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0645 - Das Teufels-Denkmal

0645 - Das Teufels-Denkmal

Titel: 0645 - Das Teufels-Denkmal
Autoren: Jason Dark
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Eiskalt hatte der zweite Mann, der Baphomet-Diener Vincent van Akkeren, die Falle gestellt, in die Suko geraten war. In einem Gewölbe, tief unter dem Pflaster der Leipziger Altstadt, war er wieder erwacht, ohne sich regen zu können.
    Und van Akkeren hatte seinen Triumph ausgekostet. Inmitten des kalten Kerzenscheins und dem hellen Strahl von der Decke hatte er dem Inspektor erklärt, wie er sterben würde.
    Dann war Hoffmann gekommen. Von der Flucht gezeichnet, mit flackerndem Blick, denn man war ihm auf den Fersen. Er war von Sukos Freund, dem Geisterjäger John Sinclair, gehetzt worden und hatte van Akkeren erklärt, dass ihm Sinclair und ein anderer Mann auf den Fersen waren. Doch die Zeit, um Suko durch den Schatten langsam vernichten zu lassen, die blieb ihnen noch.
    Ein Schatten, der normale Menschen in lebende Tote verwandelte! Daran musste Suko denken, als sich Hoffmann vorschob und van Akkeren einen Schritt zurückgetreten war.
    Hoffmann trug noch immer seinen dunklen Hut mit der breiten Krempe, der zu seiner schwarzgrauen Kleidung passte, die aussah wie ein Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert. Seine obere Gesichtshälfte hielt er stets verborgen, die untere lag frei. Sie war nicht mehr als ein bleiches Etwas, in dem der Mund wie eine Kerbe schimmerte.
    Er schob sich näher an Suko heran. Der Inspektor hörte seinen heftigen Atem, der ihn jedoch nicht interessierte. Wichtiger war der Schatten des Mannes.
    Völlig normal stach er in einem bestimmten Winkel von seinem Körper ab. Er lag flach auf dem Boden und drang zudem in den Schein der Kerzen ein, als wollte er die Flammen löschen. Einige waren schon so weit herabgebrannt, dass sie nur noch flackerten.
    Plötzlich löste er sich.
    Es war unglaublich, denn Hoffmann hatte sich dabei nicht bewegt. In diesem Augenblick erhielt Suko den fürchterlichen Beweis, und er stellte auch fest, wie hilflos er letztendlich war. Hoffmann gelang es, seinen Schatten wandern zu lassen. Er gehorchte einzig und allein seinen Befehlen, seinen bösen Gedanken, die sich natürlich um Mord und Totschlag drehten.
    Der Schatten bewegte sich lautlos. Eine kurze Richtungsänderung reichte ihm aus, um von den Füßen her an den gefesselten Inspektor heranzukommen.
    Über die Füße strich er weg…
    Zum ersten Mal bekam der Inspektor einen direkten Kontakt zu seinem Mörder.
    Es war eine unangenehme Kälte, die sich auf seine Schuhe legte, das Leder durchdrang und weiter an seinen Beinen in die Höhe wanderte.
    Hoffmann sagte kein Wort. Er stand gebückt da, die Hände gegen die Knie gepresst, und beobachtete.
    Van Akkeren allerdings meldete sich. Er grinste dabei. »Na, Chinese, spürst du es?«
    »Was soll ich denn spüren?«
    »Die Kälte. Wie sie allmählich hochkriecht. Denn es ist die Kälte des Todes. Menschen, die kurz vor dem Sterben stehen, spüren sie auch oft. Sie sagen dann immer, dass es an ihren Füßen so kalt wird. Und dieses Kühle wandert dann weiter…«
    »Sie ist angenehm«, erwiderte Suko.
    Das veranlasste van Akkeren zu einem schallenden Lachen. »Angenehm. Du machst dir etwas vor, Chinese.«
    »Mir war es zu warm!«
    »Dann gib Acht, wie kalt es dir wird, wenn der Schatten deine Beine verlassen hat und sich daranmacht, deinen Oberkörper zu umklammern. Dann kannst du dich freuen…«
    Van Akkeren hatte mit einer Stimme gesprochen, aus der der Hass deutlich hervorklang. Er freute sich, wollte Suko tot sehen, der zu seinen schlimmsten Feinden gehörte. Aber er war auch nervös, was sein Blick bestätigte, denn immer wieder drehte er sich um, schaute zurück, weil aus dieser Richtung die Verfolger kommen mussten.
    Noch waren sie nicht zu sehen und auch nicht zu hören. Dennoch tat Eile Not.
    »Mach schnell!«, forderte er.
    Hoffmann schüttelte unwillig den Kopf. »Du musst mir etwas Zeit geben. Er ist nicht so einfach zu kontrollieren.«
    »Wie lange?«
    »Störe mich nicht!«, wisperte Hoffmann. Er richtete seinen Blick auf Sukos Körper, wo der Schatten bereits weitergewandert war.
    Suko gab keinen Kommentar ab. Er schonte seine Kräfte. Der Inspektor hatte sich vorgenommen, dem mordenden Schatten so lange Widerstand entgegenzusetzen wie eben möglich.
    Mental hatte er sich zudem darauf eingestellt. Obwohl er starr wie eine Puppe auf dem Brett lag, fühlte er sich auf irgendeine Art und Weise locker, denn seine Gedanken beschäftigten sich nicht mit dem Tod, dafür mit dem Gegenteil davon.
    Der Schatten wanderte weiter. Lautlos strich er an seiner Hüfte
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