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Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Titel: Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen
Autoren: Dan Shocker
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ließ ihn nicht aus den Augen.
    »Willkommen, mein Freund. Ein letztes Mal heiße ich
dich willkommen«, sprach der in farbenprächtiger Tunika
gekleidete Herrscher ihn an, noch ehe er zu Wort kam. »Du
hättest nicht länger zögern dürfen, sonst
wäre es zu spät gewesen.«
    Shaloona merkte nicht, daß nicht Björn Hellmark,
sondern Macabros gekommen war.
    »Was hat das alles zu bedeuten, Shaloona?« Macabros
Stimme klang verständlicherweise nicht sehr freundlich. »Wo
sind die anderen? Warum diese seltsame Begrüßung? Weshalb
wolltest du uns töten?«
    »Töten? Ich euch töten?«
    »Du hast die Stadt direkt auf uns gelenkt… um ein Haar
wären wir zermalmt worden.«
    »Ich habe die Stadt schnell zurückgeschickt«,
widersprach Shaloona, »aber doch nicht, um euch zu
töten… niemals hätte Gigantopolis, deren Herr du bist,
euch unter sich begraben… vielleicht ist es dir in der
verwirrenden Situation nur so vorgekommen.«
    Es war etwas im Tonfall von Shaloonas Stimme, das ihn aufhorchen
ließ.
    Macabros rief sich den Zwischenfall ins Gedächtnis
zurück und kam zu dem Schluß, daß Shaloona nicht
ganz unrecht hatte. Sie waren alle durch das Verschwinden der Stadt
nervös gewesen, und diese Nervosität war durch das
unplanmäßige, unerwartete Auftauchen Gigantopolis’
nur noch verstärkt worden. Aber in der Tat war es so gewesen,
daß die Stadt innehielt, als Rani stürzte…
    In der allgemeinen Aufregung und der Verwirrung hatten sie die
Dinge möglicherweise doch nicht richtig beurteilt.
    »Ich werde dir alles erklären… muß mich kurz
fassen, denn meine Zeit hier läuft ab…«
    Macabros fuhr zusammen.
    »… dies alles klingt für dich sehr befremdend, das
kann ich mir vorstellen«, fuhr Shaloona fort. »Aber du
wirst verstehen, wenn du die Gründe kennst… Dir haben wir
unsere Wiedergeburt zu verdanken, denn du hast einen anderen Willen
nach Gigantopolis gebracht als jene, die die Stadt davor
besaßen.
    Durch dich ist einiges in Bewegung geraten. Auch unsere Absichten,
die über lange Zeiträume hinweg quasi
›eingefroren‹ waren. Nun konnten wir sie in die Tat
umsetzen, zu einem Zeitpunkt, als keine akute Gefahr drohte. Weder
für euch noch für uns. Wir benötigten diesen ruhigen
Fixpunkt, um uns – abzusetzen…«
    »Um euch… abzusetzen?« echote Macabros.
    »Gigantopolis, geschaffen aus dem Sternenkristall, war eine
Zeitlang unsere Heimat. Dann kamen die Dämonen. Wir blieben im
Amaltalgonn und warteten auf die Stunde der Befreiung. Aber in dieser
langen Zeit blieb unser Geist nicht untätig. Wir entwickelten
uns - auch ohne unsere Körper noch benutzen zu können. Und
wir entdeckten eine Welt im unendlichen Raum, die uns für Geist
und Körper um unendlichen Raum, die uns für Geist und
Körper alles bietet, was wir brauchen. Die Reisen mit
Gigantopolis sind für uns Vergangenheit. Alles hat einen Anfang,
einen Höhepunkt und ein Ende… So verläuft jede
natürliche Entwicklung. Wir sind am Endziel angelangt. Auf einer
Welt, die für immer die unsrige sein wird, und die wir in der
Zeit unseres erzwungenen Aufenthaltes im Amaltalgonn mit unserem
Geist neu geschaffen haben…
    Gigantopolis ist frei. Die Stadt gehört dir. Sie ist mein
Geschenk an den Mann, der unsere Fesseln durchschlug… Lebt wohl!
Möge Gigantopolis dir und deinen Begleitern für alle Zeit
Schutz bieten und Heimstatt sein auf deinen Reisen durch Zeit und
Raum…«
    Shaloonas Körper verblaßte.
    Erst jetzt erkannte Macabros, daß der Herrscher der Soomans
nur noch eine Projektion war.
    »Shaloona, warte!«
    »Meine Zeit läuft ab, ich habe Gigantopolis
zurückgebracht, nun beginnt ein anderer Abschnitt meines
Lebens…«
    Er nickte, lächelte glücklich und hob die rechte Hand
zum letzten Gruß.
    Dann verschwand das geistige Bild, das er aus einer unbekannten
und unvorstellbaren Ferne geschickt hatte.
    Macabros lief auf den Thron zu und mußte erst verdauen, was
er gehört hatte.
    Ein ganzes Volk war ›ausgewandert‹. In eine unbekannte,
ferne Welt.
    Björn gab das Wissen, das er durch Macabros im gleichen
Augenblick wie dieser empfangen hatte, an die Freunde weiter.
    Jetzt gab es für sie keinen Grund mehr, nicht in die
verlassene Stadt zu kommen.
    Björn und seine Begleiter übertraten die Schwelle des
Haupttores.
    Hellmark löste Macabros auf und ließ ihn wieder dort
materialisieren, wo er ihn zuvor aufgelöst hatte. In der
mysteriösen, lichtüberfluteten Stadt ohne Namen…
    Macabros setzte den Weg auf der
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