Magie der Leidenschaft

sie.
    »Mir?«
    »Ja.«
    »Nein, du sollst ihr einen Namen geben.«
    Sinead seufzte, schloss die Augen und schwieg. Connal, der wusste, wann ein Kampf verloren war, stand kopfschüttelnd auf. Er trat ans Fenster und stieß es auf, und warme Sommerluft wehte auf duftenden Flügeln in das Zimmer. Der Nachthimmel war erleuchtet von tanzenden Elfen und Feen. Weiter unten brannten Freudenfeuer zur Feier der Geburt, wie er wusste. Er zeigte auf die Sterne und raunte seiner Tochter etwas zu.
    Das Baby kuschelte sich an seine Brust, und Connal spürte, wie bedingungslose Liebe in ihm erblühte. »Wir werden dich Etain nennen«, wisperte er. »Die Strahlende.«
    Zufrieden mit seiner Wahl, ging er zu Sinead zurück, setzte sich aufs Bett und reichte ihr das Kind. Sie schmiegte sich an ihn und murmelte leise seinen Namen.
    Connal legte beide Arme um seine Familie. Kreuzzüge und Könige lagen in unendlich weiter Ferne, dachte er bei sich. Er war mit einem Vermögen in der Tasche und dem verzweifelten Wunsch nach einem eigenen Stück Irland nach Hause zurückgekehrt und stellte jetzt fest, dass er weit mehr besaß, als er sich je erträumt hatte. In seinen Armen lag der Beweis, eine Magie, die Jahrhunderte überdauern und auf ihre Nachfahren übergehen würde. Und sie werden klug genug sein, dachte er, diese Gabe in Ehren zu halten, denn das Glück besteht nicht in der Kraft der Magie, die man sehen und berühren kann, sondern in der Liebe, die erwächst, wenn zwei Herzen sich begegnen und wie eines schlagen.
    Er betrachtete seine Tochter. Und noch etwas, Göttin: Lass nicht zu, dass sie irgendjemanden in einen Ziegenbock verwandelt, betete er stumm.