Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Titel: Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
konnte es schaffen.
    Nichts wie weg von diesem Ort des Grauens, wo er Dinge vernommen
hatte, die jenseits seines Begriffsvermögens lagen…
    Aber das Grauen kam erst noch.
    Der Alptraum strebte einem unvorstellbaren Höhepunkt
zu…, denn – die Amokläufer kamen!
     
    *
     
    Er begann an seinem Verstand zu zweifeln.
    In der Luft entstand eine heftige Bewegung.
    Der Nebel verdichtete sich und formierte sich zu dicken, bleichen
Strängen, die sich schlangengleich und unvorstellbar riesig
durch die Luft wanden.
    Die Atmosphäre, die sie umgab, war wie elektrisch geladen,
unheilschwanger und bekam eine Weite, so daß André
Murois das Gefühl hatte, von einer eisgrauen Unendlichkeit
umgeben zu sein.
    Gigantische Arme wanden sich vom Himmel herab, bleiche
Riesenhände trugen monsterhafte Geschöpfe, wie sie selbst
einem Maler des Phantastischen sicher nicht leicht einfielen.
    Die Hölle schien ihre Pforten geöffnet zu haben.
    Die Ungeheuer, Dämonen, Monster und
Höllengeschöpfe, von denen der monstergesichtige Philip
Marais gesprochen hatte, kamen!
    Grauenhafte Wesen, deren Anblick schon Erschrecken auslöste
und lähmte.
    Doch nicht genug damit.
    Die monströsen Biester waren zum Teil bewaffnet und wurden
von den riesigen Geisterhänden in der Luft mit dem
Mordgerät ausgestattet.
    Die Bewegungen der schlangengleichen Geisterarme waren beinahe
liebevoll.
    André Murois blieb in vollem Lauf stehen.
    Seine Augen waren weit aufgerissen, sein Atem flog.
    Nicole hielt er wie im Krampf an der Hand.
    Dann gab er sich einen Ruck.
    Sein Motorrad lehnte noch am Stamm. Mit der schweren Maschine
mußte es ihm gelingen, den Hügel hinabzurasen.
    Er hörte das Kichern und Wispern, die Schritte der
Alptraumwesen, die ihre wahre Gestalt entdeckt hatten, Diener
Rha-Ta-N’mys waren und damit Feinde der Menschen.
    André Murois wußte nichts von den sieben Opfern, die
es seit letzter Nacht gegeben hatte, nichts von Francoise Dillon,
Marie Amber, nichts von dem fremden Autofahrer, der Familie
Dupont.
    Sie waren der Ausgangspunkt für das, was nun hier geschehen
konnte. Die Lebensenergie war der Grundstoff, der mit
dämonischem Willen sich paarte, dem Willen Rha-Ta-N’mys,
die in alle diesen Geschöpfen vertreten war; denn sie alle waren
ein Teil von ihr.
    Rha-Ta-N’my war alarmiert. Molochos war mit Mühe aus der
Vergangenheit zurückgekommen und mußte sich erst erholen.
Sie ließ alle diejenigen, die ihre Monsterkinder waren,
spüren, was sie von ihnen erwartete. Nur einen Teil derer, die
überall auf der Welt lebten, konnte sie in diesem
Dämonenstützpunkt absetzen.
    Mehr Opfer mußten nachkommen, um auch die anderen, die
verloren waren, wenn Hellmark sie aufspürte, noch nachkommen zu
lassen.
    André Murois war weiß wie ein Leichentuch. Das Herz
schlug ihm bis zum Hals. Er wehrte sich gegen das, was er sah und
wollte ihm entkommen. Wie dies alles zusammenhing, wußte er
nicht. Er wußte nur, daß sie beide verloren waren, wenn
sie nicht von hier wegkamen.
    Er spürte einen Luftzug neben seinem linken Ohr.
    Um Haaresbreite verfehlte ihn ein breiter Dolch, der nach ihm
geschleudert worden war. Die Mordwaffe bohrte sich in den schwarzen
Stamm und blieb zitternd darin stecken.
    Da war Murois am Motorrad.
    Die Geisterarme wirbelten lautlos durch die Luft und setzten
weitere Monsterwesen ab. Das Rascheln, Kichern und Rumoren, das durch
die Nebelnacht dröhnte, erfüllte den ganzen Hügel.
    Rings um die beiden Flüchtlinge lebte es. Immer mehr kamen.
Das Dämonenreich spie seine Bewohner aus…
    Murois warf sich der Maschine entgegen.
    Der Schlüssel steckte noch. Mit aller Kraft trat der junge
Mann den Anlasser.
    Der Motor rührte sich nicht.
    Das Lachen um Murois und Nicole Sengor verstärkte sich und
wurde teuflisch.
    Murois sprang mit beiden Füßen auf den Anlasser und gab
Gas…
    Wieder nichts.
    Da entsann er sich.
    In der Aufregung hatte er vergessen, daß die Maschine einen
technischen Defekt hatte, daß sie vorhin ausgefallen war.
    André Murois schrie.
    Er wirbelte herum, bückte sich und schleuderte Steine nach
den Monstern, die ihn umringten und den Kreis enger zogen.
    Da war ein Entkommen unmöglich.
    Aus den Reihen lösten sich zwei schrecklich anzusehende
Wesen. Das eine hielt ein Breitschwert in der Hand, das andere eine
Lanze mit einer gezackten Spitze.
    Mit Gebrüll stürzten sich die Teuflischen auf die beiden
Menschen, deren Schreie in dem allgemeinen Getümmel
untergingen.
    Hier in der Einsamkeit bekam niemand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher