Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
Lippen wurden ebenso schmal wie ihre Augen. »Du wirfst mir jetzt schon vor, dir etwas anzutun?« Ihre Finger schlossen sich um den Schwertgriff. »Ich bin kein mutwilliges Kind mehr, PenDragon, aber wie ich sehe, hat sich dein Urteil über mich nicht verändert.« Sie warf einen kurzen Blick auf ihre Finger, die auf dem Schwert ruhten. »Alles andere aber hat sich verändert.«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Was zum Teufel soll das heißen?« Als sie keine Antwort gab, trat er einen Schritt näher und fügte hinzu: »Sag ruhig, was du denkst, Sinead. Mich zu beleidigen hat dich früher doch nicht behindert.«
    Sie musterte ihn von oben bis unten, seine englische Kleidung, sein englisches Schwert und Auftreten. Der Anblick brach ihr beinahe das Herz, »Selbst dein irischer Akzent ist schwächer geworden«, bemerkte sie mit gebrochener Stimme. »Ich habe mir mein Geschick selbst erwählt, Herr Ritter. Ich nehme es selbst in die Hand, ich kämpfe dafür. Ich lasse mir nicht vorschreiben, was ich zu tun habe oder wen ich heiraten soll - schon gar nicht von einem König, der nicht einmal den Anstand hat, ein Land zu besuchen, über das er herrscht.«
    Connal verkniff sich die Bemerkung, dass sie keine andere
    Wahl hatte, als zu gehorchen. »Sein Bruder ist hier Prinzregent«, erinnerte sie.
    »Und weißt du, was er hier angerichtet hat? Bei der heiligen Bridget, er verteilt Irland stückchenweise, als wäre es ein Mosaik, um es dann wie ein launenhafter Junge wieder an sich zu nehmen! Und wir leiden. Die Kämpfe haben sich zu blutigen Kriegen ausgewachsen, und Irland ist in größerem Aufruhr als England.«
    »Ich bin hier, um einiges davon in Ordnung zu bringen.«
    Eine geschwungene Augenbraue wurde hochgezogen. »Ach ja? Zu wessen Wohl, PenDragon? Zum Wohl meines Irlands oder deines Englands?«
    Die Spitze in ihren Worten tat weh. Er richtete sich auf und starrte sie finster an. »Das hier ist auch meine Heimat.«
    Ihr Blick musterte ihn unfreundlich. »Wenn es so ist, warum waren dann ein Dutzend Jahre und ein königlicher Erlass nötig, um dich wieder hierher zu bringen?«
    Stille senkte sich über sie, und Connal spürte einen Schmerz in ihrer Stimme, den er nicht ignorieren konnte. Genauso hatte seine Mutter geklungen, als er das letzte Mal in Donegal gewesen war. Aber er hatte seine Gründe, warum er nicht zurückgekehrt war. Warum er die letzten Augenblicke hier und die brennende Scham von damals nicht noch einmal hatte durchleben wollen. Und wie an jenem Tag schwor er sich, diese Gründe für sich zu behalten. Er würde gegen ganze Legionen ankämpfen, um dafür zu sorgen.
    »Ich war ... beschäftigt«, war alles, was er herausbrachte.
    »Ach«, meinte sie nachdenklich und mit einem wissenden Ausdruck in den Augen. »Damit beschäftigt, dem Ungläubigen euren Glauben aufzuzwingen ? Für die Schätze des Islams Menschen abzuschlachten? Was wirst du im Namen des Königs mit meinem Volk, mit meinem Glauben machen?«
    Ihre Unterstellung traf ihn bis ins Mark, und seine Züge wurden so scharf, dass sie beinahe bedrohlich wirkten. Er trat einen Schritt vor und ragte vor ihr auf wie ein wildes Tier, das sie zu verschlingen drohte. »Ich bin Gefolgsmann des Königs, Sinead. Es ist meine Pflicht. Männer meines Schlages sind für den Frieden erforderlich!«
    »Ich bin nicht blind für politische Fragen«, gab sie furchtlos zurück. »Es sind nicht Männer deines Schlages, die mich krank machen. Der Mann, der sich hinter dem Schild und dem Schwert eines anderen versteckt und sein eigenes Volk vergisst, ist es!«
    »Irland hielt nichts für mich bereit«, erklärte er, krampfhaft bemüht, sein Temperament im Zaum zu halten.
    »Das ist selbstsüchtig gedacht, werter Herr. Du bist geflohen, um dich den Engländern anzuschließen, während ich hier ausgeharrt und den stürmischen Konflikten die Stirn geboten habe. Und jetzt kommst du zurück, um dir zu nehmen, was mein ist?« Sie beugte sich vor. Ihre blauen Augen funkelten herausfordernd. »Niemals!« Sie wandte sich ab und ging den Hügel hinauf, wobei sie ihr Schwert wie einen Wanderstab benutzte.
    »Sinead!«
    Sie ging weiter, schien über den Schnee zu schweben, umweht von ihrem flatternden Umhang.
    »Es ist vorbei, Mädchen!«, rief er. »Antrim gehört dem König!«
    Ihre Stimme wehte mit dem kalten Wind zu ihm. »Genau wie du.«
    Connals Miene war düster umwölkt, als er hinter ihr die Felsklippe zu seinen Männern hinaufkletterte, die oben auf ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher