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Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Titel: Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen
Autoren: Dan Shocker
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soll, mußt du mir erst
noch plausibel machen…«
    »Geh’ zwei Schritte näher ran…«
    Er tat es.
    Nichts geschah.
    »Und nun faß’ es an…«
    Er streckte die Hände nach dem in Augenhöhe kreisenden
leuchtenden ›Whiss‹ aus, der ihn gar nicht beachtete.
    Als er das Lichtfeld berührte, begann es.
    Die Schwingung ging in seinen Körper, passierte ihn und
erfüllte alles um ihn herum. Die Lichtwelt ringsum schien sich
in unendliche Weite auszudehnen…
    Er hörte den Gesang.
    Was er vernahm, war so einmalig und unbeschreiblich, daß er
nicht anders konnte, als sich in Shaloonas Palast zu versetzen, wo
die anderen warteten. Und er brachte nicht nur wie versprochen das
›Singende Fahsaals‹ mit, sondern auch Whiss…
    Das Licht erfüllte alle ringsum, strahlte und durchflutete
sie. Und sie alle spürten die Aura.
    Das war es, was das ›Singende Fahsaals‹ ausmachte: eine
Aura des Glücks, des Friedens und der Harmonie.
    Der Gesang, den sie alle vernahmen, war von solch
sphärenhafter Klarheit und Reinheit, daß sie
erschauerten.
    Welch eine Schönheit!
    So mußte die Stimmung im Paradies gewesen sein, am Morgen
der Menschheit, ehe das Böse in die Welt kam.
    Sie waren ergriffen. Das konnte die Stimmung eines Menschen sein,
der mit sich, der Schöpfung und dem Universum im Einklang
lebte.
    Da blieb kein Wunsch mehr offen.
    Auch Björn Hellmark mußte sich losreißen aus
dieser Klarheit, die ihn im Innersten traf.
    »Nicht für uns ist es geschaffen und hat es sich
entwickelt… Eine Welt des Bösen soll es vereinnahmen,
verändern… und wir hatten uns für das
Ewigkeits-Gefängnis Molochos’ entschieden. Wie groß
die Wirkung sein wird, werden wir nun sehr schnell
erfahren.«
    Sie besaßen das ›Singende Fahsaals‹, von dem ganze
Völker in Ehrfurcht berichteten, und mußten sich –
wie die Lage es ihnen gebot - umgehend wieder von ihnen trennen.
    Macabros sollte in das Ewigkeits-Gefängnis des
Dämonenfürsten gehen und das ›Singende Fahsaals‹
dort deponieren.
    Als der Name Molochos fiel, war es wie ein Reizwort, das Hellmark
veranlaßte, einen Blick in den Traumkristall zu werfen, den er
seit dem Verlassen des Dschungeldorfes bei sich hatte.
    Darin hatte er den mächtigen Statthalter, der Finsternis
zuletzt gesehen, und er wußte, daß er sich nun wieder in
der Eigenzeit Hellmarks aufhielt und nicht mehr in der Vergangenheit
Xantilons.
    Der Kristall zeigte ihm beide: den Monstermann, von dem er
wußte, daß er mit zivilem Namen Philip Marais
heißt, und den Dämonenfürsten…
    »Frankreich… Bretagne… ein alter
Sarazenenturm«, murmelte er und empfing durch den Kristall
Hinweise, von denen er normalerweise nichts wissen konnte. Die
Bewußtseinserweiterung im Traumkosmos der Götter zeitigte
Folgen.
    Ob die Hinweise aus dem Traumkristall zeitlich begrenzt waren oder
immer Gültigkeit hatten, wußte er nicht. Darüber
machte er sich auch noch keine Gedanken.
    Im Moment jedenfalls hatte er damit eine weitere wirksame Waffe
zur Bekämpfung seiner dämonischen Gegner in der Hand und
konnte mit ihr die Feinde der Menschen aufspüren.
    Was er in diesem Augenblick über diese Feinde erfuhr, machte
ihm bewußt, daß er sich anders entscheiden
mußte…
     
    *
     
    Er setzte alles auf eine Karte und dachte keine Sekunde an die
tödliche Gefahr, in die er sich durch sein Verhalten begab.
    »Nicole!« Der Name gellte über seine Lippen. Durch
den Ruf und sein Handeln wollte er Nicole Sengor aus ihrer Trance
wecken.
    Er ließ sich auf keine große Auseinandersetzung ein.
Er mußte nur einfach die Chance und das
Überraschungsmoment nutzen.
    Er riß Nicole zurück, ehe die Messerspitze
herabstach.
    Instinktiv schlug er mit dem linken Arm nach vorn, dem Mann im
schwarzen Umhang mitten ins Gesicht, daß dieser
zurücktaumelte.
    Der monstergesichtige Philip Marais wurde durch den Angriff ebenso
überrascht.
    André Murois riß Nicole die schmale, ausgetretene
Treppe mit hoch. Die Sekretärin ließ alles mit sich
geschehen, als hätte sie keinen Willen mehr.
    Murois jagte durch die Kammer.
    Nicole stolperte. Er ließ sie nicht los und zog sie
über den rauhen Boden hinweg, daß ihre Knie
aufschürften.
    Er konnte keine Rücksicht nehmen auf Schmerzen und
Verletzungen. Hier ging es um mehr. Um ihr beider Leben…
    Er erreichte das Mauerloch und wunderte sich noch, daß weder
der Monstergesichtige noch der im schwarzen Umhang die Verfolgung
aufnahmen.
    Murois riß Nicole mit und rannte Richtung Motorrad.
    Er
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