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Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 11 Tina Daniell
Autoren: Der Zauber des Dunkels
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Danksagung
    Mein Dank gilt den ursprünglichen Autoren der
DRACHENLANZE-Saga, Margaret Weis und Tracy Hick m an. Es ist mir eine Ehre, in ihren Fußstapfen die We l t
Krynn zu durchstreifen. Besonders die Abenteuermodule
von Harold Johnson und Douglas Ni l es waren unerläßlich
für mein Verständnis der Minotauren und der Kyrie. Als
Chefin der Abteilung Buch gab mir Mary Kirchoff mit Dark
Heart eine Chance, dann mit The Companions eine weitere.
Redakteur Bill Larson hat Fehler erkannt und meine Prosa
aufpoliert. Und nicht zuletzt danke ich TSR-Redakteur Patrick McGilligan, der nur das Beste akzeptierte, was ich zu
geben hatte.
Kapitel 1
Verschwunden
    Tolpan Barfuß war allein. Nachdem er fürs erste alles erkundet hatte, was es auf einem mittelgroßen Schiff wie der Venora zu erkunden gab, hatte sich der Kender in die Kabine zurückgezogen, die er mit Sturm Feuerklinge und Caramon Majere teilte. Dabei entging ihm nicht, daß sein Verschwinden dem Kapitän irgendwie gefiel, dessen laute Flüche und Drohungen ihn bis unter Deck verfolgten. Und
das, nachdem Tolpan sich so viel Mühe gegeben hatte,
beim Hissen des Hauptsegels behilflich zu sein!
    In der Kabine, die eigentlich nur ein schmaler Raum mit
drei übereinander stehenden Kojen war, setzte sich Tolpan
im Schneidersitz auf den Boden. Mit wippendem Haarknoten wühlte er sein Gepäck und die unzähligen Beutel
durch, die er stets bei sich trug, und untersuchte ihren Inhalt, als hätte er ihn noch nie zuvor betrachtet. Sein anpassungsfähiges Gedächtnis versicherte ihm, daß es sich ausschließlich um »Fundsachen« handelte, obwohl er in den
meisten Fällen vergessen hatte, wie und wo er sie eigentlich
gefunden hatte.
    Um ihn herum lagen alle möglichen Sachen ausgebreitet
– ein kleines Einhorn aus Porzellan, eine leuchtend bunte
Feder, glitzernde Steine und Schmuckstücke, ein knorriges
Stück Ast, ein aufgerolltes und verschnürtes Pergament,
eine hölzerne Flöte, vergilbte Karten, Lieblingsknöpfe, das
bräunliche Abzeichen eines Waldläufers, ein Stück Haut
mit strähnigen, grauen Haaren, das Tolpan hegte und
pflegte, denn er schwor jeden Eid, daß es ein Andenken an
seine phantastische Begegnung mit dem großen, seltenen
Wollmammut war…
    Ein verschrumpeltes Ding fa nd er besonders interessant.
Tolpan untersuchte es im schwachen Licht der Öllampe,
die auf einem grobgezimmerten Brett stand, das unter dem
einzigen Bullauge der Kabine an die Wand geschraubt war.
    »Hm… das kenn’ ich gar nicht!« grübelte Tolpan, der
sein schrumpliges Besitztum betrachtete. »Sieht mir aus
wie ein Ogerohr, auch wenn ich mich nicht daran erinnern
könnte, eins abgeschnitten zu haben. Ein Ogerohr. Vielleicht hat Flint es mir gegeben, auch wenn ich mich nicht
daran erinnern könnte, daß der je einem Oger das Ohr abgeschnitten hat. Ich weiß, daß er einmal einem Oger den
Fuß abgehackt hat, aber das ist was anderes.« Er blinzelte
das Ding an, ohne sich entscheiden zu können. »Nein, eindeutig ein Ohr.«
    Schulterzuckend legte er das Ohr wieder hin und sah
weiter seine geliebten Habseligkeiten durch. Ursprünglich
hatte er etwas ganz Bestimmtes gesucht, das jetzt offenbar
in Gefahr geriet, vergessen zu werden, weil dieser oder jener glitzernde Tand den Kender von seiner Suche ablenkte.
Schließlich ging ein entzücktes Lächeln über Tolpans Gesicht, als ihm sein an fä nglicher Wunsch wieder einfiel und
er nach einer gewöhnlich aussehenden, grünen Glasflasche
griff. Sie war klein und rund und hatte einen langen Hals.
    »Aha!« rief Tolpan befriedigt aus. Nach kurzer Untersuchung stellte er die Flasche neben die Lampe auf das Brett.
Im Lampenschein wirkte sie irgendwie ungewöhnlicher,
denn sie glitzerte in allen Regenbogenfarben. Eine Schreibfeder und ein Stück grobes Pergament lagen bereits auf
dem Regal, das niedrig und breit genug war, um als
Schreibtisch zu dienen.
    Voller Stolz auf seine ausgesprochen gute Ordnung ging
Tolpan daran, seine Schätze aufzusammeln, um sie wieder
in seine diversen Beutel und den Rucksack zu stecken. Er
nahm sich fest vor, sich an einem der nächsten Tage hinzusetzen und all seine kostbaren Besitztümer sorgfältig
durchzusehen.Oben an Deck saß hinten am Heck Caramon
Ma je re im Schneidersitz zwischen ein paar rauhbeinigen
Seeleuten. Überall wo Caramon hinkam, fand er bald
Freunde. Er, Sturm und Tolpan hatten die Passage auf der
Schaluppe schon vor einigen Tagen gebucht. Obwohl die
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