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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende
Autoren: Julia Garwood
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weil ich dich liebe.«

39
    Alle hatten sich im Richterzimmer versammelt und schauten zu, wie der Arzt Daniels Schulter verband. Er lag ausgestreckt auf einer Ledercouch. Grace stand neben ihm und hielt seine Hand.
    Cole saß in einem großen Sessel und Jessica auf seinem Schoß. Sie hatte versucht, sich neben ihn zu setzen, aber Cole hatte sie nicht fortgelassen.
    Der Richter war noch immer im Gerichtssaal, um zwei Deputies Anweisungen zu geben, bevor sie Rebecca ins Gefängnis brachten.
    Cole neckte Daniel, als der Arzt versuchte, die Kugel aus seiner verletzten Schulter zu entfernen.
    »Du bist ungeheuer tapfer, Daniel.«
    »Treib mich nicht zu weit, Cole.«
    »Es tut weh, nicht wahr, Daniel?«, fragte Grace mitfühlend.
    »Wenn Ich ja sage, wirst du mich dann niederschlagen?«, versetzte Daniel trocken.
    Alle, außer Grace, die jetzt sehr verlegen schien, lachten. »Das wirst du mich nie vergessen lassen, nicht?«
    »Niemals«, bestätigte Daniel grinsend.
    »Wer zuletzt lacht, lacht am besten«, sagte Grace.
    »Wie das?«, fragte Daniel. Seine Stimme klang ruhig, aber auf seiner Braue glänzten Schweißtröpfchen. Er hätte den
    Arzt am liebsten angeschrien, sich zu beeilen und die verdammte Kugel zu entfernen, aber er schwieg, weil Grace bereits sehr unruhig und besorgt aussah.
    »Ich hatte nie vor, Nigel zu heiraten.«
    »Ich weiß. Ich hätte es auch gar nicht zugelassen.«
    Cole zog Jessica am Ärmel, um ihren Blick auf sich zu lenken. »Ich will jetzt von dir hören, dass du mich liebst. Hier und jetzt, Jessie. Das ist deine letzte Chance, denn sonst ...«
    »Sonst was?«
    Er beugte sich vor und flüsterte ihr etwas zu, das sie heftig erröten ließ. »Das würdest du nicht wagen, nicht hier vor Grace und Daniel ...«
    »Ich bin verzweifelt. Wenn dich auszuziehen das einzige Mittel ist, dich so weit zu kriegen, dann tue ich es.«
    »Es würde mich auf jeden Fall von meinen Schmerzen ablenken«, warf Daniel ein.
    Grace bedeckte mit den Händen ihr Gesicht und lachte. Jessica schlang ihre Arme um Coles Nacken.
    »Ich warte«, ermahnte er sie streng.
    »Ich liebe dich, Cole Clayborne. Ich liebe dich.«
    Seine Miene wurde ernst. »Für immer, Jessie?«
    »Für immer.«
    Der Richter kam mit einer Flasche Whisky herein. Er schenkte jedem etwas davon ein und setzte sich dann an seinen Schreibtisch.
    »Ich habe mich noch immer nicht ganz von dem Schock erholt«, erklärte Rafferty. »Ich kann es fast nicht glauben, dass Donald Curtis, ein angesehener Geschäftsmann dieser Stadt und ein geschätzter Bürger unserer Gemeinde, der Anführer dieser Bande war. Was mag ihn so verändert haben?«
    »Habgier«, antwortete Daniel.
    »Abenteuerlust«, erklärte Cole.
    »Vielleicht kann Rebecca es Ihnen sagen. Sie kannte Donald gut«, bemerkte Jessica.
    »Ich weiß, dass sie kein Mitgefühl verdient, aber sie tut mir Leid«, gestand Grace. »Sie hat ihn geliebt, und einige Frauen würden alles für die Männer tun, die sie lieben -selbst töten.«
    Der Richter hob sein Glas und sagte: »Wie wäre es, wenn einer von euch Marshals einen Toast ausspricht?«
    Daniel schaute Cole an. »Wirst du deinen Stern behalten?«
    »Vielleicht. Und du?«
    »Vielleicht.«
    Cole hob sein Glas. »Auf die Gerechtigkeit.«

Epilog
    Rosehill Ranch, Montana
    Mama Rose saß auf der Veranda und betrachtete den Sonnenuntergang. Es war ihr tägliches Ritual, das sie nie versäumte, weil Sonnenuntergänge ihrer Meinung nach ein Geschenk Gottes an die Menschen waren und sie es für ihre Pflicht hielt, seine Mysterien zu bewundern.
    Sie war nicht allein, denn neben ihr saß das neueste und jüngste Mitglied der Familie, Caleb. Die beiden waren sich auf Anhieb sympathisch gewesen, und er plapperte jetzt in einer Sprache, die nur er allein verstand, zufrieden vor sich hin.
    Er war ein entzückendes Kind, und ab und zu konnte Mama Rose nicht anders, als ihm über den dunklen Lockenkopf zu streicheln.
    Alle waren heimgekehrt, um Jessicas und Coles Hochzeit zu feiern und Jessica und ihren Sohn im Schoße der Familie willkommen zu heißen. Das Haus platzte aus allen Nähten, und Mama Rose hätte nicht glücklicher sein können.
    Sie schaute auf und sah, dass Cole in der Tür stand und sie betrachtete.
    »Ich wusste, dass ich dich hier draußen finden würde«, sagte er, kam hinaus und zog sich einen Stuhl zu ihr heran. Mit einem Blick auf Caleb meinte er: »Das ist ein Racker, was?«
    »Allerdings«, erwiderte sie lächelnd. »Er ist ein sehr aufgeweckter
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