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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn
Autoren: Dan Shocker
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ein fernes Geräusch.
    Ein Motor…
    Philips wandte den Kopf und sah vom Ende des Weges die
abgeblendeten Scheinwerfer eines Fahrzeuges herankommen.
    Was hatte ein Auto zu so später Stunde in dieser abgelegenen
Gegend zu suchen?
    Es verließ den breiten Hauptweg und benutzte den schmalen
Pfad, der normalerweise den Karren und Traktoren zur Verfügung
stand.
    Der Wagen kam auf ihn zu!
    Harold Philips handelte instinktiv.
    Er begann zu rennen. Das Gebüsch lag nur noch wenige Schritte
von ihm entfernt. Dahinter folgte das Waldstück.
    Philips tauchte im Gebüsch unter. Die Scheinwerfer erreichten
ihn nicht, so daß die Menschen in dem sich nähernden
Fahrzeug nichts von dem nächtlichen Beobachter wußten.
    Philips könnte die Art des Fahrzeuges dann erkennen.
    Es war ein Krankenwagen…
     
    *
     
    »Wir sind da«, sagte der in Weiß gekleidete
Fahrer. »Hier müßte es jetzt sein.«
    Nach der Ankunft des »Kranken« auf dem Flughafen in
Middletown hatte der Ambulanzwagen bereit gestanden. Der
Ohnmächtige und ein Begleiter, ein blonder Mann mit Lippenbart,
waren in das Fahrzeug gestiegen, und die Fahrt nach Huddam hatte
begonnen.
    Nun kam der Transport an seinem Ziel an, und wieder zeigte sich
die perfekte Kommunikation zwischen den Menschen mit den
»Omega-Seelen«.
    Dies hier war ein Fixpunkt, der mit »Maronn« zu tun
hatte, und wo sie gefahrlos und unerkannt ein Treffen
durchführen konnten.
    Der Ambulanzwagen hielt jenseits des Gebüschs, hinter dem
Harold Philips atemlos und geduckt stand.
    Die Lichter erloschen, dafür war ein anderes zu sehen.
    Es war schwächer – und tauchte die Waldschneise in
gespenstischen Schein.
    Die Fassade des Castle!
    Harold Philips’ Augen wurden groß wie Untertassen, und
sein Herz begann wie rasend zu schlagen, so daß er
befürchtete, die Männer, die aus dem Auto stiegen,
könnten es hören.
    Philips wußte nicht, wohin er zuerst blicken sollte, auf die
sich mehr und mehr verstärkende Ansicht des Spuk-Schlosses oder
auf den Ambulanzwagen, wo gerade eine Bahre herausgezogen wurde, auf
der ein Mann lag.
    Ein großer, breitschultriger, blonder Bursche…
    Markant geschnittenes männliches Gesicht.
    Der Mann rührte sich nicht. Zwei Sanitäter und ein
dritter Mann begleiteten die Bahre.
    Sie gingen auf die Fassade zu.
    Das mächtige Haupttor schwang gespenstisch lautlos auf.
    Harold Philips’ Lippen entrann ein Stöhnen, als er sah,
wer dort auftauchte.
    »Leila!«
    Es wurde ihm nicht bewußt, daß er den Namen
herausschrie.
     
    *
     
    Den Fehler gutmachen, konnte er nicht mehr.
    Der Mann mit dem Lippenbart stand nur einen Schritt von ihm
entfernt.
    Er wirbelte herum, warf sich ins Gebüsch und griff zu, ehe
Harold Philips daran denken konnte, die Waffe zu ziehen.
    »Da ist einer, verdammt!« stieß der Blonde mit dem
Lippenbart hervor.
    Philips wurde förmlich aus dem Gebüsch gezogen.
    »Lassen Sie mich los!« brüllte er. »Ich will
zu meiner Tochter! Leila…!«
    Da versetzte ihm der andere sogar noch einen Stoß, daß
er dem weitgeöffneten Tor des Gespenster-Schlosses
entgegenflog.
    »Leila! Was hat das alles zu bedeuten? Was wollen die
Burschen hier? Warum bist du hierher gelaufen? Komm’ nach Hause
zurück, Leila! Es wird alles gut werden. Ich beschaffe dir den
besten Anwalt… du warst nicht bei klarem Verstand, als du die
Tat begangen hast. Ich bin dein Vater… ich meine es doch nur
gut… mit dir…«
    Er stürzte auf sie zu. Kalt und abweisend stand sie da,
machte eine halbe Drehung nach links und stieß ihn an sich
vorbei in die Dunkelheit, aus der sie gekommen war.
    Harold Philips wurde im gleichen Augenblick von kräftigen
Händen gepackt und festgehalten.
    »Leila! Was geht hier vor?«
    »Dinge, die du nicht verstehst… läßt ihn
nicht mehr los. Er darf mit niemand darüber sprechen, was er
gesehen hat!«
    Sie zerrten den Widerstrebenden in das diffuse Dunkel. Auch die
Bahre wurde von zwei bereit stehenden Personen in Empfang genommen.
Sie hoben den Reglosen empor, und die leere Bahre wurde von den
beiden Sanitätern wieder zu dem wartenden Ambulanzfahrzeug
zurückgebracht. Sie kamen dann noch mal zu dem weit
geöffneten Tor zurück, offensichtlich, um noch einige
Anordnungen entgegenzunehmen.
    Und diese Anordnungen – kamen von Leila Philips.
    »Leila? Was hast du mit diesen Männern zu tun? Warum
bist du so abweisend zu mir? Ich bin… dein Vater… erkennst
du mich denn nicht mehr?«
    Sie wandte sich ihm zu. »Mein Vater?« fragte sie
grinsend. »Du
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