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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes
Autoren: Richard Wunderer
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Suko war blendender Laune. Er hatte zusammen mit seinen Freunden John Sinclair und Jane Collins einen wunderbaren Abend verbracht. Zuerst hatten sie sich den neuesten Science-Fiction-Film im Londoner Westend angesehen. Danach waren sie essen gegangen.
    Suko, der riesige Chinese mit dem gutmütigen Pfannkuchengesicht, grinste still vor sich hin, als er sein Apartment betrat. Schon lange hatte er sich nicht so gut unterhalten.
    Er schloß sorgfältig hinter sich ab und betrat den Wohnraum seines Apartments, das direkt neben Johns Wohnung lag. Auf der Schwelle stockte sein Fuß.
    Ihm war, als habe er aus dem Nachbarapartment einen unterdrückten Schrei gehört. Sollte das John gewesen sein?
    Ehe der Chinese zu einem Entschluß kam, glomm vor seinen Augen ein schwacher Lichtpunkt mitten in seinem Wohnzimmer auf. Instinktiv reagierte er auf die Gefahr.
    Er dachte nicht lange nach. Ein Lichtpunkt – das konnte nur bedeuten, daß jemand in seine Wohnung eingedrungen war und hier auf ihn lauerte.
    Mit einem Schrei flog Suko durch die Luft und schlug mitten in den Lichtpunkt hinein. Seine Handkante stieß ins Leere.
    Suko jedoch erhielt einen Schlag, der ihn durch das Zimmer schleuderte. Mit einem dumpfen Poltern prallte er gegen die Wand, knickte ein und rutschte im Zeitlupentempo auf den Boden.
    Er hatte keine Ahnung, was eben passiert war. Es hatte sich angefühlt, als habe er direkt in eine Starkstromleitung einen Karateschlag geknallt. Und jetzt war bei ihm die Sicherung durchgeschlagen.
    Der Chinese mit der hünenhaften Gestalt kauerte stöhnend auf dem Boden. Er konnte sich nicht bewegen, doch das kam nicht von dem schweren Sturz.
    Etwas anderes geschah mit ihm, etwas unsagbar Fremdartiges.
    Es hielt ihn fest, zwang ihn, auf den Lichtpunkt zu starren, der sich nun rasch vergrößerte und zu einer etwa tellergroßen Scheibe anwuchs.
    Aus entsetzt flackernden Augen blickte Suko in einen Wirbel farbiger Lichtblitze, der seine Gedanken in sich aufsog und ihn zu einem Zombie machte. Zu einem Lebewesen mit einem funktionierenden Körper, aber ohne jeden Verstand.
    Wie ein Roboter stand er auf und trat dicht an die leuchtende Scheibe heran. Sie schwebte auf ihn zu, verharrte minutenlang vor seinem Gesicht und erlosch endlich.
    Suko griff teilnahmslos nach der Scheibe und ließ sie unter seinem Jackett verschwinden. Mit schleppenden Schritten verließ er sein Apartment.
    An den Schrei, den er aus Johns Wohnung gehört hatte, dachte er überhaupt nicht mehr.
    ***
    Als ich schon glaubte, in das Höllenfeuer zu stürzen, bremste eine unbekannte Kraft meinen Sturz. Im nächsten Moment fand ich mich in meinem Wohnzimmer wieder.
    Vor mir schwebte eine ungefähr tellergroße Scheibe, von der ein rätselhaftes schillerndes Leuchten ausging. Es verblaßte jedoch sehr rasch und erlosch nach wenigen Sekunden.
    Völlig verwirrt wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und lehnte mich aufatmend gegen die Wand. Erst jetzt merkte ich, daß sich meine rechte Hand um mein Silberkreuz krampfte, das ich immer bei mir trug. Dieses Kreuz besaß ungeahnte Kräfte zur Abwehr des Bösen. Das hatte es oft genug bewiesen. Es hatte mich auch diesmal gerettet.
    Ehe ich mich der Scheibe näherte, dachte ich nach. Es hatte keinen Sinn, einfach etwas zu unternehmen und dadurch vielleicht ein zweites Mal in die Falle zu gehen.
    Diese goldfarbige Scheibe hatte sich schon in dem Apartment befunden. Jemand hatte sie hergeschafft, um mich mit ihrer Hilfe zu vernichten.
    Ich war nicht wirklich in einen Abgrund gestürzt, sondern hatte alles nur in einer Vision erlebt. Sicher aber wäre ich tot gewesen, hätte mich dieses Höllenfeuer verschlungen.
    In höchster Not hatte ich offenbar instinktiv nach meinem Silberkreuz gegriffen. Es hatte mich wieder zurückgeholt und die Macht der magischen Scheibe gebrochen.
    Nur für einen Moment wandte ich den Blick von dem unheimlichen Gegenstand und betrachtete das Kreuz. Als ich wieder hochsah, lag die Scheibe auf dem Boden. Ich ging vorsichtig näher und betrachtete den rätselhaften Gegenstand.
    Als erstes fielen mir geometrische Muster auf, die sich zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügten. In meinem Gehirn regte sich eine Erinnerung, kam jedoch nicht an die Oberfläche. Ich war sicher, ein ähnliches Muster schon einmal gesehen zu haben.
    Jegliches Leuchten war verschwunden. Die magische Scheibe wirkte wie ein buntbemalter, folkloristischer Teller. Zögernd streckte ich die Hand danach aus.
    In meiner Tätigkeit
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