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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ted Ewigk setzte den Blinker nach rechts, nahm den Fuß vom Gaspedal und bremste den metallicsilbernen Mercedes 560 SEC ab. Lange würde er den Wagen vermutlich nicht mehr fahren; er hatte sich bei ein paar seriösen Autohändlern in Rom-Stadt umgeschaut und durchaus faire Angebote für den Wagen bekommen, bloß konnten sie ihm nicht bieten, wonach ihm der Sinn stand: Nach ein paar Jahren »Abstinenz« wieder Rolls-Royce zu fahren, wie früher çinmal. Das neue Auto würde er wohl in der Schweiz oder in Deutschland bestellen müssen. Mit den Gedanken noch bei den Händler-Gesprächen, bog Ted von der Viale del Forte Antenne ab und rauschte über die breite Zufahrt auf sein Grundstück.
    Im nächsten Moment zeigten die Bremsen des Coupés, wie leistungsfähig sie waren.
    Der Mercedes stand!
    Ted hatte schon in den Rückwärtsgang geschaltet als er sah, daß ihm selbst keine unmittelbare Gefahr drohte. Jene hatten seine Ankunft überhaupt nicht registriert, kümmerten sich nicht um ihn.
    Aber sie machten sich an seiner Stadtrand-Villa zu schaffen…
    Genauer gesagt: an dem, was vom Palazzo Eternale, wie Ted die Villa genannt hatte, übriggeblieben war. Und das war nicht gerade viel…
    Dort, wo vor drei Stunden noch ein weißgetünchtes Luxusgebäude gestanden hatte, rauchten jetzt Tümmer! Mauerbrocken, rußgeschwärzt, lagen überall auf dem Grundstück verteilt gerade so, als wäre das Haus gesprengt worden. Nur noch ein paar Mauerreste standen, aber bei genauerem Hinsehen mußte Ted feststellen, daß die Reste und Trümmer bei weitem nicht ausreichten, um das ganze Haus zu repräsentieren. Da fehlte eine ganze Menge an Masse, selbst wenn Ted davon ausging, daß der größte Teil des Bauwerkes in den Keller zusammengestürzt war.
    Das Arsenal! durchfuhr es ihn im ersten Augenblick. In einer Dimensionsnische neben der Welt befand sich »unter« der Villa ein gigantisches, vergessenes Arsenal der DYNASTIE DER EWIGEN. Der Reporter konnte sich vorstellen, daß eine Explosion dieser Ansammlung uralter Super-Technik das Haus in dieser Form zerstören konnte. Wie aber sollte diese eingemottete, verstaubte Technik explodieren, wenn sie teilweise nicht einmal zu aktivieren war?
    Gut, vor nicht allzulanger Zeit hat es da unten schon einmal einen gewaltigen Feuerzauber gegeben, als die Transmitter-Anlage hochging, die Kontrollstelle der alten Sternenstraßen der Dynastie. Aber die Sicherheitsschotts hatten verhindert, daß das tobende Feuerinferno sich ausbreitete. Es war auf den Kontollraum beschränkt geblieben. Und Ted war sicher, daß auch andere mögliche Zerstörungen durch die Sicherheitseinrichtungen begrenzt werden würden.
    Außerdem konnte eine solche Explosion nicht jene erklären, die sich an den Trümmern zu schaffen machten…
    Langsam öffnete Ted die Wagentür, löste den Sicherheitsgurt und stieg aus. Er reckte sich empor, als könne er so besser sehen. Aber das Bild veränderte sich nicht.
    Was waren das für - Geschöpfe?
    Wesen, oder Dinge? Auf jede Fall bewegten sie sich mit einer schier unglaublichen Geschwindigkeit. Sie waren schwarz und irgndwie konturlos, und wo sie hin und her wieselten, teilweise frei in der Luft schwebend, da entstand ein seltsam funkelndes, scharzes Netzwerk. Ein gewaltiges, unheimlich dichtes schwarzes Spinnennetz…
    Ted erschauerte unwillkürlich. Er hatte bei seinen Abenteuern, die ihm den Spitznamen »Geisterreporter« einbrachten, schon eine Menge erlebt. Aber das hier übertraf alles.
    Plötzlich hatte er das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Er spannte die Muskeln an, um herumzuwirbeln, aber im gleichen Augenblick spürte er, wie etwas Kaltes, Rundes seinen Nacken berührte.
    »Vergiß es, Freundchen«, sagte eine pfeifende Stimme. »Wo hast du deinen Dhyarra-Kristall?«
    »Such ihn doch«, stieß Ted hervor.
    Die Quittung war ein heimtückischer Hieb, der ihn vom Wagen weg in den Staub schleuderte. Gemeiner Schmerz durchraste ihn und ließ ihn sich zusammenkrümmen. Der hochgewachsene, blonde Mann mit dem Aussehen eines Wikingers rollte sich herum. Jetzt konnte er seinen - seine beiden! - Gegner sehen.
    Lautlos mußten sie sich genähert haben, ein ganz besonderes Kunststück auf dem knirschenden Kies der Einfahrt. Sie trugen schwarze Leder-Overalls mit metallischen Gürteln, an denen allerlei seltsame Geräte befestigt waren, die Ted noch nie in seinem Leben gesehen hatte, und sie trugen Helme, die fast den gesamten Kopf einhüllten, mit Ausnahme des Gesichtes. Aber
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