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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Beim Stern der Wunderwelten, wenn uns selbst Lucifuge Rofocale warnt, weil er Angst hat, daß Merlin die Welt, wie wir sie kennen, mit seinem Experiment zunichte machen könnte, dann muß doch…«
    Er verstummte.
    »Kannst du ihm nicht Lucifuge Rofocales Warnung mitteilen, Sara?« bat Zamorra.
    »Er wird doch nicht auf mich hören. Er hört auf niemanden mehr. Er ist besessen von seinem Plan. Er wird ihn auf jeden Fall durchführen, ganz gleich, was geschieht. Aber seid ihr sicher, daß Lucifuge Rofocale uns nicht nur deshalb warnt, weil er fürchtet, daß die Macht der Hölle drastisch eingeschränkt werden könnte?«
    »Weißt du etwas über seinen Plan?« stieß Teri Rheken sofort hervor. »Geht es Merlin darum?«
    Sara Moon schüttelte den Kopf. Sie sah wieder Zamorra an, von dem sie Antwort erwartete.
    »Er ist ein Erzdämon; er ist Satans Ministerpräsident. Aber so, wie er zu uns kam und uns bat, seine Warnung zu überbringen, ging es ihm um mehr. Es geht ihm um den Erhalt der Welt. Etwas Fruchtbares wird geschehen, wenn Merlin seinen Plan wahrmacht.«
    »Wenn er gewollt hätte, hätte er uns in jenem Moment töten können«, fügte Nicole hinzu. »Es gab kein Mittel, das ihn hätte stoppen können. Sara, kannst du dir vorstellen, daß ein Dämon wie Lucifuge Rofocale ohne einen wirklich guten Grund darauf verzichtet, seine größten Feinde unschädlich zu machen, wenn er die Möglichkeit dazu hat?« [1]
    Zögernd schüttelte Merlins Tochter den Kopf.
    »Ich kann versuchen, mit ihm zu reden«, sagte sie. »Aber ich bin sicher, daß er sich auch jetzt nicht mehr umstimmen läßt. Der Zeitpunkt seines Handelns steht kurz bevor. Er ist wieder gekräftigt; er schickt keine Energie mehr in die Zukunft. Das heißt, daß es jeden Moment geschehen kann.«
    »Und du weißt wirklich nicht, was er plant?« fragte Teri. »Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Ihr hockt doch ständig zusammen, und ihr seid Vater und Tochter. Du mußt doch irgend etwas spitzgekriegt haben.«
    Sara Moon schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid. Wüßte ich etwas, würde ich es euch bestimmt sagen. Aber er macht ein Geheimnis daraus.«
    »Lucifuge Rofocale scheint etwas zu ahnen«, sagte Zamorra dumpf. »Was weiß er, was du nicht weißt?«
    »Vielleicht hat er einen Blick in die Zukunft getan«, gab Sara zu bedenken.
    »Und du?« fragte Nicole. »Du besitzt doch dein Zeitauge. Hast du es nie benutzt, um herauszufinden, worum es geht?«
    Unwillkürlich griff Merlins Tochter nach ihrem Bauch. Dort, wo andere Menschen ihren Nabel hatten, besaß sie ein Zeitauge, mit welchem sie für eine kurze Zeitspanne in die Zukunft schauen konnte.
    »Natürlich versuche ich es ständig«, sagte sie. »Aber die Bilder sind verschwommen. Ihr wißt doch selbst, daß die Zukunft unbestimmt ist. Es gibt Tendenzen, Trends, aber solange sie nicht von der Gegenwart bestätigt werden, sind sie alle nur Schatten.«
    Schatten, dachte Zamorra und erinnerte sich an das, was Lucifuge Rofocale gesagt hatte. Schatten des Silbermondes.
    Merlins Tochter straffte sich. »Ich werde versuchen, mit ihm zu reden. Wartet hier«, bat sie und zog sich zurück.
    Die vier Besucher sahen sich an. Zamorra zuckte mit den Schultern.
    Er glaubte nicht mehr an einen Erfolg seiner »Mission«. Was auch immer Merlin plante - es würde sich nicht mehr aufhalten lassen…
    ***
    Ted Ewigk, auf dem Boden liegend, starb.
    Und Ted Ewigk, fassungslos neben seinem Wagen stehend, sah sich sterben! Sah, wie er von etwas Unheimlichem getroffen wurde und zu Asche zerfiel.
    Im nächsten Moment war alles vorbei. Die Luft flimmerte, und etwas in Ted schlug Alarm. Was war hier geschehen?
    Er versuchte sich zu erinnern. Aber da war irgendwie eine Doppel-Erinnerung. Da waren sowohl die Bilder einer zerstörten Villa, über der Schatten ein Spinnennetz woben, als auch, daß er nur einfach gestoppt hatte und ausgestiegen war, um sein Haus zu betrachten. Warum hatte er das getan? Warum war er nicht bis zur Garage vorgefahren?
    In ihm wurde die Erinnerung an die Zerstörung stärker, versuchte die andere zu verdrängen. Eine Realität arbeitete gegen die andere an. Was bedeutete das?
    Entropie! durchfuhr es ihn. Eine Überlappung verschiedener Realitäten! Jemand mußte mit der Zeit und den Dimensionen gespielt haben.
    Die Echsenwelt Reek Norrs fiel ihm ein. Jene Daseinsebene, die sich vor Jahrmillionen durch ein außer Kontrolle geratenes Experiment der DYNASTIE DER EWIGEN von der Erde abgespalten
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