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Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums
Autoren: Hans Kneifel
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verstehen, warum die Söldner des Imperiums nichts versuchen, was Hilfe bringen könnte. Ich habe sie mehrmals gewarnt!«
    Poter Skuardi ergriff den Pokal, der vor ihm stand, dann sagte er nachdenklich:
    »Ich muß mir alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Cade – ich habe für heute nacht ein großes Fest ausrichten lassen. Zu euren Ehren, für Stoma, Mandor, Zichael und dich. Und natürlich Poter und D’amara. Und lade auch Rende ein. Wenn das Vergnügen vorbei ist, werden wir weiter über alles reden. Bitte, seid meine Gäste.«
    »Mit Vergnügen!« erwiderte Orcido Canopus, aber weder ihm noch Cade entging der listige Ausdruck in Skuardis Gesicht.

 
10.
     
    Ein kleiner Bezirk des riesigen Palastes war in Licht getaucht. Eine barbarische Musik ertönte. Gerüche zogen durch Gänge und Kammern, über Treppen und durch die dunklen Gärten. Braten, Gewürze, fette Soßen und allerlei Gemüse, der Geruch verschütteten Weines und etwas, das stark angebrannt roch. Ein riesiger, hufeisenförmiger Tisch war aufgestellt worden. In einer Ecke des Saales, hinter den Säulen einer Nische, saßen die Musiker. Cade Kilham stand in seinen Gemächern und ließ sich von kichernden Sklavinnen ankleiden.
     
    *
     
    Als D’amara an der Hand Cades den Saal betrat, gab Poter den Musikern einen Wink. Ein grauenvolles Getöse hub an, und die Zwerge schlugen serienweise Purzelbäume. Ein Mann mit der Lunge eines M’haers stieß in eine Fanfare, so daß Cade halb taub wurde.
    »Trinkt auf ihn, den Helden von Kortight, und auf unseren neuen Freund Orcido Canopus!« schrie Skuardi. Er war bereits leicht angetrunken. Mehr als hundert Gäste, darunter alle anderen Träger des Totenvogel-Ringes, hoben die Becher und schrien wild durcheinander. Rende, neben dem zwei Plätze frei waren, schwenkte einen leeren Pokal und brüllte über den allgemeinen Lärm hinweg:
    »Hier, Freunde!«
    Cade und D’amara lächelten sich an und bahnten sich einen Weg durch die Sklavinnen und Sklaven, die hin und her huschten und die Speisen auftrugen. Sie saßen bei Poter und Rende, an dessen Seite Canopus saß. Als er sich setzte, schlug die winzige Waffe in Cades Tasche gegen das Holz.
    Das Fest nahm seinen Fortgang.
    Während man aß und trank – sämtliche Speisen wurden vorgekostet –, rannten die Zwerge durch den freien Teil des Saales und vollführten Kunststücke. Sie schluckten Feuer und versengten die Teppiche an den Wänden, sie warfen Keulen, aßen Schwerter, turnten herum und bildeten menschliche Pyramiden, ließen Gegenstände verschwinden und wieder auftauchen. Ein Wink Poters scheuchte sie aus dem Saal. Dann kamen die Krüppel und spielten auf unbekannten Instrumenten seltsame Melodien. Die Gäste klatschten und warfen mit kleinen Münzen um sich. Immer wieder tobte das Orchester in der Nische los und erstickte jeden Versuch einer Unterhaltung. Rende, leicht angetrunken, schlug Cade auf die Schulter, der Herrscher schien etwas verkniffen, aber gnädig, und alle Gäste unterhielten sich aufs beste. Einmal beugte sich Canopus zu Cade hinüber und schrie in dessen Ohr:
    »Der Reigen des Untergangs. Er ist recht ausgelassen!«
    Cade schrie zurück:
    »Nicht zuviel Wein! Wir sprechen nachher miteinander!«
    Orcido nickte nur und widmete sich wieder seinem Braten. Alle Speisen und Weine waren von erlesener Güte; herzhaft und meist fett stellten sie reine Gaumenfreuden dar. Die ersten Gäste – es waren Stunden später – schliefen betrunken in ihren Sesseln ein, trotz des infernalischen Lärms. Selbst Storzia schnarchte.
    Irgendwann …
    Das Licht erlosch schlagartig. Ein paar Mädchen kreischten auf. Dann hörte man geheimnisvolles Trommeln. Mehrere Flöten folgten. Diener stellten mächtige Bronzeschüsseln auf, in denen sich öl befand. Auf dem öl schwammen brennende Dochte. Unterarmlange, pfeilspitzenförmige Flammen beleuchteten einen riesigen schwarzen Teppich. Einige Gäste erwachten, die anderen stießen seltsame Rufe aus. Cades Hand fuhr in die Tasche und umklammerte den Griff der Waffe. Weit vor ihm wurde ein Vorgang zur Seite gezogen; die Umrisse einer Gestalt zeichneten sich ab. Das Trommeln wurde lauter, und die Flöten begannen Tonfolgen auszustoßen, die in den Ohren gellten. Die Gestalt glitt näher. Alle sahen, daß es eine hochgewachsene, schlanke Frau war. Ihr Haar reichte bis zur Mitte des Rückens. Sie trug breite goldene Bänder an den Handgelenken, den Oberarmen, den Oberschenkeln und den Fußgelenken und
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