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DS083 - Das Höhlenmonster

DS083 - Das Höhlenmonster

Titel: DS083 - Das Höhlenmonster
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Was dem Doktor fehlte, war nicht etwa ein Ohnmachtsanfall.
    Es war gegen zehn Uhr vormittags, als Dr. Samuel Harmony seiner Limousine entstieg und seinen Chauffeur an wies, um zwölf mit dem Wagen zurückzukommen. Doktor Samuel Harmony betrat seine Praxis und wechselte ein paar freundliche Worte mit dem Mädchen am Empfangstisch, nachdem er festgestellt hatte, daß keine Patienten warteten. Er ging in sein Sprechzimmer und setzte sich an den Schreibtisch, wo für ihn die Morgenzeitung zur Durchsicht ausgebreitet lag.
    Etwa zehn Minuten später trat seine Praxishelferin ein, um ihm zu sagen, daß ein Patient da sei. Sie sah Dr. Samuel Harmony hinter seinem Schreibtisch sitzen, im Gesicht so weiß wie ein Bogen Schreibmaschinenpapier.
    »Doktor!« japste die Praxishelferin. »Ist Ihnen nicht gut?«
    Ein paar Sekunden lang bewegte sich Dr. Harmonys Mund wie der eines Fisches auf dem Trockenen.
    »Ich ... ich hatte einen Ohnmachtsanfall« brachte er schließlich heraus.
    Die Arzthelferin flatterte herum wie eine besorgte Henne und wußte nicht, was sie tun sollte. Sie war noch ziemlich unerfahren.
    »Soll... soll ich Ihnen ein Glas Wasser bringen, Doktor?« fragte sie aufgeregt. »Oder soll ich einen anderen Arzt rufen?«
    Dr. Harmony krampfte auf der Tischplatte die Hände zusammen. Er belegte das Mädchen mit einem nicht sehr freundlichen Ausdruck.
    »Los, raus hier!« schnappte er.
    »Aber, Doktor...«
    »Verdammt, mir fehlt nichts weiter«, krächzte Dr. Harmony. »Raus!«
    Erst als sie zur Tür kam, fiel es ihr wieder ein. »Draußen ... draußen ist ein Patient. Ein Mann, der sagt, daß er nachts nicht schlafen kann.«
    »Sagen Sie ihm, er soll später wieder kommen«, murmelte Dr. Harmony. Dann hielt er die Hand hoch. »Nein, sagen Sie ihm lieber, er soll zu einem anderen Arzt gehen.«
    Leicht verwundert flatterte die Praxishelferin ins Vorzimmer hinaus. Dr. Harmony stand auf, schlurfte zur Tür hinüber und schloß sie ab, damit das Mädchen nicht mehr hereinkommen konnte. Seine Bewegungen waren nicht normal, aber es waren auch nicht die eines Mannes, der gerade einen Ohnmachtsanfall gehabt hatte. Er schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein, setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und zeigte eine Miene äußerster Konzentration. Einmal langte er mit der Hand nach dem Telefonhörer, zog die Hand aber jäh wieder zurück.
    »Vielleicht ist die verdammte Leitung angezapft«, murmelte er.
    Sein verstörter Blick fiel wieder auf die Zeitung. Sie war auf einer bebilderten Seite auf geschlagen, von der die Hälfte den verschiedenen Kriegen in aller Welt gewidmet war. Die anderen Fotos betrafen lokale Ereignisse. Ebenso gab es da das unausweichliche Foto einer prominenten Persönlichkeit, die von einer Gangway an Land kam. Dieses Foto starrte Dr. Harmony an.
    In wilder Wut packte er plötzlich einen Füllfederhalter und benutzte ihn wie einen Dolch, um auf das Foto einzustechen. Aber mit seinem kindischen Wutanfall brach er prompt die Feder ab. Einen tiefen Riß in dem Foto blieb die Zeitung auf dem Schreibtisch liegen.
    Dr. Harmony stand auf und ging zur Tür.
    »He, Sie!« fuhr er die Arzthelferin an. »Streichen Sie alle ausgemachten Termine. Ich schließe die Praxis.«
    »Sie ...«
    »Ich nehme einen längeren Urlaub«, schnappte Dr. Harmony.
    Die Arzthelferin machte ein Gesicht, als ob sie in Tränen ausbrechen wollte. »Dann werde... ich also ... ohne Job sein?«
    »Verflixt, Sie werden nicht die erste sein, die jemals einen Job verlor !«
    Er ging in sein Ordinationszimmer zurück, schloß wieder die Tür ab und versuchte, nach seinem Chauffeur zu telefonieren, hatte dabei aber keinen Erfolg. Daraufhin setzte er sich und starrte den Apparat immerfort an. Offenbar drängte es ihn, zu telefonieren, er wagte dies aber nicht.
    »Könnte angezapft sein«, murmelte er noch einmal.
    Dann kam ihm ein Gedanke. Er zog einen Rezeptblock heran, schrieb darauf eine Nachricht, riß das Blatt ab und steckte es in einen Umschlag und adressierte diesen. Er wiederholte die Prozedur noch mehrere Male, und die Nachricht, die er schrieb, war immer dieselbe. Sie lautete:
     
    Calico Parks ist in der Stadt, um Doc Savage auf zu-suchen. Dies könnte bedeuten, daß sie in der South-Orion-Sache ermitteln wollen. Schlage vor, daß wir für wenigstens zwei Monate aus der Stadt verschwinden. Sam.
    Nachdem Dr. Samuel Harmony diese Nachrichten geschrieben hatte, schien er seinen
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