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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende
Autoren: Julia Garwood
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wie du gehandelt hätten? Ein Kind aufzuziehen ist eine schwere Bürde, und viele Frauen hätten es nicht gewollt oder gekonnt. Sie hätten den Säugling bedenkenlos im nächsten Waisenhaus abgeliefert.«
    »Es ist keine Bürde, Cole. Caleb ist die Freude meines Lebens.«
    »Erinnerst du dich, dass ich dir erzählte, wie meine Brüder und ich eine Familie wurden? Ich gehörte damals einer Jugendbande an und war noch schrecklich jung, als wir Mary Rose in der Gasse fanden, die wir unser Zuhause nannten. Ich war auf dem besten Weg, mein Leben zu zerstören«, gab er zu. »Mary Rose hat mein Leben verändert und meine Brüder auch. Ich brauchte meine Schwester jedoch nicht alleine aufzuziehen. Ich hatte drei Brüder, die mir dabei halfen.«
    »Aber ich ...«
    Bevor sie fortfahren konnte, unterbrach er sie. »Ich bewundere deine Kraft und deinen Mut, und ich liebe dich, weil du mich zu einem besseren Menschen machst, Jessie. Aber das sind nur einige der Gründe.« Sanft legte er seine großen Hände um ihr Gesicht. »Dabei wollte ich mich gar nicht in dich verlieben.« »Warum lässt du es dann nicht?«, fragte sie leise.
    »Mein Liebling, das wäre, als verlangtest du von mir, mit dem Atmen aufzuhören. Ach, Jessica, du ahnst ja nicht, wie sehr ich dich in meinem Leben brauche!«
    Er beugte sich vor und strich mit seinen Lippen über ihren Nacken.
    »Wie kommt es, dass du immer nach Blumen riechst?«
    Jessica war nicht in der Lage, die Frage zu beantworten. Sie wusste, sie hätte ihn jetzt abwehren müssen, doch stattdessen neigte sie den Kopf zur Seite, damit Cole die empfindsame Stelle hinter ihrem Ohr küsste.
    »Du tust das absichtlich ... Du weißt, wie sehr ich das mag. Aber wir können nicht ...«
    »Ein Kuss, Jessie. Ein Kuss nur.«
    Anstatt zu protestieren oder sich gar von ihm abzuwenden, umklammerte sie mit beiden Händen sein Hemd.
    In seinen Armen zu sein erschien ihr plötzlich ganz natürlich, und seine leisen, liebevollen Worte wurden ihr zum Verhängnis. Seufzend stellte sie sich auf die Zehenspitzen und bot ihm ihre Lippen. Sein Mund nahm ihren hungrig in Besitz. Ein simpler Kuss genügte beiden jedoch nicht, und als Coles warme Zunge zwischen ihre Lippen drang, erschauerte sie vor Verlangen.
    Sie wollte nicht, dass er aufhörte. Als er den Kopf hob, schlang sie ihm die Arme um den Nacken und küsste ihn noch einmal.
    Aber Cole unterbrach den Kuss, schloss sie in die Arme und atmete tief durch, um seine aufgewühlten Gefühle zu beruhigen. »Du kennst keine Zurückhaltung, nicht wahr, mein Liebling?«
    Er klang so glücklich darüber, dass sie ihn nicht bat, die Bemerkung zu erklären.
    Einen Arm um ihre Schulter gelegt, führte er sie zum
    Camp zurück. »Ich werde dich lehren müssen, Geduld zu üben«, flüsterte er und lächelte bei dem Gedanken.
    Sie gab sich Mühe, ihm zuzuhören, aber sein Kuss hatte ihr die Fähigkeit geraubt, an irgendetwas anderes zu denken als an die körperliche Liebe. »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich war eine Dame, bevor ich dir begegnet bin.«
    »Du bist auch jetzt noch eine Dame.«
    »Ich wusste in jener Nacht, was ich tat. Ich habe dich ganz bewusst verführt, Cole, und mir dabei eingeredet, ich wolle nichts weiter als diese eine Nacht mit dir ... Doch eben, als du mich geküsst hast, habe ich an sehr viel mehr als eine Nacht gedacht.«
    Er stöhnte. »Lass uns über etwas anderes reden, Jessica.«
    »Warum?«
    Er entschied sich, aufrichtig zu sein. »Weil mich schon jetzt ein unbändiges Verlangen quält und ich - wenn du weiter davon redest, mich zu lieben - nicht mehr warten kann, bis wir verheiratet sind.«
    »Cole ...«
    Er drückte ihre Hand. »Frag mich jetzt um Himmels willen nicht, wie lange ich bei dir bleiben werde!«
    »Das wollte ich dich gar nicht fragen.«
    »O doch, das wolltest du.«
    »Was ist, wenn ich dir nicht geben kann, was du verdienst, Cole? Eine Frau sollte ihrem Mann vertrauen, aber ich glaube nicht, dass ich das jemals könnte ... Was ist, wenn ...«
    Er ließ sie nicht ausreden. »Dann wirst du dir eben jedes Mal, wenn ich das Haus verlasse, große Sorgen machen. Ich werde jedoch immer zu dir und Caleb zurückkommen, und in zwanzig Jahren oder so wirst du das vielleicht begreifen. Es wird für immer sein, Jessie. Es war ernst gemeint, als ich das sagte. Und nun lass uns das Thema wechseln.«
    »Glaubst du, dass es Caleb gut geht?« »Ja«, antwortete er. »Er wird wahrscheinlich für den Rest seines Lebens eine Abneigung gegen
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