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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende
Autoren: Julia Garwood
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brauchte Donald sich nicht um seine Sicherheit zu sorgen.
    Er würde einfach sitzen bleiben und in aller Ruhe abwar-ten. Er wusste, dass Rebecca von ihm erwartete, dass er ihr zur Flucht verhalf, aber das hatte er natürlich nicht vor. Er würde abwarten, bis alles vorbei war, und dann ungesehen aus dem Saal verschwinden. Die Arme sah wirklich sehr verzweifelt aus. Donald wusste sehr gut, was geschehen würde, sobald er ihr ein Zeichen gab. Sie würde aufspringen und versuchen, diese lächerliche kleine Waffe zu benutzen, die sie in ihrer Rocktasche verborgen hielt. Und einer der Gesetzeshüter würde sie erschießen.
    Donald wusste auch, was Bell tun würde. Er würde nicht mehr mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern dastehen und aussehen, als wäre er des Sheriffs Prügelknabe. Tatsächlich hatte er nicht einen Finger gerührt, seit er durch den Saal zum Richtertisch gebracht worden war.
    Dieser kaltblütige Mörder war schlau wie ein Fuchs. Er wartete auf eine Gelegenheit, handeln zu können. Der Sheriff hatte bereits in seiner Wachsamkeit nachgelassen - der alte Narr suchte noch immer seine Handschellen - und schenkte seinem Gefangenen kaum mehr Beachtung, was Bell nur Recht sein konnte, dachte Donald. Der Sheriff würde nahe an Bell herantreten müssen, um ihm die Handschellen anzulegen, und wenn er das tat, würde Bell ihn angreifen. Donald rechnete damit, dass er im Kugelhagel fallen würde, und während die Deputies und Marshals schossen, würde Donald die allgemeine Panik nutzen, die dann ausbrach, um das Gebäude zu verlassen.
    Ein Mann im Hintergrund des Saals sprang auf und griff in seine Hüfttasche, was sowohl Cole als auch Daniel alarmierte.
    »Hände hoch!«, schrie Cole, als er mit gezogener Waffe durch den Mittelgang auf den Fremden zuging.
    »Ich bin unbewaffnet, ich bin unbewaffnet«, stammelte der Mann. »Ich brauchte nur mein Taschentuch.« Und da nieste er, und die anderen Zuschauer lächelten.
    Jessica versuchte zu ergründen, warum Rebecca andauernd in die Menge schaute. Wen mochte sie hier in Blackwater kennen?
    »Cole!«, schrie Jessie plötzlich und begann zu laufen. »Er ist hier! Der Anführer, er ist hier!«
    Daniel rannte ihr entgegen und riss sie im selben Augenblick zurück, als Donald Rebecca das Zeichen gab.
    Rebecca sprang auf und gab einen Schuss auf den Kopf des Sheriffs ab, doch bevor er taumelte und stürzte, war Bell schon hinter ihm und entriss ihm seine Waffe. Er feuerte auf den Deputy am Eingang, traf ihn mitten in die Brust und wirbelte dann herum und schoss auf Jessica. Daniel stieß sie gerade noch rechtzeitig auf den Boden, aber die Kugel erwischte ihn an der linken Schulter.
    Und da brach das Chaos aus, als die Zuschauer in wilder Panik aufsprangen und Cole die Sicht versperrten.
    Bell, der neben dem Zeugenstand in Deckung ging, schoss erneut auf Daniel, verfehlte ihn aber, da der bereits in Bewegung war. Er schoss Rebecca die Waffe aus der Hand. Schreiend taumelte sie zurück und stürzte. Mit einem Fußtritt stieß Daniel den Tisch um und feuerte auf Bell, der ihm jetzt eine gute Zielscheibe bot. Getroffen schrie Bell auf, und Daniel leerte sein ganzes Magazin auf ihn, selbst als Bell bereits stürzte.
    Den ohrenbetäubenden Lärm, der im Saal ertönte, als die Leute in wilder Angst die Flucht ergriffen, schien Daniel nicht zu hören. Er ließ seine leere Waffe fallen und zog die andere aus dem Halfter.
    Es war noch nicht vorbei. Langsam streckte Daniel seinen Arm aus, entsicherte die Waffe und wartete. Seine Augen bohrten sich in die seines Feindes. Goldbraune Augen erwiderten den Blick.
    Cole versuchte verzweifelt, an Jessica heranzukommen.
    Er kämpfte wie ein Tier, um an den verängstigten Menschen vorbeizukommen, die schreiend, stoßend und schubsend zu den Eingangstüren drängten.
    Irgendwann gelang es ihm, sich aus der Menschenmenge zu befreien. Seine Waffe hielt er schussbereit in der Hand, aber als er endlich freie Bahn hatte, blieb ihm vor Schreck beinahe das Herz stehen.
    Donald hielt Jessica wie einen Schutzschild vor sich und ging langsam rückwärts auf die Tür zu. Mit dem einen Arm hielt er ihre Taille umklammert, während er mit der freien Hand eine Pistole an ihre Kehle drückte.
    Jessica kämpfte wie eine Wildkatze, zerkratzte ihm die Arme und trat mit aller Kraft nach seinen Beinen.
    Ihr Zappeln schien ihn jedoch nicht einmal zu stören. »Was wir hier haben, meine Herren, ist ein Unentschieden. Gehen Sie einen Schritt weiter, und ich
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