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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn
Autoren: Dan Shocker
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bist der Vater der sterblichen Hülle, die du
gezeugt hast. Ich bin nicht die Leila, die du zu kennen
glaubst…«
    Philips glaubte zu träumen. Ja, das konnte nur ein Traum
sein. Alle diese unwirklichen, surrealen Szenen paßten nur in
diese Welt.
    Es ergab alles auch gar keinen Sinn.
    Dies aus dem Nichts kommende Gespenster-Schloß… der
Krankenwagen… der Mann, der von zwei Fremden gehalten wurde, und
den man hier eingeliefert hatte wie in einem Krankenhaus… Aber
das hier war kein Hospital… und dann Leila, seine Tochter, die
von sich behauptete, seine Tochter nicht zu sein…
    »Du hast mir den Namen Leila gegeben«, hörte er
ihre kühle Stimme. »Aber bei der Geburt –
schlüpfte eine andere Seele in den Leib des Kindes, das ihr zur
Welt brachtet. Meine Seele…ich bin von ›Omega‹…
ich bin kein Mensch… wir leben unter euch. Inzwischen sind es
Tausende…«
    »Leila«, wisperte Harold Philips entsetzt. »Was
sagst du… da? Weißt du, was du sagst?«
    »O ja, sehr genau sogar… Ich gehöre hierher, zu
meinen wirklichen Freunden. Unsere Seelen in euren Körpern
brauchen eine gewisse Zeit zur Reife, bis wir uns erinnern, wer wir
wirklich sind… Ich bin keine gewöhnliche Frau von
›Omega‹… Ich habe eine Führungsaufgabe zu
erfüllen. Maronn – dieses Maronn – ist meine Mission.
Der es vor mir leitete und die Fäden zusammenführte ist
tot. Auch wir sterben. Oder besser: eure Körper… unsere
›Omega-Seelen‹ sind und bleiben unsterblich und suchen sich
einen neuen Wirtskörper, um sich wieder zu entwickeln und in
einem neuen Leib weiterhin zu dienen.«
    »Aber – was für einen Sinn ergibt das alles?«
stammelte Harold Philips, der immer weniger verstand.
    »Den Sinn, daß wir – die ursprünglich
Körperlosen – einen Leib haben werden, wenn es die Menschen
schon nicht mehr gibt. Wir sind das Volk der letzten Tage der
Menschheit.
    Jetzt bereiten wir alles vor. Das Ende der Zeiten ist nahe.
Rha-Ta-N’my gebührt der Thron, die Menschheit hat ihre
Chance verspielt. Wir werden leben… für immer! Die Ewigkeit
gehört uns, wenn Rha-Ta-N’my auf flammendem Strahl auf die
Erde zurückkehren wird. Die Körper, die wir dann haben
werden, sind unsterblich. Ewiges Leben… Dafür lohnt es
sich, auch mal Unangenehmes und Schwierigkeiten in Kauf zu
nehmen.«
    »Ich verstehe… das alles nicht…«
    Harold Philips war totenbleich.
    Im Gegensatz zu ihm jedoch verstand jemand anders, der auch
anwesend war, obwohl niemand ihn registrierte oder sah.
    Björn Hellmarks Geist…
    Ihm entging nichts.
    Er war in eine der dritten Dimension nahen Sphäre der Geister
getaucht, und so nahm er Bilder und Stimmen auf und konnte sich
daraus ein eigenes Bild machen.
    »Du brauchst es auch nicht zu verstehen. Du wirst sowieso
sterben, denn du gehörst nicht zu uns. Maronn ist ein Punkt, wo
die Fäden zusammenlaufen, wo Seelen aus dem Nichts empfangen
werden. Sie müssen das Maronn passieren… Insgesamt gibt es
sieben solcher ›Empfangsstationen‹ auf der Erde. Diese ist
die merkwürdigste, denn in ihr spukt es… Durch das
Fehlverhalten eines Magiers, der vor vielen Jahrhunderten lebte und
uns verbunden war… Dennoch erfüllt ›Maronn‹
seinen Zweck, und darauf allein kommt es an. Und wie du weißt,
ist unser Aufenthalt in den Empfangsstationen, die sich in
unsichtbaren Sphären hin und her bewegen können und von
Zeit zu Zeit an den Ort zurückkehren, von dem sie genommen sind,
um ihre Struktur nicht zu verlieren, zeitlich begrenzt. Bald sind wir
ewig, und es werden viele von uns sein, die noch auf die Erde
eingeschleust werden… Schafft ihn fort«, sagte sie
plötzlich, als sie sah, daß der breitschultrige blonde
Mann, der mit einer Bahre hierher entführt worden war, sich zu
rühren begann. »Tötet den Mann, der behauptet mein
Vater zu sein!«
    Ihr Lachen klang grausam in seinen Ohren. Und wie ein Rausch kam
es über ihn.
    Harold Philip schrie auf wie ein tödlich verletztes Tier.
    Alle seine Kräfte legte er in seinen Befreiungsversuch. Mit
wildem Ruck riß er sich los. Seine Rechte zuckte zur
Hosentasche und wie durch Zauberei lag plötzlich die
Schußwaffe zwischen seinen Fingern.
    Er verlor keine Sekunde und zog den Hahn sofort durch.
    Ein Schuß bellte auf, ein zweiter, ein dritter…
    Sie kamen so dicht hintereinander, daß sie sich
anhörten wie ein einziger.
    Schreie ertönten und hallten schaurig durch die
Atmosphäre.
    »Leila Philips« griff sich an die Brust und stürzte
nach
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