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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende
Autoren: Julia Garwood
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brachte die Menge zum Verstummen, und seiner Autorität war es zu verdanken, dass keine Panik im Saal ausbrach. Ein tiefer Seufzer ging durch die Menge, als alle sich wieder setzten und beruhigten. Einige Männer kicherten vor Erleichterung.
    Rebecca zog langsam den kleinen Derringer aus der Tasche und hielt ihn in der Hand verborgen. Sie entdeckte Donald schnell; er saß auf ihrer Seite des Gerichtssaals am Ende der vierten Reihe. Er war nah, sehr nah, und als sie zu ihm hinüber sah, nickte er ihr unmerklich zu, bevor er den Blick auf den Deputy richtete, der neben der Seitentür zu ihrer Linken stand. Sie verstand, was er ihr sagen wollte, und schaute Bell an.
    Der Richter nahm wieder seinen Platz ein, ordnete seine lange schwarze Robe und musterte die Versammlung aus schmalen Augen. Die Leute schienen noch immer ziemlich aufgeregt zu sein, und er beschloss, ihnen noch ein paar Minuten zu lassen, um sich zu beruhigen.
    »Marshals, Sie können Ihre Waffen wieder einstecken«, befahl er. »Wer von Ihnen ist Daniel Ryan?«
    »Das bin ich, Euer Ehren.«
    Der Richter winkte ihn zu sich heran. »Sie sind aber auch wirklich im allerletzten Augenblick gekommen«, bemerkte er.
    Daniel gab keine Erklärungen ab und entschuldigte sich nicht. »Ja, so ist es, Euer Ehren.«
    »Ich weiß eine ganze Menge über Sie, mein Sohn, weil ich es mir zur Aufgabe gemacht habe, so viel wie möglich über Männer wie Sie herauszufinden - und ich kann nur eins sagen: Es ist mir eine Ehre, Sie endlich persönlich kennen zu lernen.«
    Daniel wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Der Richter wandte sich bereits an Cole. »Wie heißen Sie, Marshal ?«
    »Cole Clayborne.«
    Rafferty nickte. »Auch über Sie habe ich schon einiges gehört. Aber ich weiß natürlich, dass diese Geschichten nicht wahr sein können.«
    »Das sind sie sicher nicht, Euer Ehren«, antwortete Cole und fragte sich, warum der Mann nicht endlich zur Sache kam. Er sah, wie Daniel immer wieder zu Bell hinübersah, und die Art, wie er ihn betrachtete, war kein gutes Zeichen.
    Der Richter erhob sich, um das Wort an die Zuschauer zu richten. »Also gut, meine Herrschaften. Sie hatten jetzt Zeit genug, sich zu beruhigen. Von jetzt an will ich keinen Ton mehr hören. Wenn doch, lasse ich Sie von diesen beiden feinen Marshals hier hinausbefördern.«
    Sofort trat Schweigen ein. Rafferty drehte sich zu Jessica um und lehnte sich zurück. »Und wer sind Sie? Wie heißen Sie?«
    »Jessica Summers.«
    »Und was haben Sie diesem Gericht zu sagen, Miss Summers?«
    Sie trat einen Schritt näher an den Tisch heran und schaute zu dem Richter auf.
    »Ich war Zeugin des ...«
    »Ich bin Ihre Zeugin!«, schrie Rebecca.
    »Ich sage die Wahrheit«, beharrte Jessica.
    »Sie lügt, Euer Ehren!«, versetzte Rebecca. »Ich war dort.«
    Daniel trat hinter Jessica und überreichte dem Richter ein Dokument.
    Rafferty sah das Siegel auf dem unteren Teil des Blatts, las den Inhalt und nickte. »So, so ...«
    Zitternd vor Wut beschloss Jessica, Rebecca dazu zu bringen, die Wahrheit zu gestehen. Aber zuerst musste sie dafür sorgen, dass sie die Beherrschung über sich verlor.
    »Tritt zurück, Jessica«, befahl Cole, als sie einen Schritt auf Rebecca zuging.
    Jessica tat rasch, was er verlangte, ohne aber den Blick von der Frau zu nehmen, die sie vernichten wollte.
    »Legen Sie dem Gefangenen Handschellen an, Sheriff«, befahl Daniel.
    »Sie waren es!«, schrie Jessica. »Sie haben das Feuer gelegt. Sie haben versucht, mein Kind zu töten. Sie haben Grace niedergeschlagen und Marshal Cooper angeschossen. Ja, Sie hören richtig, Rebecca - Marshal Cooper ist nicht tot! O ja, er lebt und ist wohlauf!«, fügte sie hinzu. »Und er erinnert sich, wen er gesehen hat und was geschehen ist. Der Richter liest es gerade. Cooper hat ihm einen ausführlichen Brief geschrieben.«
    Die Neuigkeiten bestürzten Rebecca. Betroffen sank sie auf ihren Stuhl zurück, starrte Donald an und flehte ihn mit ihren Blicken an, ihr beizustehen.
    Donald amüsierte sich königlich. Der Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht, als er die Vorgänge am Richtertisch verfolgte. Wie zuvorkommend von diesem Marshal , darauf zu bestehen, dass die einzige lebende Person, die ihn möglicherweise identifizieren könnte, auf der gegenüberliegenden Seite des Gerichtssaals blieb. Sie konnte ihn in der Menge, in diesem Meer von Gesichtern, die sie und Rebecca anstarrten, nicht sehen. Dank dieses übervorsichtigen Marshals
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