Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
nicht… Dort kann keiner leben… Die
ruhelosen Seelen derer, die der Schwarzkünstler entführt
hat, treiben hier ihr Unwesen, müssen spuken --erschrecken und
quälen unschuldige Opfer, die sie sich von Fall zu Fall und zu
ganz bestimmten Zeiten offensichtlich aus dem wirklichen Castle
holen… ich blieb nicht hängen in diesem Zwischenreich,
meine Seele fand Eingang ins Jenseits, das ich seit nunmehr gut
siebenhundert Jahren auf der Suche nach Patricia durchstreife. Nun
verstehe ich… weshalb ich sie nie finden konnte…«
    Auch Björn Hellmark war es inzwischen klar geworden.
    Dies war mal wieder ein typisches Erlebnis dafür, daß
es verschiedene Reiche und Regionen des Unsichtbaren gab.
    Die Kopie von Dwellyn-Castle war ein Geisterreich für sich.
Hierher hatte vor mehr als siebenhundert Jahren der Schwarzmagier
absichtlich eine ganze Gesellschaft geführt. Er hatte Zugang
gehabt in die Welt der Geister. Diese Menschen waren längst
tot.
    Auch Jerome Lord of Belbrook war tot – aber in einer anderen,
offensichtlich höheren Sphäre.
    Die ruhelosen Seelen von Dwellyn-Castle machten Jagd auf lebende
Menschen.
    Hier in dieser Sphäre gab es dann weitere Tote, denn die
Entführten hatten keine Chance, zu entkommen oder Hilfe zu
erwarten.
    Hellmarks Geist schwebte durch die Decke eines Verlieses.
    Hier stieß er auf ein morsches Skelett, das in einer Ecke
hockte, die langen, fleischlosen Arme noch gefaltet zwischen den
Beinen.
    Ein Entführter, der seit hundert oder zweihundert Jahren hier
lag? Niemand wußte es zu sagen.
    Der Fotoreporter Richard Patricks lag im Clinch mit dem
Geisterhaften namens Wilbur.
    Die Knochenhände packten ihn, wirbelten ihn herum und
schleuderten ihn durch die Luft.
    Der Mann ruderte mit den Armen in der Luft herum, als suche er
nach einem Halt. Schwer kam er auf und schlug zu Boden.
    Björn Hellmarks Geist befand sich in seine Nähe, und
instinktiv streckte der Herr von Marlos hilfreich die Hände aus,
um den Sturz des Mannes zu mildern. Aber es war kein Kontakt
möglich. Welten trennten sie.
    Weder er noch Jerome Lord of Belbrook konnten die geisterhaften
Spiele der Toten mit den Lebenden verhindern.
    Der Fotoreporter wurde von zwei Skeletten gleichzeitig gepackt und
in eine dunkle Nische geschleift.
    Dort befand sich ein weiteres Verlies.
    Wie bei einem Käfig war es versperrt mit einer
Gittertür.
    Dahinter stand eine Frau, das Haar zerzaust, frierend und
zitternd.
    »Raus…«, gurgelte sie mit ersterbender Stimme.
»Ich will raus hier…« Sie hielt die Gitterstäbe
umfaßt und rüttelte an ihnen.
    Einer der Verfluchten drehte einen riesigen, rostigen
Schlüssel im Schloß, und quietschend wurde die schwere
Eisentür aufgezogen.
    Der Neuankömmling wurde in die dunkle, fensterlose Zelle
geschubst.
    Die Frau stand zwei, drei Sekunden am eisernen Türrahmen,
beobachtete die Handlung – und wurde dann selbst aktiv.
    Sie setzte alles auf eine Karte und mobilisierte ihre Kräfte,
die man ihr nicht mehr zutraute.
    Sie ließ sich zu Boden fallen, kroch zwischen den
gespreizten Beinen eines Skeletts hindurch, kam dahinter blitzschnell
wieder auf die Beine und lief schreiend und wie von Furien gehetzt in
einen dunklen Gang, der abzweigte.
    Nur wenige Schritte von dort entfernt führten schmale, stark
gewendelte Treppen in die Höhe.
    Diese Treppe war schwindelerregend.
    Die Frau keuchte und wagte es nicht, auch nur einen Blick
zurück und in die Tiefe zu werfen.
    Die Treppen führten raus aus dem Gewölbe.
    Hellmarks Geist hielt sich immer dort auf, wo die Fliehende sich
befand. Er konnte ihr nicht helfen, sah ihr verzweifeltes Gesicht und
die Kraftlosigkeit, die sie mit einer ungeheuren Willensleistung
überwand.
    Diese Frau war Loretta Franklin, die vor drei Tagen in die
Geister-Kopie von Dwellyn-Castle geraten war.
    Aber das wußte Björn Hellmark nicht.
    Er war nur ein Geist und erlebte ein Abenteuer in der Schattenwelt
der Toten, war quasi selbst ein Toter, mit dem er getauscht
hatte…
    Es war Neuland, in das er sich begeben hatte.
    Er lernte Phänomene und Ereignisse kennen, von denen er
bisher in dieser Form noch keine Ahnung hatte.
    Sie erweiterten sein Wissen über eine Welt, die längst
nicht alle Geheimnisse preisgegeben hatte, und die irgend etwas mit
der Anwesenheit der »Omega-Seelen« auf dieser Erde zu tun
haben mußte.
    Jerome Lord of Belbrooks Andeutung in dieser Richtung
beschäftigte ihn unablässig.
    Bewirkten sie diese Geisterwelt? Was bezweckten sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher