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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft
Autoren: Amy J. Fetzer
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bitten.«
    »Darum bitten, dass ... ein Zauber über mich gesprochen wird? Ihr müsst verrückt sein.«
    Sinead zuckte die Schultern. »Wie Ihr wollt. So, wer ist dieser Robert?«
    Marians Gesichtsausdruck wurde weich, und sie lächelte. »Robert von Locksley, auch bekannt als Robin Hood.«
    Marian erklärte Sinead ihre Lage, aber plötzlich hörten sie Stimmen im Korridor. Sinead eilte zur Tür und sah dann zu Marian. »Es kommt jemand.« Sie bringen den Schlaftrunk, dachte sie.
    »Was will Prinz John von Euch?«
    »Das, was die meisten Männer mit Macht von mir wollen, meine Zauberkraft.«
    »Das ist lächerlich!«
    »Ich bezweifle nicht, dass der Prinz glaubt, ich könnte Armeen bewegen und aus nichts Gold machen.«
    Marian schluckte. »Und ... und könnt Ihr das?«
    Sinead schenkte ihr ein säuerliches Lächeln. »Ich gebiete über die Elemente, Lady Marian, mehr nicht.«
    Sie drehte sieh um und verschwand in einem roten Dunstschleier.
    Lady Marian starrte auf den leeren Fleck, fuhr dann mit einer Hand durch die Luft und beobachtete, wie sich der Dunst auflöste. »Ein bisschen mehr als Elemente, würde ich meinen!«
    Die ersten Vorboten der Dämmerung streiften den Tag und drängten ihn der Nacht entgegen, die genügend Schatten und Dunkel als Deckung für einen heimlichen Angriff bot. In gewöhnliche Sachen gekleidet, schlenderten Roberts Waldläufer und einige von Connals Gefolgsleuten in den äußeren Hof von Nottingham Castle. Manche boten Waren feil, andere bettelten um Almosen. Die restlichen Vasallen Connals, vor allem die Iren, deren Akzent Verdacht erregen würde, bereiteten sich im Wald auf den Angriff unter Monroes Kommando vor.
    Er und Connal folgten Robert zum Portal an der Westseite der Burg. »Und jetzt warten wir«, erklärte Robert.
    Connal biss die Zähne zusammen. Die Männer innerhalb der Burg sollten sich bis zum Tor Vorarbeiten und es aufsperren, und er hoffte, sie würden die Wachen geräuschlos töten können. Denn wenn sie nicht hineingelangten, gab es für sie keine Hoffnung. Und Connal verlor die seine allmählich, denn er konnte Sinead nicht mehr eindeutig spüren. Sie war ihm im Wald nicht erschienen, nicht ein einziges Mal, und seine Fantasie war wie ein schreckliches Ungeheuer, das ihn mit Bildern von Sinead folterte.
    Die Tür klapperte, als etwas dagegen fiel. Connal sah zu Robert. Der Mann zuckte die Schultern und probierte das Schloss. Es gab nach, doch die Tür ließ sich nicht öffnen.
    »Lass deinen Hintern da draußen, Robin«, ertönte eine Stimme von der anderen Seite, und die Tür öffnete sich einen
    Spalt. Als Robert hineinspähte, sah er, wie John und Will den leblosen Wachposten beiseite zerrten.
    Sie schlüpften hinein und duckten sich hinter einen Karren.
    »Ich habe gehört, dass sie im Turm ist.«
    »Beide?«, fragte Connal.
    Little John schüttelte den Kopf. »Lady Marian schon, aber Eure Frau ...«
    Connals Ungeduld stand ihm ins Gesicht geschrieben, und Will deutete nach oben.
    »Guter Gott«, murmelte Robert, als er den Blick hob.
    Connal starrte zum Turm hinauf und höher. Sein Herz sank wie ein Stein. »Ich bringe ihn um«, schwor er.
    Robert packte ihn am Arm, um ihn daran zu hindern, sofort loszustürzen. »Nicht so hastig, alter Freund.«
    Connal riss sich von ihm los und starrte mit finsterer Miene zum Turm. Über die Brüstung ragte eine Planke, an deren Ende ein Seil hing. Und an diesem Seil schwang ein menschlicher Körper hin und her. Er wusste ohne jeden Zweifel, dass es Sinead war. Sie war mächtig, und nur Männer, die sich vor einer solchen Macht fürchteten, konnten einem Mitmenschen so etwas an tun. Sie war wie für eine Bestattung herausstaffiert, eng in weißes Tuch gewickelt, aber Nottingham hatte dafür gesorgt, dass ihr Haar offen über ihren Rücken fiel. Die silbernen Amulette waren nicht zu übersehen.
    »Jesus Christus«, flüsterte Connal. »Wie soll ich sie da herunterbekommen ?«
    »Wir müssen erst mal raufkommen, Jungs«, antwortete John Little, während er dem bewusstlosen Wärter die Uniform auszog und sie Will reichte. »Zu klein für mich«, erklärte er und nickte dann. »Hier entlang, und bei der Liebe Christi, Connal, macht bloß nicht den Mund auf.«
    Connal ging hinter ihnen, da ihm der Grundriss der Burg nicht vertraut war, obwohl er ihm im Verlauf der Nacht unzäh-lige Male beschrieben worden war. Noch einmal starrte er zum Turm hinauf, und sein Herz krampfte sich bei dem entsetzlichen Anblick zusammen. Deshalb ist sie
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