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Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums
Autoren: Hans Kneifel
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ein Funkgerät gleicher Größe«, murmelte Orcido und grinste vor sich hin.
    »Wer bin ich wirklich?« fragte Cade.
    DuRoy hob die Schultern. Sein Gesicht wurde ernst.
    »Sie wissen es nicht, Kilham?«
    »Würde ich sonst fragen?« schnappte Cade.
    »Sie haben in fünfjähriger Arbeit, fast allein und nur in den letzten Tagen von einem kleinen Heer unterstützt, den Aufstand der Commander-Bolter-Organisation zerschlagen und den Anführer über einen halben Planeten gejagt und schließlich gestellt. Ihre Helferin, ohne die Sie vermutlich nicht viel hätten ausrichten können, war …«
    Cade ahnte es! Er sah D’amara an und lächelte. Sein Lächeln wurde von DuRoy aufgegriffen und zurückgegeben. Dann schüttelte der Kommandant den Kopf.
    »Ich muß Sie enttäuschen. Tamuro ElSayr war es. Sie ist sicher irgendwo auf diesem Planeten der Irrungen?«
    »Ich weiß, wo sie ist!« sagte Canopus. Sein Grinsen wurde stärker.
    DuRoy winkte ab:
    »Später. Ihre rechte Hand war, wie kaum anders zu erwarten, Rend Kastor. Sie waren alle restlos fertig und erholungsbedürftig. Anstatt Sie auf einen unserer Ferienplaneten zu schicken, wurde die Anordnung verwechselt. Sie landeten hier, und seit dieser Zeit werden Sie gesucht. Wir brauchen Sie – alle.«
    »Wozu?« fragte Cade. Seine Finger zitterten.
    »Auch das wissen Sie nicht?«
    »Nein!« schrie Cade unbeherrscht. »Schließlich hat man mir alles gestohlen. Alle Erinnerungen!«
    »Es waren nicht die schönsten«, meinte DuRoy ernst. Ein ferner Meteoriteneinschlag erschütterte kurz den Fels. »Und auf Verlangen geben wir Ihnen wieder, was Sie wollen. Wir brauchen Sie, damit die Völker der Beta-Eridianis-Region endlich aufhören, nach Ihnen zu schreien.«
    »Nach mir?« keuchte Cade überwältigt.
    DuRoy näherte sich dem Ende seiner Geduld, das war offensichtlich.
    »Ja, nach Ihnen. Nach Ihnen und Ihrem Team. Es gibt in Kürze den nächsten Aufstand innerhalb von fünf Jahren Erdzeit, wenn Sie und Ihr Team nicht dort erscheinen und Ihren Platz einnehmen. Ich habe nicht die geringste Lust mehr, alles per Bildfunk abzuwickeln – holen Sie Ihre verrückte Schar aus dem Keller und bringen Sie sie an die frische Luft. Die Meteore, die jetzt noch fallen, sind harmlos.«
    Cade dankte mit einem Kopfnicken. Es war fast zuviel für ihn, und er fühlte nur in einem Punkt eine ungeheure, matte Ruhe: Der Planet war gerettet. Plötzlich rief schräg hinter ihm Poter Skuardi:
    »Und ich? Wer war ich?«
    Ohne hinzublicken, sagte DuRoy:
    »Ein ehrgeiziger, mittelmäßig begabter Mann im Heer. Es wird mir ewig ein Rätsel bleiben, wer erstens Sie mit dieser Identität ausgestattet hat und zweitens ausgerechnet in diesen Palast stellte. Nehmen Sie Gift, gehen Sie, falls es das auf Geirklasger schon gibt, in ein Kloster, oder werden Sie Fischer oder Schuhmacher. Und reden Sie nicht mehr mit mir.«
    Er sagte zu Cade:
    »Wir sind bereits im Landeanflug. Kommen Sie, bitte, vor den Palast. Ein Boot wird Sie abholen, Sir!«
    Dann fiel sein Blick auf die Tänzerin, die noch immer auf der Stelle ihre atemberaubenden Bewegungen ausführte. Er sagte mit einem spöttischen Lachen, sicher, daß die Bemerkung ihre Wirkung nicht verfehlen würde:
    »Meine Männer wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie auch Patra Nabonassar mitbrächten.«
    »Wen?«
    DuRoy deutete auf die Tänzerin.
    »Diese Dame dort. Sie war einmal Schönheitskönigin der Beta-Eridianis-Planeten. Und ganz nebenbei unsere beste Agentin, die Ihnen entscheidend half. Auch dort trat sie nur mit Gold bekleidet auf, als Tänzerin. Sie sehen, Sie kommen aus einer verwirrenden Welt in eine andere verwirrende Welt. Aber ›unsere‹ ist etwas logischer.«
    Er hob die Hand.
    Die Menschen brauchten lange, um sich aus dem Erstaunen zu lösen. Die meisten hatten ohnehin nur Bruchteile begriffen. Sie brauchten noch länger, bis sie den Saal des Kraftwerks verlassen und sich durch Gänge und Stollen nach oben gearbeitet hatten. Cade warf einen Blick zurück, als sie den oberen Rand der Treppe erreicht hatten. Poter Skuardi IV stand allein da und starrte den blind gewordenen Bildschirm an.
    Der seltsame Zug, der an jeder Kreuzung und an jeder Tür andere Menschen sammelte, wand sich als immer länger werdende Schlange aus dem Palasttor hinaus. Als Cade, der seinen Arm um Damara ElSayrs Schultern gelegt hatte, sich an das Licht des Morgens gewöhnt hatte, sah er das Raumschiff.
     
    *
     
    Das Schiff war nicht viel kleiner als der Berg mit dem Palast
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