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Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Titel: Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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Hellmark hatte schon mit vielen Ungeheuern und
Dämonen gekämpft. Was ihn aber da in den Krallen hielt,
sprengte seine Vorstellungskraft.
    Es hatte den wendigen, glitschigen Leib einer Schlange. Aber diese
Schlange – bestand aus vielen weiteren.
    Aus ihrem Körper wuchsen andere. Und diese dünneren
Schlangenleiber waren ihre Glieder… Wie die Tentakel eines
Riesenkraken.
    Hellmark blieb die Luft weg. Er starrte in zahllose kaltglitzernde
Augen.
    Die Schlangenleiber schnellten auf ihn zu.
    Verzweifelt versuchte er, die Hand mit dem Schwert so weit
herumzudrücken, daß es ihm wenigstens gelang, die eine
oder andere Schlangen-Tentakel zu berühren. Eine Berührung
mit dem ›Schwert des Toten Gottes‹ würde ausreichen,
sich von dem Feind zu befreien. Vorausgesetzt – daß er
dämonischer Herkunft war.
    Aber daran bestand für ihn kein Zweifel.
    Alles was hier lebte und atmete, war durch die Kraft der
Dämonengöttin entstanden. Er konnte sich nicht vorstellen,
daß es ein natürliches Geschöpf dieser Art gab.
    Eine Schlange, aus der weitere herauswuchsen, war eine Ausgeburt
der Hölle.
    Der Druck auf seine Lungen nahm zu. Schon begann es vor seinen
Augen zu flimmern. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und sein Herz
begann wie rasend zu pochen.
    Er kam nicht frei! Es war ihm unmöglich, sich aus der
Umklammerung zu befreien.
    Er kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung. Seine ganze Hoffnung
galt dem Schwert, das er noch immer festhielt, obwohl der Druck um
sein Armgelenk unerträglich wurde.
    Seine Finger zitterten, als er mit höchster Kraftanstrengung
das Schwert herumdrückte, abkippen ließ und dabei
riskierte, es bei diesem Manöver völlig zu verlieren.
    Das Schwert sauste herab.
    Die Spitze traf auf den Schädel einer armdicken Schlange.
Ihre Farben changierten vom tiefen Grün in schillerndes Rot, als
würde sie aus sich heraus leuchten.
    Das Tier zuckte zusammen. Die Spitze durchbohrte seinen Kopf. Der
Leib sackte in sich zusammen und hing wie ein schlaffes
Anhängsel am Hauptkörper, der sich drehte, aufbäumte
und wand und dadurch seine Schlingerbewegungen verstärkte.
    Auch durch jene Schlange, die Björn getroffen hatte, kam es
zu einem Ruck.
    Das Schwert wurde ihm aus der Hand gerissen, flog durch die Luft
und landete zehn Meter oberhalb der mit mystischen Fabelgestalten
versehenen Wand auf einem Vorsprung.
    Das ›zentrale‹ Tier war nach wie vor aktiv. Und ihm
standen zwanzig oder dreißig weitere Hilfsglieder zur
Verfügung.
    Blut tropfte auf die schimmernde Schuppenhaut.
    Die Riesenschlange, die entfernt die Form eines Kraken hatte,
wirbelte herum.
    Ihre Glieder reckten und streckten sich, und Hellmark wurde
davongeschleudert, daß er meinte, von einem Katapult geschossen
zu werden.
    Plötzlich war der Druck verschwunden.
    Nur halb bei Sinnen bekam er die Ereignisse noch mit. Er
wußte nicht, ob es der Schmerz war, der die Polypen-Schlange
veranlaßte, ihn abzustoßen, oder ob es einen anderen
Grund gab.
    Er überschlug sich und wußte im ersten Moment nicht,
was oben und unten war.
    Als er es erkannte, war es schon zu spät. Er rutschte an
einer glatten, schmierigen Schachtwand entlang, die sich
spiralförmig in die Tiefe drehte.
    Instinktiv griff er um sich und suchte nach einem Halt, fand aber
keinen.
    Der Schacht wurde enger, die Bewegung in die Tiefe schneller.
    Hellmark bekam alles nur am Rande mit.
    Dann rollte er über den Boden und blieb mit schmerzenden
Gliedern benommen liegen, ohne zu wissen, wo er sich befand.
    Kostbare Sekunden verstrichen, in denen er mit einer Schwäche
kämpfte, und die Gefahr bestand, daß er die Besinnung
verlor.
    Er besiegte die Schwäche und hob langsam den Kopf. Der Nacken
plagte ihn, die Schultern und Oberarme schienen ausgerenkt, und er
wagte anfangs nicht, sich zu erheben.
    Sein ganzer Körper mußte mit blauen Flecken
übersät sein. Doch wie durch ein Wunder schien er keine
ernsthafte Verletzung davongetragen zu haben.
    Er richtete sich auf und blickte in die Runde.
    Er war am Fuß des schneckenförmig in sich gedrehten
Schachtes. Die Fläche, die ihn umgab, war etwa fünfzehn bis
zwanzig Quadratmeter groß.
    Die Wände und der Boden glühten matt, als wäre das
Gestein durchsichtig und dahinter würde sich glutflüssige
Lava befinden.
    Der rötlich-gelbe Schein spiegelte sich unruhig auf Hellmarks
Gesicht.
    Als Björns Sinne alle einigermaßen wieder
funktionierten, stellte er fest, daß die Wände ringsum mit
grauenhaften Szenen und Figuren verziert
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