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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn
Autoren: Dan Shocker
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saure
Zitrone gebissen.
    »Senf«, entfuhr es ihm.
    »Richtig«, krähte der Winzling. »Jetzt hast du
wenigstens einen Grund, das Zeug wegzuwischen. Schade um die
schöne Schokolade.«
    Dann schien er das Interesse an einer weiteren Unterhaltung mit
dem Mann verloren zu haben.
    Er pfiff eine bekannte Melodie vor sich hin, entfaltete seine
Flügel, verschränkte die winzigen Arme hinter dem Kopf und
erhob sich lautlos in die Höhe, wobei er rücklings durch
die Luft schwirrte und den Bauch herausstreckte.
    »Falls du die anderen suchst, Rich, sie halten sich in der
Hütte von Ulrich auf… dort findet so etwas wie eine
große Konferenz statt… wenn ihr mich braucht, könnt
ihr rufen. Ich spiel’ einstweilen ›Biene
Maja‹.«
    Und das tat er auch.
    Er schwirrte rücklings durch die Luft und ließ sich vom warmen Meereswind zu einer riesigen Hibiskusblüte
treiben, in die er sanft schwebte.
     
    *
     
    Die rustikalen Blockhütten am Strand sahen alle gleich
aus.
    Wie die Glieder einer Kette reihte sich eine an die andere.
Zwischen ihnen waren Blumenbeete und Rasen angelegt, wuchsen
Hibiskussträucher, Palmen und Sonnenblumen.
    Jedem, der auf Marlos lebte, stand eine solche selbsterrichtete
Hütte zur Verfügung.
    Die Hütte, in der Ulrich Koster wohnte, stand nahe einem
ausgedehnten Gemüse- und Kräutergarten, der sich weit
hinter der Behausung entlangzog.
    Bis auf einen Fensterladen waren alle offen.
    Der geschlossene Laden befand sich vor dem Fenster, hinter dem
eine kleine Dunkelkammer lag, die sich der alte Mann dort
eingerichtet hatte.
    Patricks Schatten fiel über das Fenster.
    Im einfach, aber geschmackvoll eingerichteten Wohnraum waren alle
versammelt:
    Rani, Danielle, Carminia, Pepe, Jim der Guuf und die Schwester von
Ulrich Koster, eine grauhaarige mütterliche Frau, die inzwischen
aus dem Leben der Menschen, die hier eine kleine verschworene
Gemeinschaft bildeten, nicht mehr wegzudenken war.
    Vom Fenster aus sah Patrick sofort die ernsten, betroffenen
Gesichter.
    Da war etwas passiert…
    In dem Moment, als sein Schatten das Fenster streifte, wurde er
von den Freunden in der Hütte ebenfalls wahrgenommen.
    »Ich fürchte, ich komm’ ungelegen… ist was mit
Björn?« reagierte er sofort, noch ehe er angesprochen
werden konnte.
    Rani Mahay, der Mann mit der prachtvollen Glatze und dem federnden
Gang eines Raubtieres, ging auf ihn zu und nickte ernst.
    Der Inder weihte den Besucher, der sie in jeder Hinsicht
unterstützte, in das ein, was im Central Park geschehen war.
    »Das liegt fast zwanzig Stunden zurück«,
schloß er mit belegter Stimme seine Ausführungen.
»Wir sind ziemlich fertig und suchen nach einer
Möglichkeit, Björns Geist, der sich irgendwo im
Schattenreich befindet, aufzustöbern. Einmal mit Whiss, der sich
zur Zeit im PSI-Feld aufhält, um dort nach einem möglichen
Weg zu suchen, dann mit Ulrich, der seine ganze Kraft eingesetzt hat,
um eine Fotografie aus dem Jenseits entstehen zu
lassen…«
    Ulrich Koster und Marga Koster waren Medien.
    Seit Jahren kannten sie ihre besonderen Fähigkeiten und
hatten abseits und zurückgezogen gelebt, ehe Björn Hellmark
auf sie stieß.
    Ulrich Koster war in der Lage, auf unbelichtetem Film in einer
gewöhnlichen Kamera Bilder zu erzeugen, die aus dem Jenseits
kamen.
    Zufällige Motive waren im Lauf von vielen Jahren entstanden.
Seit einiger Zeit experimentierte Koster auch damit, ganz
bewußt bestimmte Motive und Personen zu erreichen. Ob es ihm
gelang, Hellmarks Geist im Schattenreich zu lokalisieren, wußte
niemand. Das Ganze war ein Versuch, eine Chance. Und es war besser,
etwas zu unternehmen, als die Hände in den Schoß zu
legen.
    Mit dem Experiment sollte gleichzeitig auch der Versuch gemacht
werden, etwas über das bis zur Stunde ungeklärte Schicksal
Doc Shadows herauszufinden.
    Lebte er überhaupt noch?
    Wenn nicht, war auch Hellmarks Schicksal besiegelt.
    In Anbetracht der Sorgen, die auf der kleinen Gruppe lasteten,
erschien es Richard Patrick unpassend, über das zu berichten,
was ihm im Dwellyn-Castle passiert war.
    Aber auch das war wichtig.
    Für Geisterspuk und Dämonen waren Hellmark und seine
Crew zuständig. Wenn sie nichts ausrichten konnten, gab es
niemand, der etwas gegen die Gefahr aus dem Reich der Finsternis
unternehmen konnte.
    »Ich komm’ sofort mit, Rich«, sagte Rani Mahay
ernst. »Ulrich entwickelt die letzten Bilder, das dauert noch
ein bißchen. In dieser Zeit können wir sehen, was es mit
dem Spukschloß auf
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