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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende
Autoren: Julia Garwood
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Sonnenschein wie reines Gold.
    Die Schlafzimmertür ging plötzlich auf, und ihr Geliebter kam herein. Sie legte die Bürste auf die Kommode und drehte sich zu ihm um. »Es war sehr riskant, hierher zu kommen. Hat dich irgendjemand gesehen?«
    »Natürlich nicht. Ich war sehr vorsichtig. Ich bin über die Hintertreppe hinaufgekommen.« Rebecca erschien ihm in ihrem blütenweißen Kleid so unbeschreiblich komisch, dass er sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Sie sah richtig brav und wohlerzogen aus.
    »Was ist Donald? Was schaust du mich so an?«, fragte sie.
    »Entschuldige«, erwiderte er. »Aber es ist ein ungewohnter Anblick, dich in einem weißen Kleid zu sehen.«
    Sie lächelte. »Ich hielt es für eine gute Idee.«
    »Ja, ja, das war es auch«, grinste er und ging dann zu wichtigeren Themen über. »Schade, dass du heute Morgen nicht im Gerichtssaal warst und sehen konntest, wie dieser pathetische Sheriff von Maple Hills sich zum Narren machte«, bemerkte er lachend. »Unter Eid gestand er, Bell überrascht zu haben, als er sich mit gezogener Waffe an ihn heranschlich. Er gab auch zu, dass er kein Abzeichen trug und sich nicht auswies. Als Beils Anwalt den Geschworenen einredete, dass sein Klient zu jenem Zeitpunkt todkrank und blind vor Schmerz und Fieber gewesen sei, fraßen ihm alle zwölf aus der Hand. Du hättest sehen sollen, was für wütende Blicke sie dem Sheriff nachwarfen, als er den Zeugenstand verließ! Ich bezweifle, dass er bei den nächsten Wahlen auch nur die geringste Chance hat.«
    Rebecca war über die Neuigkeiten entzückt. »Dann haben sie also die Anklage wegen versuchten Mordes fallen lassen?«
    »Noch nicht, aber heute Nachmittag werden sie es tun«,
    versicherte er ihr. »Der Richter versucht nur, den Prozess so lange wie möglich hinauszuzögern.«
    »Wenn Bell freigelassen wird, besteht für mich kein Anlass mehr, mit dieser Scharade fortzufahren.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das bleibt dir leider nicht erspart«, entgegnete er. »Der Richter will Bell am Galgen sehen. Er weiß, dass er den Richtigen hat, und wenn er ihn nicht wegen versuchten Mordes drankriegt, wird er ihn festhalten, bis du ihn davon überzeugt hast, dass Bell nicht in der Bank gewesen ist.«
    »Na schön.« Sie setzte sich an ihren Schminktisch und begann wieder ihr Haar zu bürsten. »Was hast du mit Bell vor? Jetzt, wo er in Verdacht geraten ist, könnte er uns gefährlich werden.«
    »Ich werde ihn natürlich töten«, sagte Donald.
    »Hast du es den anderen schon gesagt?«
    »Burton, Harris und Andrews wissen es.«
    »Was ist mit Robertson?«
    »Um den kümmern sich die Jungs. Es war ihre Idee, nicht meine. Burton sagt, Robertson sei nicht mehr zur Räson zu bringen. Er übertreibt allmählich seine Spielereien mit dem Messer. Andrews nennt ihn >Jack the Rippen.«
    Sie legte die Bürste nieder und wandte sich ihm zu. »Und Burton? Hast du schon von ihm gehört?«
    »Fang nicht an, nervös zu werden.«
    »Aber er sollte dir doch telegrafieren, sobald sie Grace und Jessica getötet hätten. Hast du noch nichts von ihm gehört?«
    »Ich bin sicher, dass sie den Auftrag zu meiner Zufriedenheit erledigt haben. Das tun sie immer«, erklärte er grinsend. »Burton konnte mir kein Telegramm schicken.«
    »Warum nicht?«
    »Weil das Telegrafenamt seit zwei Tagen geschlossen ist.
    Wegen eines Defekts in den Geräten«, erzählte er. »Aber mach dir keine Sorgen. Ich habe mich persönlich davon überzeugt, dass alles seine Richtigkeit hat.«
    »Niemand in dieser Stadt empfängt Telegramme?«
    »Oh, sie empfangen sie schon, aber sie werden aus der nächsten Stadt gebracht, und die ist zwanzig Meilen entfernt.«
    »Dann wird sein Telegramm erst morgen kommen.«
    »Wenn wir längst über alle Berge sind«, sagte er grinsend.
    »Du hast mir nie gesagt, wie Burton und die anderen über die Auflösung der Bande denken.«
    »Ich glaube, sie sind ganz froh, für eine Weile aufzuhören. Und bis sie wieder Geld benötigen, haben wir längst unser Haus in Paris bezogen.«
    »Wenn du Bell heute Nacht erledigst, könnten wir schon morgen aufbrechen.«
    Er ging zur Tür. »Nein, wir reisen noch heute Nacht ab. Pack deine Sachen und bring sie mit, wenn du mich am Stadtrand triffst. Du weißt ja, wo.«
    »Ja«, rief sie. »Ich wünschte, du könntest mit mir zu diesem Richter gehen. Es wäre bestimmt sehr amüsant für dich, mir zuzusehen.«
    »Du weißt, dass ich mich in dieser Stadt nicht mit dir sehen lassen kann. Jeder kennt
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