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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tochter war einer unheilvollen magischen »Programmierung« zum Opfer gefallen, welche die Meeghs seinerzeit im Auftrag ihrer Herren, der MÄCHTIGEN, in ihr verankert hatten. Sie war der dunklen Seite der Macht verfallen. Sie hatte ihren Vater Merlin bekämpft, und sie war zeitweilig die ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen. Sie hatte mit allen Mitteln gegen die Zamorra-Crew gekämpft. Inzwischen sah das anders aus; sie hatte zu ihrem wahren Ich zurückgefunden. Aber nachdem sie den Machtkristall erwähnt hatte, flammte altes Mißtrauen wieder auf.
    Ein Machtkristall, ein Dhyarra-Kristall 13. Ordnung - das war etwas Einmaliges. Es war gewissermaßen das Rangabzeichen des ERHABENEN. Mit ihm konnten unglaubliche magische Dinge bewirkt werden, man konnte künstliche Weltentore schaffen oder ganze Planeten sprengen. Aber wessen geistige Kraft nicht ausreichte, den Dhyarra 13. Ordnung zu beherschen, den tötete er unweigerlich.
    Zamorra und Nicole waren gerade mal in der Lage, einen Dhyarra 3. Ordnung zu beherrschen. Und auch mit dem konnte man, wenn man verantwortungslos genug war, schon eine Menge Unheil anrichten… ein Dhyarra 13. Ordnung war die absolute Macht über den Kosmos.
    Sofern man gewillt war, diese Macht auszuschöpfen.
    Sara Moon hatte es damals gewollt. Ted Ewigk nicht. Er besaß einen Machtkristall, er war einmal ERHABENER gewesen wie seine Nachfolgerin Sara Moon. Eigentlich durfte es nur jeweils einen solchen Super-Kristall geben; sobald jemand aus der Kraft seines Geistes einen Dyharra bis zur 13. Ordnung aufstockte, war das automatisch der Herrschaftsanspruch über die Dynastie und die Duellforderung des amtierenden ERHABENEN; nur einer von ihnen blieb übrig, der Kristall des anderen wurde zerstört.
    So sollte es sein - war es aber nicht.
    Derzeit gab es zwei Machtkristalle -und keinen ERHABENEN; nach der Läuterung Sara Moons war die Dynastie führungslos und ihre Alphas untereinander in Machtkämpfe und Intrigen verstrickt, nur hatte es noch keiner von ihnen geschafft, seinerseits wieder einen Machtkristall zu erschaffen und damit rechtmäßig die Herrschaft zu übernehmen. Ted Ewigk, der seinen Kristall immer noch besaß, durfte nach dem ungeschriebenen Gesetz kein zweites Mal den Thron besteigen; abgesehen davon wollte er das auch überhaupt nicht. Seine führende Rolle hatte ihm seinerzeit überhaupt nicht gefallen, und er hatte sie nur übernommen, um die Eroberungs- und Kriegspolitik der Ewigen zu dämpfen.
    Sara Moon besaß ihren Kristall nicht eher. Der befand sich jetzt unerreichbar irgendwo in der Hölle.
    Daß ausgerechnet sie jetzt aber erwähnte, ein Machtkristall sei notwendig, ließ Befürchtungen aufkommen, sie wolle entgegen dem ungeschriebenen Gesetz doch wieder auf den Thron der Dynastie steigen, sobald sie den Kristall in den Händen hielt - gegen dieses Gesetz hatte sie schon einmal verstoßen, nur hatte die Dynastie davon nichts bemerkt…
    »Ich sehe eure Bedenken«, sagte sie leise. Sie machte es sich in einem Sessel bequem. Raffael Bois, der alte Diener, ohne den Château Montagne unvorstellbar war, schob einen Rollwagen mit Gläsern und Getränken alkoholfreier und alkoholischer Natur in das Zimmer. Vor ein paar Minuten waren sie aus Caermardhin ins Château Montagne zurückgekehrt; die Fähigkeit der Druiden, mittels des zeitlosen Sprunges größte Distanzen ohne Zeitverlust zurückzulegen, war hier sehr von Nutzen. Andernfalls hätten sie mehr als einen Tag benötigt, um nach Frankreich zurückzukehren. Und in Caermardhin hat unter den gegebenen Umständen keiner von ihnen länger als nötig verweilen wollen - nicht einmal Sara Moon, trotz der Sorge um ihren Vater.
    »Ihr solltet aber auch sehen, daß Ted Ewigks Kristall auf sein Bewußtsein verschlüsselt ist«, fuhr sie fort. »Er allein kann ihn bedienen - ich nicht. Diese Verschlüsselung aufzuheben, würde mich weit mehr Zeit und Kraft kosten als euch, mir den Kristall wieder abzujagen. Und nur sein Kristall kann eingesetzt werden - denn meiner ist in den Schwefelklüften verschollen. Ihn zu suchen und zurückzuholen, fehlt uns die Zeit, wenn das alles stimmt, was ihr erzählt habt.«
    »Das ist logisch«, erkannte Zamorra. »Es fragt sich nur, ob Ted damit einverstanden sein wird, ausgerechnet mit dir zusammenzuarbeiten, Sara. Du warst damals eine erbitterte Feindin, du hast immer wieder versucht, ihn zu töten, und du hast einen Preis auf seinen Kopf ausgesetzt.«
    Sara nickte.
    »Ich weiß, und ich bedaure
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