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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume
Autoren: Sonja Planitz
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Prolog

    Dieser Montagmorgen war anders als die anderen. Eine Woche war vergangen, jetzt brach die „Projektwoche“ an. Als Emily und Dascha mit einem kleinen Koffer aus dem Wohntrakt traten und auf den Ausgang des Geländes zusteuerten, fing es an zu regnen. „Es regnet doch sonst nie hier“, sagte Dascha erstaunt. Die Projektwoche. Für alle anderen Schüler war es nur eine harmlose Projektwoche, nicht aber für Emily Neumann und ihre beste Freundin Dascha Maria Kaiser. Der Leiter des Internats hatte einen Hilferuf aus dem kleinen Ort Rose Black bekommen, wo es sowohl spukte, als auch Menschen aus ungeklärten Gründen gestorben waren. Nach kurzem Zögern hatten sie ihre Hilfe zugesagt. Außerdem sollte Sally Morgenstern sie begleiten. Sally war noch nicht lange auf ihrer Schule, eigentlich war sie nur dort gewesen, um ihre Prüfung zur Vampirjägerin zu machen. Doch nachdem sie die Vampirin besiegt hatten, hatte sich Sally dazu entschlossen, dort zu bleiben. Sally wartete auch schon vor dem Wagen von Lilith Virgo, der Lehrerin und Frau des Internatsleiters, die den „Ausflug“ als Lehrkraft begleitete. Lilith war natürlich in alles eingeweiht. Sally lief unruhig vor dem dunkelblauen Kleinbus auf und ab, ihre langen schwarzen Zöpfe klebten nass vor Regen an ihrer Schuluniform. Sie machte ein finsteres Gesicht. „Ich glaube, sie ist immer noch sauer, dass ihre Schwester hier ist“, flüsterte Emily. Viola Morgenstern war ein paar Tage nach Sally in ihre Schule gekommen und sollte sie ebenfalls nach Rose Black begleiten. Sie war zwar erst vierzehn Jahre alt, aber eine sehr gute Traumgängerin. Sie konnte in die Träume anderer eindringen und diese beliebig verändern. Sally hatte ihnen später erzählt, dass sie ihre kleine Schwester auf den Tod nicht ausstehen konnte, da ihre Eltern Viola stets aufgrund ihrer guten Fähigkeiten bevorzugt hatten. Sally selbst war mit fünfzehn Jahren ausgerissen und dann bei Karina in die Lehre zur Vampirjägerin gegangen. Den Kontakt zu ihren Eltern und ihrer Schwester hatte sie abgebrochen. Das fünfte Mädchen, das sie begleiten sollte, kam zu ihnen gelaufen. Sie hieß Nane Scire, ein Medium, das Kontakt mit Geistern aufnehmen konnte. Nane war, genau wie Viola, erst vierzehn Jahre alt. „Na wo bleibt denn die junge Dame? Das verzogene Gör glaubt wohl, alle würden nur auf ihr süßes Babyface warten!“, sagte Sally verächtlich. „Beruhig dich. Viola und Lilith haben doch noch zehn Minuten Zeit“, versuchte Emily sie zu beruhigen. „Meine Güte, bei dem Scheißwetter wird man ja wohl schlechte Laune haben dürfen!“ Sally nahm einen schluck von dem Kaffee, den sie dabei hatte. „Jetzt schmeckt auch noch der Kaffee nach Regen! Ich will in dieses dämliche Auto!“ Die anderen ignorierten Sallys Gemecker, scheinbar wollte sie sich aufregen. Nach ein paar Minuten kamen Lilith und Viola endlich. „Hättest du nicht kommen können, BEVOR wir klatschnass sind und der Kaffee verwässert wird?“, fragte Sally vorwurfsvoll. „Solange wir noch auf dem Schulgelände sind, heiße ich für euch Frau Virgo“, sagte Lilith gelassen und schloss den Kleinbus auf. Sally drängte sich sofort zur Hintertür und zog Dascha hinter sich her. Mit genervt verdrehten Augen gab sie nach und setzte sich neben Sally in die Mitte der Rückbank. Viola seufzte und setzte sich nach vorne, Emily ging ebenfalls nach hinten und Nane nahm neben Viola Platz. Lilith verstaute die kleinen Koffer, die die Mädchen dabei hatten, und stieg dann ebenfalls ein. „Du hast ja garkeinen Laptop dabei Dascha. Wie kommts?“ fragte sie dann. „Also ich glaube nicht, dass mein Laptop uns dabei hilft, Geister zu fangen. Dieses Mal wissen wir ja schon, womit wir es zu tun haben. Selbst wenn, mein Handy hat auch Internet.“ Lilith lächelte. „Ist es weit nach Rose Black? Und kennst du Einzelheiten?“ wollte Emily wissen. Lilith fuhr los, Dascha schaute aus dem Rückfenster und seufzte dann leise. Eigentlich hatte sie gehofft, dass Kyle kommen würde, um sich von ihr zu verabschieden. Sie hatten sich fürchterlich gestritten, weil er Angst um sie hatte und sie seine bitte nicht zu fahren abgelehnt hatte. Ihre Hand wanderte zu ihrem Oberarm. Dort befand sich das rot-schwarze Ying und Yang, das Zeichen der Vampirjäger. Dascha war nicht nur am Sieg gegen eine Uralte Vampirin beteiligt gewesen, sondern auch am Kampf gegen eine Sirene und eine Nixe. Auch die anderen Mädchen waren etwas Besonderes; Emily war
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