Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Titel: Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
mit, was geschah, hörte
niemand die verzweifelten Schreie der Todgeweihten…
     
    *
     
    Niemand?
    Es gab mehr als einen Menschen, der die verzweifelte Szene
beobachtete: Björn Hellmark und seine Getreuen!
    Der Kristall war das Bindeglied zwischen der Fliegenden Stadt und
den Ereignissen auf einem einsamen Hügel in der nächtlichen
Bretagne.
    Gigantopolis erschien wie eine Vision am nächtlichen Himmel
über dem Hügel mit dem verwitterten Sarazenenturm: Ein
dunkler Koloß, der sich von der Umgebung kaum abhob.
    Nicht ein einziges Fenster war beleuchtet. Alles lag in tiefster
Dunkelheit.
    Um so greller war der Blitz, der die Nacht zum Tag machte.
    Aus der Höhe fiel ein fußballgroßes Gebilde, das
das Aussehen eines überstrahlten, verklärten Whiss’
hatte.
    Das Gebilde wuchs, verlor seine Form und wurde nur noch Licht.
    Zehn Sekunden standen Himmel und Erde in gleißender
Helligkeit.
    Sphärenhafte Sirenenklänge, wie sie nie zuvor von
Menschen gehört worden waren, erfüllten die Luft
kilometerweit.
    Es war ein Singen und Klingen, das Eingang in die Seelen fand.
    In zehn Kilometern Entfernung noch war die seltsame
Sphärenmusik zu hören, war der Lichtschein zu sehen, der
die Nacht zum Tag machte.
    Später sollte großes Rätselraten einsetzen, was es
wohl gewesen war.
    Die einen behaupteten, es hätte sich um eine seltene
Himmelserscheinung gehandelt, andere wiederum sprachen davon,
daß es nur ein UFO gewesen sein könnte, das in jener Nacht
über dem Hügel etwa zwanzig Kilometer nördlich von
Silfiac aufgetaucht sei. Dritte wiederum waren der Meinung, daß
zahlreiche Menschen Opfer einer Massensuggestion wurden, und es in
Wirklichkeit überhaupt nichts zu sehen gegeben hätte.
    Weder die einen noch die anderen hatten recht.
    In dieser Nacht war etwas passiert, was vielleicht nur in
Million-Jahren einmal vorkam.
    Ein ›Singendes Fahsaals‹ verbreitete seine
Atmosphäre, schluckte die bösen Kräfte und
löschte sie aus.
    Ein ›Singendes Fahsaals‹, das war eine Aura, in der
nichts mehr sich verbreiten und gedeihen konnte, was aus der Welt der
bösen Geister, der Hölle oder dem Dämonenreich
Rha-Ta-N’mys stammte.
    Vom offenen Haupttor der Stadt, das wie alles im Umkreis von
vielen Kilometern einziges, strahlendes Licht war, beobachteten
Björn Hellmark und seine Freunde den Untergang der Verlorenen,
die zu ihrem Amoklauf aufgebrochen waren und darin abrupt gestoppt
wurden.
    Björn Hellmark, der Herr von Marlos, hatte sich entschlossen,
das ›Singende Fahsaals‹ nicht in das
Ewigkeits-Gefängnis Molochos’ zu bringen, sondern an diesen
Ort, wo die Mächte des Bösen begonnen hatten, einen
Brückenkopf zu errichten.
    Der Geisternebel verdampfte. Die schlangengleich gewundenen Arme
schrumpften. Die Monster standen sekundenlang wie erstarrt und
vergingen dann wie der letzte Schnee unter den ersten wärmenden
Strahlen der Frühlingssonne.
    Björn und seine Freunde wurden Zeugen, daß dieser
Einsatz einer einmaligen und großartigen Macht auch dem
Initiator der Dämonenhochzeit und seinem Helfer, dem
geschwächten Dämonenfürsten Molochos, zum
Verhängnis wurde.
    Sie waren etwa zwanzig Schritte von dem alten Turm entfernt, als
das Lichtfeld und die Aura des ›Singenden Fahsaals‹ sich
ausbreitete.
    Molochos riß die Arme empor. Im stummen Protest stand er da,
unfähig, etwas zu unternehmen. Er verging wie die anderen.
    Inder Aura des ›Singenden Fahsaals‹ aber geschah in
diesen alles entscheidenden Sekunden noch mehr.
    Die dämonische Kraft, die Blobb-Blobb in einem winzigen
Würfel zusammenpreßte, so daß er sich nicht mehr
rühren konnte, verlor ihre Wirksamkeit.
    Der kleine Kerl fiel zusammengekauert vom Ast, fing sich auf
halber Höhe, reckte und streckte sich und wollte einen saftigen
Fluch von sich geben. Der aber kam gar nicht über seine Lippen.
Im Wirkungsbereich des ›Singenden Fahsaals‹ verging
Blobb-Blobb auch das Fluchen.
    Die greisenhaften Menschen, die ihre Kraft an die dämonische
Macht hatten abgeben müssen, fühlten und sahen das Licht
auch im Innern des Turms. Es durchdrang sie völlig. Und die
verlorenen Kräfte kehrten zurück.
    Die Jugend Francoise Dillons und Marie Ambers kam wieder, die
greisenhafte Schwäche verschwand ebenso aus den Körpern der
anderen. Die Gier, weitere Opfer zu finden, und hineinzureißen
in den Strudel des Zombie-Daseins, verschwand.
    Nicole Sengors Hypnosezustand wurde aufgelöst.
    Sie wurde befreit aus dem Bann, in den Philip Marais sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher