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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende
Autoren: Julia Garwood
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mich hier, und sie würden sich fragen, woher wir uns kennen. Ich werde aber im Gerichtssaal sein.«
    »Ja, ich weiß. Wo soll ich jetzt hingehen - direkt zum Gerichtsgebäude?«
    »Geh zuerst zum Sheriff. Er wird dich zum Gericht begleiten.«
    Nach dieser letzten Anweisung zog er die Tür hinter sich zu. Er war über das Bedauern, das er dabei empfand, erstaunt. Er war fest entschlossen, sie zu töten, und war auf-richtig verblüfft, dass sie ihm Leid tat. Doch dann begann er sich auszumalen, wie er sie heute Abend töten würde, und eine heftige körperliche Erregung erfasste ihn und löschte sämtliche Gewissensbisse aus. Er würde sie so lange wie möglich am Leben erhalten, um sein eigenes Vergnügen zu verlängern, und er durfte nicht vergessen, sie zu knebeln, damit niemand ihre Schreie hörte ...
    Schade eigentlich. Er hatte zuerst daran gedacht, sie mitzunehmen, dann aber seinen Entschluss geändert. Rebecca war eine gut aussehende Frau, die überall, wohin sie ging, Aufsehen erregte. Diese makellose Schönheit machte sie zu einem Sicherheitsrisiko, weil jeder, sogar ein Fremder, sich an sie erinnern würde.
    Er würde sie aber vermissen, das stand fest, denn er bezweifelte, dass er je wieder eine Frau mit so abartigen sexuellen Neigungen finden würde.
    Er riss die Tür wieder auf, ging hinein und begann seine Hose aufzuknöpfen.
    »Nein, Donald!«, rief sie und wich vor ihm zurück.
    Aber ihr Gesicht rötete sich bereits vor Furcht und Erregung. »Es bleibt uns keine Zeit mehr ...«
    Er lachte schroff. »Dafür ist immer Zeit.«
    Rebecca erschien erst gegen halb zwei Uhr nachmittags im Büro des Sheriffs. Zwei volle Stunden hatte sie gebraucht, um wieder zu sich selbst zu finden, nachdem Donald von ihr abgelassen hatte. Glücklicherweise hatte er ihr wenigstens gestattet, sich zu entkleiden damit das weiße Kleid nicht zu Schaden kam. Sie war noch wund und hatte Schmerzen, aber das störte sie nicht, weil sie wusste, dass der Schmerz sie noch verwundbarer und furchtsamer erscheinen lassen würde.
    Der Sheriff war nicht da. Sein Deputy, ein junger Mann mit hässlichen Pockennarben im Gesicht, richtete den Blick auf ihre Brüste, kaum dass sie eingetreten war. Amüsiert trat sie vor, um ihm die Hand zu schütteln. Sie war unangenehm feucht, und sie musste sich zwingen, ihre Hand nicht an ihren Röcken abzuwischen. Lächelnd nannte sie ihm ihren Namen und erklärte ihm, warum sie hergekommen war.
    »Der Sheriff hatte gehofft, Sie kämen früher«, sagte er. »Er ist drüben im Gerichtsgebäude, um den Gefangenen entweder hierher zurückzubringen oder freizulassen. Ich glaube, wir sollten hinübergehen, weil Richter Rafferty nicht eher den Prozess beenden wird, bis Sie Bell identifiziert haben.«
    »Und wenn er keiner der Männer ist, die ich in der Bank gesehen habe?«
    Sie versuchte, ihn mit einem Lächeln für sich einzunehmen, aber es war regelrecht an ihn verschwendet, weil er nicht den Blick von ihren Brüsten wandte. Sie durfte nicht vergessen, Donald von dem Deputy zu erzählen. Er würde sich über diesen Narren totlachen.
    »Wir alle hoffen, dass Bell zu der Blackwater-Bande gehört«, gestand er. »Würde es Sie stören, wenn ich Ihren Arm hielte, während wir zum Gerichtsgebäude gehen?«
    »Aber selbstverständlich nicht! Es ist sehr galant von Ihnen.«
    Das Gericht war nur zwei Häuserblocks entfernt. Der Deputy brachte Rebecca zum Hintereingang und führte sie ins Richterzimmer, das gleich neben dem Gerichtssaal lag. Rebecca setzte sich auf einen Stuhl am Schreibtisch, während der Deputy eine Nachricht für den Richter schrieb.
    »Ich wette, Rafferty unterbricht Beils Abschlussplädoyer, wenn er das liest«, meinte er und schwenkte den Zettel grinsend hin und her. »Kann ich Sie einen Moment allein lassen? Ich möchte gern das Gesicht des Alten sehen und hören, was er diesem feinen Anwalt zu sagen hat.«
    »Ich komme schon allein zurecht«, wisperte sie.
    Sie war versucht, die Tür einen Spalt zu öffnen, um einen Blick in den Saal zu werfen, wagte es aber nicht, weil Donald unter den Zuschauern war und sehr böse werden würde, wenn er sie sehen würde.
    Sie schloss die Augen, zwang sich, sich zu entspannen, und bereitete sich auf ihren Auftritt vor.

38
    Der Moment war da.
    Als der Deputy zurückkehrte und ihr die Tür aufhielt, betrat Rebecca den Gerichtssaal und wartete, bis sie aufgerufen wurde. Dabei betrachtete sie das Publikum und stellte zufrieden fest, dass der Saal bis auf den
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