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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan
Autoren: V.A.
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die Werkstatt geschleppt werden«, erklärte er Bill. »Einen Mult/Op-Kreuzer zerlegt man nicht einfach irgendwo am Strand.«
    Der Kreuzer ruhte auf der Hebebühne mitten in der geräumigen Werkstatt. Gleich daneben lag ein Mann mit verschiedenfarbigen Socken unter einem Eiscremekreuzer.
    »Was ist denn überhaupt damit los?« fragte Bill.
    »Kann ich nicht ohne weiteres sagen«, antwortete der Mechaniker. »Vermutlich sitzt der Wurm in dem Programmierungszentrum.«
    »Können Sie den Fehler beheben?«
    »Selbstverständlich.« Piute nickte bekräftigend. »Aber die Opkreuzer arbeiten mit einem exzentrischen PZ, das ich mir erst von Barnum teleportieren lassen muß.«
    »Wie lange dauert das?«
    »Ich kann mir vorstellen, daß Sie gerade auf einer Verfolgungsjagd sind«, sagte Piute. »Morgen früh?«
    Bill runzelte die Stirn. »Nicht früher?«
    »Ich muß das ganze Gerät ausbauen und das neue installieren, aber dazu gehört auch, daß der Teppich und die Bodenleuchten herausgenommen werden. Und die hintere Stoßstange muß ersetzt werden. Schließlich können Sie sich so zerbeult nicht sehen lassen.«
    »Das spielt wirklich keine Rolle«; versicherte ihm Bill. »Ich lasse mich ohnehin möglichst nicht blicken.«
    Piute grinste. »Keine Angst, das wird erledigt, während wir auf das neue PZ warten. Ich lasse die Arbeit so schnell wie möglich machen und setze meine beiden besten Leute darauf an. Eric und Manfred. Manfred ist der unter dem Eiscremekreuzer.«
    »Kann ich wenigstens etwas aus dem Kofferraum holen?« Bills Abhörmikrophon lag in einem der Gerätekoffer.
    »Leider nicht. Der Deckel hat sich bei dem Zusammenstoß verklemmt.«
    »Na, dann muß es auch so gehen. Ich komme heute nachmittag noch einmal vorbei.«
    »Spätestens morgen früh ist alles wieder in bester Ordnung«, rief Piute, als Bill im Dauerlauf davontrabte.
     
    Hinter der etwas kümmerlichen Palme in der Nähe des Bungalows hatte Bill kaum Platz. Er machte sich so klein wie möglich und spitzte die Ohren.
    »Einverstanden«, sagte Marj Outbanner auf der Sonnenterrasse.
    Der athletisch gebaute Keramiker grinste. »Dann aber sofort, Marj.«
    »Wir brauchen gar nicht viel zu packen. Die Flitterwochen dauern eben nur ein paar Tage.«
    Bill stöhnte leise.
    »Ganz richtig«, stimmte der Keramiker zu. »Nur ein Wochenende in Calamari, dann kommen wir wieder hierher zurück.«
    »Herrlich.«
    »Wunderbar.«
    »Liebling.«
    »Schätzchen.«
    »Ach je«, dachte Bill, als er hörte, daß die beiden nach Calamari unterwegs waren, um dort heimlich zu heiraten. Die Stadt war für ihre Spielhöllen und Schnelltrauungen bekannt und lag fünfhundert Meilen weit entfernt mitten in der Wüste.
    »Pack deine Sachen, Süßer«, sagte Marj.
    »Du aber auch, Liebling.«
    Bill wußte, daß er diese Eheschließung im Auftrag des Klienten unter allen Umständen zu verhindern hatte. Er rannte los und setzte mit einer gekonnten Flanke über das Geländer der Sonnenterrasse.
    »Wer sind Sie überhaupt?« erkundigte sich die gutgebaute Blondine, als er vor ihren Füßen landete.
    »Herriman von der Mult/Op-Detektivagentur«, wies Bill sich aus. »Lassen Sie den Unsinn lieber, Miß Outbanner, Ihr Herr Vater, in dessen Auftrag ich hier bin, wäre sicher nicht damit einverstanden.«
    Eigentlich sah der Keramiker gar nicht übel aus, wenn man ihn aus nächster Nähe betrachtete. Aber in diesem Beruf, den Bill seit zwei Jahren ausübte, befolgte man lieber die Anweisungen der Auftraggeber. Selbständiges Denken machte sich nicht bezahlt.
    »Ich denke gar nicht daran«, sagte Marj.
    Der riesige Keramiker nahm eine Keramikeule vom Tisch und schlug sie Bill über den Kopf. »Hier, das ist für dich, alter Schnüffler.«
    Als Bill gegen Abend wieder aufwachte, war der Bungalow leer.
    In der Reparaturwerkstatt sagt Ernest Piute: »Die Sache war doch nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. In zehn Minuten ist alles fertig.«
    Das bedeutete, daß Marj Outbanner und ihr Keramiker bestenfalls zwei oder drei Stunden Vorsprung hatten. In dem schnellen Opkreuzer würde er sie ohne weiteres einholen. »Großartig«, sagte Bill und ging auf den Kreuzer zu.
    »Augenblick«, sagte Piute. »Sie müssen erst noch die Kreditformulare unterschreiben.«
    Eine Stunde nach Sonnenuntergang startete Bill und nahm Kurs auf Calamari.
    »Oh, oh«, sagte der Kreuzer.
    »Was?« murmelte Bill. Er hatte in seinem Sessel gedöst.
    »Die Beobachtungsabteilung meldet, daß ein Mann namens Norman L. Vision
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