ein höchst würdiger Name! Achte darauf, dass er richtig ausgesprochen wird, mit der Betonung am Ende – garrád – wie in der alten Sprache von Fincayra. Denn in den meisten alten Sprachen bedeutet dein Name
Basil großes Herz

    Über Merlins Kopf wirbelte Aylah zwischen den Bäumen hindurch und pfiff ihre Zustimmung.
Großes Herz, großes Herz, großes Herz,
schien der Wind zu sagen. Von den Luftstößen zerzaust nickten die Baumwipfel beifällig.
    Obwohl Basil entzückt war, stellte er seine Emotionen nicht großartig zur Schau. Er grinste lediglich gerade genug, um die Zahnlücke zu zeigen.

35
Neue Abenteuer
    Und jetzt, meine Freunde, ein Drachentoast! Auf die kleinen Segnungen des Lebens: Kriege, Epidemien und alle Formen von Übel. Wenn sie da sind, bleiben wir wachsam – und wenn sie nicht da sind, bleiben wir dankbar.
     
    M erlin senkte seinen Stab. Tief atmete er die Waldluft ein, die mit dem Harzgeruch von Fichte und Zeder gesättigt war, und schaute in Basilgarrads großes grünes Auge. Als er sprach, geschah es mit der Stimme eines erfahrenen Zauberers, feierlich und besorgt, hoffnungsvoll und sehnsüchtig.
    »Diese unsere Welt ist ein wahrhaft wunderbarer Ort – voll großer Geheimnisse und großer Gegensätze. Das größte Geheimnis, fürchte ich, ist die Frage, wie eine Welt mit so viel Schönheit und Reichtum auch die Heimat von Gier, Arroganz und Intoleranz sein kann. Wie kann eine Welt, die eine Fülle von Früchten erzeugt, zu zeitloser Poesie inspiriert, dauerhafte Freundschaften begünstigt und Möglichkeiten schafft, unsere Träume zu verwirklichen, zugleich die Verbrechenvon Krieg und religiösem Hass enthalten? Das ist die größte Herausforderung unserer Zeit, mein Freund: die Waage der Welt zu neigen, um Hoffnung zu finden, wo Verzweiflung sein könnte, um allen lebenden Geschöpfen zu helfen, in Harmonie zusammenzuleben.«
    Er hielt inne und schaute in das Auge, das nie blinzelte. »Was auch Rhita Gawrs Pläne sein mögen, er wird versuchen, diese Schrecken zu verschlimmern – denn wenn sie wachsen, vergrößert sich auch seine Macht. Doch wenn sie schrumpfen, werden auch seine Siegeschancen kleiner.« Ernst nickte er. »Also, Basilgarrad, wirst du mit mir Rhita Gawr bekämpfen, um Hoffnung und Harmonie zu stärken?«
    Der erste Gedanke des grünen Drachen war:
Muss er mich wirklich fragen?
Doch er antwortete mit einem Wort.
    »Ja!«, rief er. Seine donnernde Stimme hallte durch den Wald und ließ mit ihrer Kraft die Bäume beben.
    »Ausgezeichnet«, antwortete Merlin, nachdem der Widerhall verklungen war.
    »Wunderbar«, fügte Aylah hinzu und flog hurtig zwischen den Ästen hindurch. Dann fragte sie: »Was weißt du über Basilgarrads Vorfahren, Merlin?«
    Der Zauberer schaute hinauf in die schwankenden Zweige über seinem Kopf, dann zurück zu Basilgarrad. »Du bist der einzige Élanodrache, den es je gab, und das erklärt, warum du in den ersten Jahren deines Lebens anders ausgesehen hast als jeder Drache in derGeschichte.« Er hielt inne und bedachte seine Worte. »Aber das heißt nicht, dass du keine Verwandten hast.«
    Basilgarrads Augen wurden noch größer.
    »Weil dein Ei zuerst in Fincayra am unaufhörlichen Fluss aufgetaucht ist, nehme ich an, dass du ein direkter Nachkomme des mächtigsten Drachen bist, der je auf dieser verzauberten Insel lebte. Sein Name war Valdearg – und das heißt
Feuerflügel

    Nicht übel
, dachte der junge Nachkomme dieses Drachen. Seine Brust, bereits so breit wie ein Berghang, schwoll noch weiter an.
Überhaupt nicht übel.
    »Und das bedeutet«, fuhr Merlin fort, »dass du auch mit Valdeargs einzigem anderen überlebenden Kind verwandt bist. Dieser Drache heißt Gwynnia.«
    Basilgarrads Brust sackte zusammen wie ein angestochener Windbeutel. »Diese jähzornige alte Feuersabberin? Sie ist
meine Verwandte

    »Deine Schwester, genauer
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