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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes
Autoren: Richard Wunderer
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spurlos verschwunden, sondern ich habe das Amulett des Sonnengottes in einer Pyramide gefunden.« Seine Augen weiteten sich. »Seit damals diene ich dem Sonnengott… bin ich sein Diener… sein Diener… sein Sklave!«
    Er hatte zu stocken begonnen. Zuletzt klang es wie ein Aufschrei.
    Es war klar. Dieser Mann war wie alle anderen auch nur ein Opfer. Zwar hielt er alle Fäden in der Hand und unterjochte andere Menschen, aber diese Stellung hatte er nur einem Zufall zu verdanken. Er hatte das echte Amulett gefunden. Jeder andere an seiner Stelle wäre in die gleiche Lage geraten.
    Ich machte mir jedoch keine Illusionen. Auch wenn Ferguson Kent ein Sklave des Dämons war, würde er mich töten.
    Ich sah es an seinen Augen. Sie veränderten sich, begannen, kalt zu glitzern.
    »Packt ihn!« schrie er den anderen zu. »Legt ihn auf den Altar! Ich werde den Sonnengott anflehen, sein Herz anzunehmen!«
    Ich wirbelte herum. Suko, Jane und Datcher kamen auf mich zu, die Arme ausgebreitet, um mir die Flucht abzuschneiden.
    Ich handelte blitzschnell, packte Ferguson Kent und schleuderte ihn meinen Freunden entgegen. Sie stürzten übereinander.
    »Ergreift ihn!« brüllte Kent. »Packt ihn!«
    Ich hatte keine Chance. Trotzdem schnellte ich mich hinter den Altar.
    Jane stürmte heran. Sie hatte sich als erste aus dem Knäuel meiner Verfolger befreit.
    Sie wußte nicht, was sie tat, als sie mich angriff. Ich konnte sie nicht verletzen, sondern sprang im letzten Moment zur Seite. Jane taumelte an mir vorbei.
    Ehe sie sich fing und erneut angriff, flankte Suko über die Stufen vor dem Altar. Seine Hände zielten nach meinem Hals.
    Ich ließ mich fallen und warf mich seinen Beinen entgegen. Er stolperte, schlug der Länge nach hin.
    Doch dann war Datcher heran. Ich kam nicht schnell genug auf die Beine. Seine Faust traf mich mit voller Wucht an der Schulter, wirbelte mich herum und warf mich gegen den steinernen Tisch. Ich prallte mit dem Rücken gegen die Kante, daß ich laut aufschrie.
    Datcher holte zum zweiten Schlag aus. Ich stieß mich vom Boden ab und kippte rücklings auf den Altartisch. Ich wollte mich auf der anderen Seite wieder herunterfallen lassen, doch dabei kam ich zu nahe an das Amulett des Sonnengottes heran.
    Ich fühlte einen Schlag, der wie Strom durch meinen Körper zuckte. Wie ein riesiger Magnet saugte mich die Scheibe zu sich hoch. Wehrlos starrte ich in die zuckenden, vielfarbigen Lichtblitze, die meinen Verstand auszulöschen drohten.
    »John!« gellte ein greller Schrei durch die entweihte Kirche. Es war Jane. Dieser Anblick mußte sie aus ihrer Abhängigkeit gerissen haben.
    Sie konnte mir nicht helfen. Ich fühlte den unerträglichen Sog, der mich zu verschlingen drohte. Das Amulett zog mich näher und näher an sich heran.
    In meiner Verzweiflung packte ich mein silbernes Kreuz und hielt es fest in der Faust. Im nächsten Moment prallte ich mit dem Amulett zusammen.
    Durch die Kirche tönte ein schmerzhafter Mißton wie von einer berstenden Glocke. Der Boden erzitterte. Die bösen Mächte des Amuletts und die guten meines Kreuzes trafen aufeinander.
    Ich wurde von dem Altar heruntergeschleudert, prallte hart auf dem Boden auf und robbte über die Stufen hinunter. Auf dem Rücken liegend, erkannte ich die drohende Katastrophe.
    Das Amulett blähte sich auf. Der Kontakt mit meinem silbernen Kreuz hatte der dämonischen Kraft den Todesstoß versetzt.
    Ich sah zu meinen Freunden hinüber. Sie waren wieder bei sich, hatten den Zwang abgestreift. Sie starrten aus geweiteten Augen auf die unheimliche Leuchterscheinung über dem Altar.
    Ein gewaltiger Stoß lief durch die Kirche. Risse klafften im Boden und in den Wanden auf.
    »Raus hier!« brüllte ich.
    Jane reagierte sofort. Sie packte Herbie Datcher am Arm und zerrte ihn zum Ausgang. Suko und ich schnellten uns auf Ferguson Kent zu, doch der Archäologe stand noch immer im Bann des Amuletts.
    Er stieß uns von sich, daß wir weit durch die Luft flogen. Er jedoch sprang auf den Altar hinauf und schlang seine Arme um das aufgeblähte Amulett.
    Von Grauen gelähmt mußte ich tatenlos zusehen, wie er mit dem Glutball verschmolz. Das Amulett verschlang ihn, sog ihn in sich auf. Sekunden später war der Archäologe verschwunden.
    »John!« Suko deutete schreckensbleich zu dem Gewölbe der Kirche hinauf.
    Durch einen Riß konnte ich den Nachthimmel sehen. Suko riß mich mit sich. Wir taumelten durch das Portal ins Freie.
    Im nächsten Moment stürzte hinter uns
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