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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft
Autoren: Amy J. Fetzer
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Galeron einen besorgten Blick. Nahjar schüttelte den Kopf, um ihnen wortlos zu verstehen zu geben, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen.
    Bran ließ sich trotzdem nicht abhalten. »Raus mit der Sprache, alter Junge.«
    Connal, der sich mit beiden Händen auf den Tisch stützte, starrte in die Wasserschüssel. »König Leopold hat König Richard an das Heilige Römische Reich ausgeliefert. Er bleibt ein Gefangener, bis er sein Lösegeld aufbringen kann.«
    »Lieber Gott, das wird ihn einiges kosten«, warf Sir Galeron ein.
    Nicht so viel, wie seine Rückkehr mich kosten wird, dachte Connal.
    »Sajin PenDragon«, erklang eine Stimme, in der er die von Aziz erkannte. Er machte sich nicht die Mühe, darauf zu antworten. Der Bursche wird mich noch früh genug finden, dachte er und nahm noch einen Schluck Wein. »Sajin?«, rief Aziz atemlos vom Zelteingang her.
    »Du darfst bei dieser Hitze wirklich nicht so rennen, junge. Das bringt dich noch um.«
    »Ich bin daran gewöhnt, Sajin.«
    Connal warf über die Schulter einen Blick auf den jungen Mann. Er kannte Aziz, seit sie vor drei Jahren bei den Sarazenen eine Gefängniszelle geteilt hatten. Der junge Mann, der nicht älter als siebzehn sein konnte, war seither nicht gewachsen und hatte auf seinen mageren Knochen kein Gramm Fleisch zugelegt. Aber er war loyal, und das zählte für Connal mehr als Körperkraft.
    »Der Bote isst gerade etwas im Zelt des Kochs.«
    Connal nickte zufrieden. »Ich verlasse diesen Ort, Aziz; es steht dir frei, aus meinem Dienst entlassen zu werden.«
    Ein Ausdruck der Enttäuschung huschte über die Züge des jungen Mannes. »Ich möchte bei Euch bleiben, Lord PenDragon.«
    Connal schüttelte den Kopf. »Ich kehre nach Irland zurück.«
    »Was?«, riefen Branor und Galeron gleichzeitig.
    Er wandte sich den Rittern und Nahjar zu. »Auch ihr drei könnt eurer Wege gehen. Nehmt eure Schätze und Vasallen und macht euch zu neuen Abenteuern auf.«
    »Wohl kaum«, meinte Galeron.
    »Stimmt«, pflichtete Branor ihm bei. »Irland klingt nach einer netten Abwechslung.«
    Nahjar grunzte nur zustimmend.
    Connal schnaubte. »Dort oben wird Winter sein, wenn wir ankommen, Galeron. Schnee. Erinnert ihr euch noch an dieses Teufelszeug?« Der Gedanke an Irland, an Schnee, Eis und kalten Wind verschaffte kaum Erleichterung in der sengenden Hitze in diesem Land.
    Er entließ Aziz, der mit gesenktem Kopf aus dem Zelt schlich. Connal konnte ihn nicht auffordern, sich ihm anzuschließen. Die Gefahren waren zehnmal so groß, und auch wenn die Reise Monate dauerte, würde sich der Junge nie an die Kälte in Irland gewöhnen.
    Branor richtete sich auf und beugte sich vor, um seine Arme auf die Knie zu stemmen. »Warum willst du nicht, dass wir mitkommen?«
    »Tja, das ist ziemlich beleidigend, PenDragon«, stimmte Galeron zu, was ihm einen finsteren Blick von Nahjar eintrug.
    »Es gibt wenig Reichtum und Ruhm in Irland.«
    Nahjar murmelte etwas in sich hinein und musterte Connal aus seinen dunklen Augen.
    »Und Ihr glaubt, das ist der Grund, warum wir Eure Gefolgsleute sind, Mylord? Wegen der glorreichen Reichtümer?« Branor umfasste mit einer Geste das Innere des Prunkzelts, die Ballen farbenprächtiger, goldgewirkter Seiden, die zahlreichen Truhen mit Gewürzen und Münzen, Lohn für Connals Dienste bei seinem König und von Saladin selbst.
    Connals Züge wurden scharf vor Reue. Ein Gefecht auf Zypern hatte sie alle für immer zusammengeschweißt. Er wusste, dass die Männer glaubten, er hätte ihnen das Leben gerettet, aber in Wirklichkeit hatte ihre Hilfe im Kampf ihn gerettet. Nahjar hingegen war ein türkischer Sklave aus dem Land am Schwarzen Meer gewesen, Mitglied einer Söldnertruppe, als Connal auf ihn gestoßen war. Er lag damals im Sterben, aus unzähligen Stichwunden blutend und beinahe zu Tode geprügelt. Weshalb, wollte Nahjar nicht sagen. Doch jetzt diente der Söldner ihm. Und zwar beinahe zu gut.
    »Nein, vermutlich nicht«, gab Connal schließlich zu. »Aber wohlgemerkt, wenn ich erst einmal in Irland bin, gehe ich nicht wieder fort.« Es sei denn, auf Befehl König Richards.
    Schweigen herrschte in dem warmen Zelt, bis Branor fragte: »Was verlangt Richard von dir, Connal?«
    »Ich soll die irischen Könige und Edelleute, einschließlich seiner eigenen Grafen, an ihren Treueschwur erinnern, bevor John Lackland weiteren Schaden anrichten kann. Eine ganz einfache Aufgabe, oder?« Er musterte spöttisch seinen Wein, bevor er einen Schluck
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