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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan
Autoren: V.A.
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Bill Herrimans Pilotensitz neigte sich nach vorn, bis ich das an der Decke angebrachte Periskop genau in Augenhöhe befand.
    »Welcher Bungalow?« fragte Bill den Kreuzer. Am jenseitigen Ufer der Bucht lag die kleine Stadt Artesian, eine Perle unter den zahlreichen Seebädern, für die der Planet Tarragon berühmt war.
    »Der blaue mit dem roten Ziegeldach«, antwortete der Kreuzer. »Das steht übrigens in dem Bericht fünfhundertvierzig Strich sechsundvierzig, den du gelesen haben müßtest.«
    »Tut mir leid, das hatte ich ganz vergessen«, entschuldigte sich Bill und betrachtete das Haus, in dem sich die Tochter des Klienten angeblich verborgen hielt.
    Der Kreuzer schaltete eine der aufmunternden Reden ein, die er auf Tonband vorrätig hatte. »Mult/Op ist die größte und erfolgreichste Privatdetektivagentur des bekannten Universums«, klang es aus dem Lautsprecher unter Bills Sessel, »weil sie die beste Ausrüstung und die besten Männer einsetzt.« Dann folgte der Mult/Op-Marsch.
    »Leiser! Du weißt doch, wie geräuschempfindlich ich bin!« brüllte Bill erbost. Mult/Ops Beobachtungsabteilung hatte Maxwell Outbanners von zu Hause durchgebrannte Tochter bis zu dieser Stadt auf Tarragon verfolgt. Jetzt sollte Bill mit Hilfe des Opkreuzers ein wachsames Auge auf die zukünftige Erbin der Kunststoffmilliarden haben, sie aus ihrer wie auch immer gearteten Situation mit sanfter Gewalt befreien und auf ihren Heimatplaneten zurückbringen.
    »Ein Schluck gefällig?« erkundigte sich der Kreuzer.
    Die unterste Schublade des Geräteschranks öffnete sich. Eine Literflasche Whisky erschien.
    »Nicht um elf Uhr vormittags.«
    Der Kreuzer schenkte ein ziemlich großes Glas ein. »Ein Schluck gefällig?«
    Bill ließ das Glas auf der Tischplatte stehen. Eine gutgebaute Blondine war auf der Sonnenterrasse des Bungalows erschienen, den er beobachtete. Sie trug einen gewagt knappen Bikini. »Das ist Marj Outbanner, was?«
    »Ein Schluck gefällig?« fragte der Kreuzer und goß ein zweites Glas voll.
    »Laß den Blödsinn«, sagte Bill mürrisch. »Fängst du schon wieder an zu spinnen?«
    Ein sonnengebräunter riesiger Kerl mit einem regelrechten Pelz auf der Brust stand jetzt neben der durchgebrannten Erbin in der Sonne.
    »Für einen Keramiker sieht der Kerl ziemlich massiv aus«, stellte Bill fest.
    »Ein Schluck gefällig?« fragte der Kreuzer.
    Jetzt waren drei gefüllte Whiskygläser nebeneinander aufgereiht.
    »Der Teufel soll dich holen«, sagte Bill. Er stand auf und ging zu dem Regal hinüber, unter dem in einer Schublade die Reparaturanleitung für den Opkreuzer liegen mußte. Seit seiner Ankunft auf Tarragon hatte der verdammte Kasten schon einmal versagt. Deshalb war Bill erst so spät hier erschienen um Marj Outbanner zu beobachten.
    »Auf dein Wohl«, sagte der Kreuzer und goß Whisky aus der Flasche in das Okular des Periskops.
    »Hör sofort auf!« schrie Bill ihn an. Die Schublade, in dem die Reparaturanleitung lag, klemmte schon wieder einmal. Bill versetzte ihr einen wütenden Tritt.
    »Aua!« sagte der Kreuzer.
    Die Flasche zerschellte auf dem Diktiergerät, dann setzte plötzlich die Innenbeleuchtung der Kabine aus.
    »Mayday!« kreischte der Kreuzer in einem fröhlichen Falsett.
    Der Notausstieg flog auf, als aus dem Elektronenrechner dichte Rauchschwaden aufstiegen.
    »Genug ist genug«, sagte Bill. Nach einem kühnen Hechtsprung landete er auf dem Bauch in dem gelben Sand. Als er den qualmenden Kreuzer anstarrte, hob sich ein Motorboot aus dem Wasser und raste über den Strand. Es knallte gegen die Rückseite des Kreuzers und deckte Bill mit einem Schauer aus silberfarbenen Lacksplittern und Teilen der Schlußleuchten ein.
    »So ein Pech«, sagte der junge Mann in dem Boot. »Das verdammte Ding hat sich plötzlich selbständig gemacht. War natürlich meine Schuld. Ich lasse Sie sofort in die nächste Reparaturwerkstatt abschleppen. War tatsächlich meine Schuld.«
    »Ein Schluck gefällig?« fragte der Kreuzer.
     
    Die Kreuzerreparaturwerkstatt befand sich in Artesan, etwa zwei Kilometer von dem Bungalow entfernt, in dem Marj Outbanner mit ihrem Keramiker hauste.
    »Das ist wirklich eine Ehre für uns«, sagte Ernest Piute, der verantwortliche Meister. Er war klein, untersetzt und von oben bis unten voller Schmierölflecken.
    »Hätten Sie das Ding nicht gleich an Ort und Stelle reparieren können?« erkundigte sich Bill.
    Piute schüttelte energisch den Kopf. »Diese komplizierten Kisten müssen in
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