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Meeresblau

Meeresblau

Titel: Meeresblau
Autoren: Britta Strauß
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Anteils.“
    „Wunderbar. Dann kannst du es inzwischen kontrollieren? Ich meine wirklich kontrollieren?“
    „Ja. Alles kein Problem. Sag, wie geht es Jeanne? Was machen Alan und Solander?“
    Maya lachte, bis ihr Tränen über beide Wangen rannen. „Ihnen geht es fantastisch. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie glücklich ich bin?“
    „Du kannst nicht glücklicher sein als ich.“ Wieder zog er sie in seine Arme, hielt sie fest umschlungen und atmete ihren Duft ein. Er wollte sie nie wieder loslassen. Wenn sie sich befreien wollte, dann nur mit roher Gewalt. Doch Maya dachte nicht daran.
    „Erzähl mir alles“, bat sie. „Erzähl mir, was du erlebt hast.“
    Christopher tat es. Den gesamten Tag lang berichtete er Maya von seiner Reise, mal ausschweifend und farbenfroh, mal dramatisch knapp. Hin und wieder stellte sie Fragen, doch meist lauschte sie ihm mit großen Augen und verblüfft offen stehendem Mund.
    „Es gibt wirklich komische Wesen da draußen“, beendete er schließlich seine Erzählung, als draußen bereits der Abend dämmerte. „Wusstest du, dass Mondfische im Dunkeln leuchten? Aber sie leuchten nicht selbst. Etwas ist auf ihrer Haut, das …“
    „Oh verdammt.“ Unvermittelt wurde er zurück auf das Bett gestoßen. „Sei still. Sei endlich still.“
    Ehe er etwas erwidern konnte, zwang sie ihn zu einem Kuss und drückte ihn in die ausgeleierte Matratze hinein. Ungeduldig zerrte sie ihm das Hemd über den Kopf, warf es auf den Boden und ließ ihre eigene Kleidung folgen. Die Sehnsucht fraß ihn schier auf. Nach so langer Zeit des Wartens und des Bangens wollte er wie Maya nur noch eines: Spüren, dass sie wieder zusammen waren.
    Abrupt warf er sie herum, schaffte es, sich durch ein paar ungelenke Bewegungen die lästige Hose auszuziehen und schob sich auf ihren nackten Körper. Staub wirbelte auf. Hier hatten sie sich zum ersten Mal geküsst. Hier waren sie zum ersten Mal vereint gewesen. Knurrend vor Ungeduld küssten sich und wälzten sich in den Decken hin und her, pressten halb lachend, halb schluchzend ihre nackten Körper aneinander.
    „Du gehörst mir“, schnurrte er. „Nur mir allein. Für den Rest unseres Daseins. Ich lasse dich nie wieder los. Damit musst du leben.“
    Maya erschlaffte mit einem glückseligen Seufzen. Ihre schwarzen Augen hielten ihn gefangen, Stille umschlang sie. Benommen vor Glück beugte er sich vor und strich mit der Zungenspitze über ihre Brustwarzen. Sie reagierte unvermittelt. Ihr Körper bewegte sich auf derart laszive Weise unter seinen Berührungen, dass er glaubte, vor Verlangen verrückt zu werden. Doch Maya war schneller. Sie bäumte sich auf, griff nach jenem Teil von ihm, der längst steinhart war vor Erregung und dirigierte ihn dorthin, wo sie ihn haben wollte. Mit der Wildheit lange geschürten Hungers fielen sie übereinander her, zu leidenschaftlich, um rücksichtsvoll sein zu können. Zu gierig, um zärtlich zu sein.
    Schließlich, als er sich mit einem wilden Stoß ganz in ihr versenkte, ging ein erlösender Krampf durch ihren Körper. Für den Rest der Nacht war sie nur noch zu primitiven Lauten fähig. Allenfalls Seufzer, Stöhner und Ächzer brachte sie zustande, und manchmal, wenn es unerträglich wurde, ein hervorgestoßenes „Oh Gott“.
    Dann lagen sie paralysiert nebeneinander, Hand in Hand, mit schweißglänzenden Körpern und schwerem Atem, spürten die klammen Decken unter sich und rochen den Qualm des erlöschenden Feuers. Alles war vollkommen.
    „Das ist abgefahren.“ Maya kuschelte sich an seine Brust und schnurrte. Ihr Haar klebte auf seiner nassen Haut. „Ich liege neben jemandem, der sich jederzeit in einen Fisch verwandeln kann.“
    „Soll ich mal pressen?“ Er rekelte sich zufrieden. „Vielleicht wachsen mir auch Tentakel.“
    „Besser nicht.“
    Die Schweißperlen auf ihrer Stirn wirkten derart verlockend, dass er ihren Kopf mit beiden Händen umfing und sie zärtlich fortküsste.
    „Vielleicht mit Saugnäpfen dran?“, hakte er nach. „Damit könnte ich wunderbare Dinge tun. Mich an dir festsaugen zum Beispiel. Und hätte ich acht Tentakel wie ein Krake, könnte ich dich überall berühren. Und zwar gleichzeitig.“
    „Komm mir nicht mit Tentakeln. Ich hasse Tentakel.“
    Christopher lachte und zog sie noch fester an sich. In der folgenden Stille wühlten sich Erinnerungen aus dem Dunkel des Verdrängens herauf. „Es tut mir leid wegen deiner Crew“, sagte er leise. „Wie geht es den
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