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Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Titel: Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen
Autoren: Dan Shocker
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endlos scheinenden Allee fort.
Sein Ziel war Whiss und das legendäre ›Singende
Fahsaals‹, das er bergen und in seinen Besitz bringen
wollte.
    Die Freunde waren von der eigenwilligen Art der Soomans betroffen,
versuchten die fremdartige Mentalität jedoch zu verstehen.
    Rani Mahay deutete auf den Thron. »Dir gehorcht die
Stadt«, sagte er heiter. »Nun führe sie und uns sicher
ans Ziel. Egal, wo dies auch liegen mag, Björn: wir folgen
dir.«
    Carminia Brado musterte den Mann, den sie liebte, von Kopf bis
Fuß. »Du siehst aus, als ob du Magenschmerzen
hättest«, kommentierte sie seinen Gesichtsausdruck.
    »Erraten«, nickte Hellmark.
    »Er muß erst mit der Macht fertig werden, die dieses
großartige Geschenk ihm verleiht«, warf der Inder ein.
»Herr einer unsichtbaren Insel zu sein, ist schon eine feine
Sache, jetzt auch noch Herr einer Fliegenden Stadt, mit der man durch
Raum und Zeit reisen kann… da werden Molochos und seine Schergen
ganz schön mit den Zähnen knirschen.«
    »Und wenn das ›Singende Fahsaals‹ noch hinzukommt,
übernehmen wir auch noch Molochos’
Ewigkeits-Gefängnis…«, sagte Arson, der Mann mit der
Silberhaut, und sie jubelten, als hätten sie den Sieg bereits in
der Tasche.
     
    *
     
    Macabros war das Bindeglied zu dem Sieg, den sie alle mit
heißem Herzen anstrebten.
    Seine Mission war es, schnell das ›Singende Fahsaals‹
– was immer dies auch sein mochte – zu finden.
    Whiss war der Mittler. Er hatte es entdeckt. Nun galt es, die
Allee zu Ende zu gehen.
    Macabros’ äußere Erscheinung veränderte
sich.
    Die Helligkeit umhüllte ihn wie ein Mantel. Er schien
während seines Aufenthalts in der Lichtstadt jenseits einer
Dimensionswand praktisch ein Teil dieses Lichts zu werden. Er entsann
sich an das Aussehen von Whiss und an dessen ungewöhnliche
Größe, die Helligkeit, die ihn umfloß…
    Hier waren die Perspektiven anders. Der anders dimensionierte Raum
wirkte sich auch die Entfernung aus, die er offensichtlich falsch
eingeschätzt hatte.
    Die Allee war bei weitem nicht so lang, wie sie vom anderen Ende
her zu sein schien.
    Sie mündete auf einen großen runden,
lichtüberfluteten Platz.
    Genau dort sah er etwas, das in der Mitte darüber schwebte,
leicht und schwerelos seine Kreise zog oder in ständiger
Bewegung war.
    Whiss?
    Er war hell, wie lichtdurchflutet und hatte etwa die
Größe eines Fußballs.
    »Hallo, Whiss…«, sagte Macabros leise und
spürte eine angenehme, bisher unbekannte Schwingung, die
offensichtlich von dieser Stelle hochkonzentrierten Lichts
ausging.
    »Ich hab’s ja gewußt, daß du dich an der
Nase herumführen läßt«, sagte da eine
fröhliche Stimme hinter ihm.
    Macabros wandte den Kopf.
    Vor seinem Gesicht – schwebte auch Whiss. Fast so, wie er ihn
kannte.
    Die Größe stimmte. Er war etwa so groß wie ein
ausgewachsener Rabe.
    Nur die Farbe stimmte nicht.
    Diese Helligkeit. Es kam von dem Licht, das alles hier
beherrschte, alles durchdrang.
    »Aber wieso…«
    Whiss ließ Macabros nicht ausreden. »Wieso ich zweimal
zu sehen bin, möchtest du gern wissen, nicht wahr? Schon wieder
vergessen, was ich vorhin sagte? Das kommt davon, wenn man zwei Dinge
auf einmal tut! Was du vor dir in der Luft über dem leuchtenden
Rund kreisen siehst, ist das ›Singende Fahsaals‹. Es nimmt
das Aussehen desjenigen an, der es zuerst findest. Damit habe ich mir
ein Denkmal gesetzt, toll, was?« fragte er mit vor Stolz
geschwellter Brust.
    »Das ist das ›Singende Fahsaals‹?« fragte
Macabros.
    »Das klingt gerade so, als würdest du es nicht
glauben«, maulte Whiss. »Wahrscheinlich fällt es dir
schwer, weil alles so schnell gegangen ist. Für dich schnell
gegangen…«, fügte er einschränkend hinzu.
»Ich habe eine harte Zeit hinter mit. Das kannst du mir
glauben… Es wäre natürlich schön gewesen, wenn es
dein Aussehen angenommen hätte, klar, versteh’ ich
doch… Aber du warst eben nicht der erste…«
    »Und deshalb gebührt auch dir die Ehre, daß es
aussieht wie du«, bekräftigte Macabros. »Das ist ganz
richtig so. Ich habe bei der ganzen Geschichte nur einen
Wunsch.«
    »Und der wäre?« erkundigte sich Whiss
mißtrauisch.
    »Wenn es nur so aussieht, ist alles halb so schlimm. Kritisch
wird’s erst, wenn das ›Singende Fahsaals‹ genauso ein
loses Mundwerk hat wie du…«
    »Es hat überhaupt kein Mundwerk«, entgegnete der so
lange verschollene kleine Kerl. »Und doch singt es
wunderschön…«
    »Wie das ohne möglich sein
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