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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah
Autoren: Jacquelyn Frank
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    Prolog
    Wer etwas über das Schicksal des Dämonengeschlechts erfahren will, muss diese Prophezeiung zurate ziehen …
    … weil Magie wieder einmal die Zeit bedroht und die friedliche Welt der Dämonen im Wahnsinn versinkt …
    … wird es geschehen, dass die Dinge in diesem großen Zeitalter wieder zu ihrer ursprünglichen Reinheit zurückkehren, nach der das Dämonengeschlecht stets streben muss. Hier offenbaren sich die Bedeutung und der Sinn unserer strengen Gesetze, die besagen, dass keinem unschuldigen Menschen ein Schaden zugefügt werden darf und dem friedlichen Zusammenleben der Völker höchstes Gewicht beizumessen ist …
    Aus der verschollenen Prophezeiung über die Dämonen
    … es ist den Angehörigen des Dämonengeschlechts daher verboten, sich mit einem Wesen zu paaren, das nicht seinesgleichen ist, das nicht sein Wesen hat und das nicht seine Kraft und seine Stärke besitzt. Es ist unsere Pflicht, diese schwächeren Wesen vor uns zu schützen, damit sie nicht durch scheußliche sexuelle Gräueltaten verletzt werden. So will es das Gesetz und so will es die Natur. Der Hund wohnt nicht der Katze bei; die Katze wohnt nicht der Maus bei. Wer gegen diese heilige Regel verstößt, wird vom Vollstrecker des Gesetzes hart bestraft …
    Aus dem Original der Schrift von der Zerstörung
    Elijah sank auf die Knie und presste die Hand auf die Brust. Etwas Warmes breitete sich zwischen seinen Fingern aus und färbte sie und sein weißes Hemd hellrot. Er blickte an sich hinunter und sah, wie sich sein Lebenssaft auf dem Stoff fast so faszinierend ausbreitete wie die zerlaufenden kunstvollen Kreise eines Batikhemdes.
    Der Kriegerdämon war erstaunt.
    Im Laufe seines jahrhundertelangen Lebens war er schon mehrmals verwundet worden. Das war nichts Neues für ihn. Alles, von mystischer Elektrizität bis hin zu den mörderischen Klingen aus grausamem brennendem Eisen, das für seine Art so gefährlich war, hatte ihn im Lauf der Zeit durchbohrt, durchdrungen und verletzt. Einige Wunden waren so schwerwiegend gewesen, dass sie trotz seiner angeborenen Heilungskräfte Narben hinterlassen hatten; andere hingegen waren spurlos verheilt. Aber er war nie so schwer verletzt worden, dass er dachte, er müsste sterben. Was für andere, auch für normale Dämonen tödlich war, war für ihn noch lange nicht tödlich – wenn auch nur deshalb, weil er sich hartnäckig weigerte, etwas so Altmodischem zu erliegen wie dem Tod.
    Jetzt jedoch war sein Leben nicht einfach nur in Gefahr, weil seine Brust sehr dicht neben seinem Herzen durchbohrt worden war, sondern weil er sich mitten im Nirgendwo befand und nicht mehr die Kraft hatte, Hilfe zu holen, und weil er zudem von Feinden umzingelt war. Selbst wenn er irgendwie durchhalten und diese schwere Verwundung überleben sollte, würde es im Ermessen dieser Feinde liegen, wie lange sie ihn am Leben lassen wollten.
    Elijah war wütend auf sich selbst, weil er in eine so missliche Lage geraten war. Er war der Anführer der Dämonenkrieger, der Elitearmee des großen Dämonenkönigs. Er war der fähigste Kämpfer unter den Dämonen, einer Gattung von Schattenwandlern, die für ihre erschreckenden Fähigkeiten im Kampf berüchtigt war. Er hatte seine Kampfkunst viele Jahrhunderte lang vervollkommnet. Er hatte alles gelernt, was man über Kampf, Krieg und Waffen und über Erfolg versprechende Strategien wissen musste. Jacob, der Vollstrecker der Dämonen, und sein Lehnsherr Noah, der Dämonenkönig, waren die Einzigen, die er als ebenbürtige Kämpfer betrachtet hätte. Er hätte eigentlich nicht so dumm sein dürfen, in eine Falle zu tappen, auch wenn sie noch so geschickt gelegt war, und er sollte auch nicht aufgeben, wenn er in so einer Falle gefangen war.
    Selbst ohne Training waren alle Dämonen ihrem Wesen nach kampfbereite Bestien. Daran glaubte er – es war seine persönliche Philosophie –, und er hatte das Gefühl, dass es, unabhängig davon, wie ausgeprägt die zivilisierte Fassade seines Volkes oder des einzelnen Dämons auch sein mochte, Instinkte gab, die sich nicht verleugnen ließen.
    Sicher, Dämonen sahen aus wie Menschen, auch wenn sie größer und dunkelhäutiger waren als der Durchschnitt, aber wenn sie sich unter Menschen bewegten, galten sie bei diesen als ungewöhnlich attraktiv. Elijah wusste, dass der Grund dafür in ihren urwüchsigen, animalischen Genen lag. Sie sorgten für einen höheren Ausstoß an Pheromonen, die vom anderen Geschlecht wahrgenommen wurden,
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