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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah
Autoren: Jacquelyn Frank
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sicher, wie sie ihren Namen kannten, dass sie lieber nicht in der Umgebung der Bestie bleiben sollten, die solche Laute ausstieß. Es spielte keine Rolle, dass sie selbst Macht hatten. Nichts kam gegen das natürliche Grauen eines Beutetiers vor einem Raubtier an.
    Die Nekromantinnen wichen mit weit aufgerissenen Augen zurück, und die Magie wirkte weiter, während sie vom Boden abzuheben begannen, weil sie sich in der Höhe sicherer wähnten. Doch ihre Angst ließ nicht nach, und sie flogen davon, über die Bäume hinweg, und flüchteten sich nach Hause oder an einen Ort, wo sie sich wirklich sicher fühlten.
    Einige weibliche Jäger hatten das Glück, dass die fliehenden Nekromantinnen an sie dachten und sie mit sich nahmen auf ihre Flucht. Diejenigen, die nicht so viel Glück hatten, nahmen die Beine in die Hand und jagten wie wild auf den Waldrand zu. Es dauerte lediglich eine Minute, bis von ihnen nichts mehr wahrzunehmen war außer einem seltsamen Geräusch von zerbrechenden Zweigen, das sich schnell entfernte.
    Die Dämoninnen ließen sich nicht so leicht einschüchtern. Die Jüngere war ein Erddämon, der sich in die Geschöpfe der Natur einfühlen und sie beherrschen konnte. Obwohl sie noch sehr jung war und verglichen mit den großen Älteren ihrer Art schwach, gehörte das Bannen von Tieren zu ihren elementaren Fähigkeiten. Sie richtete ihr Bewusstsein auf das sich nähernde Raubtier und versuchte, dessen Gedanken zu berühren. Verwirrt runzelte sie ihre schöne Stirn, als sich die Berglöwin ihren beschwörenden Gedanken gegenüber ungewöhnlich unzugänglich zeigte. Die große goldgelbe Raubkatze brach aus dem Wald hervor und pirschte sich durch das hohe Gras heran. Die kreisenden Bewegungen ihrer Schulterblätter wirkten faszinierend und furchteinflößend zugleich, während sie herankam, die goldgelben Augen auf die beiden Frauen gerichtet, die noch auf der Lichtung verharrten.
    Die Raubkatze konnte das viele Blut riechen, das auf den Boden geflossen war. Der Geruch sprach die niedersten Instinkte des Tieres an und lockte die Berglöwin geradezu magisch herbei. Normalerweise hätte sie sich anderen Raubtieren nicht genähert, aber der Geruch von Blut war übermächtig. Sie pirschte sich immer näher heran, und die junge blonde Dämonin brach in Schweiß aus, während sie versuchte, das Bewusstsein des Tieres zu erreichen, das wie betäubt war von dem herrlichen Geruch von Blut.
    „Mama, ich komme nicht an das Tier heran. Es hört mir nicht zu.“
    „Macht nichts. Wir sind hier fertig.“
    Ruth umklammerte ihr Kind noch fester, und mit einem knackenden Geräusch, das von der verdrängten Luft herrührte, teleportierten sich die beiden Dämoninnen in Sicherheit.
    Die große goldgelbe Raubkatze hob den Kopf und blieb unvermittelt stehen. Sie schnupperte prüfend in der Luft, da der Gestank der Frauen schwächer wurde. Nur der blutüberströmte Körper in der Mitte der Lichtung strömte noch einen starken Geruch aus, und die Raubkatze ging auf das unglückliche Opfer zu.
    Sie war so nahe bei dem bewusstlosen Wesen, dass sie es mit dem Maul berühren konnte. Das tat sie auch und sog seinen Geruch ein. Unter dem Blut war der unverwechselbare Geruch von männlichem Moschus zu riechen. Er war intensiv und berauschend und entlockte der schönen Raubkatze ein Schnurren. Sie senkte den Kopf zu der größten Wunde und leckte mit ihrer rauen Zunge sein süß schmeckendes Blut. Ihr Schnurren wurde tiefer, und sie öffnete ihre kräftigen Kiefer und schloss sie um die Kehle des Mannes. Sie brauchte nur ein einziges Mal zuzubeißen, um ihn zu erledigen.
    Plötzlich wich die Raubkatze zurück und schüttelte den Kopf mit der goldenen Mähne, als würde sie aus einem Zauber erwachen. Sie schüttelte sich noch einmal – wie ein nasser Hund, der sein Fell trocknen wollte. Während sie sich schüttelte, begann sich ihr Fell abzulösen und fiel von ihr ab, bis aus dem Tier, mit einem abschließenden Zittern, eine Frau wurde, die nur mit einer goldenen, mit Mondstein verzierten Kette und langem goldenem Haar bekleidet war.
    Siena, die an dem reich geschmückten Collier als Königin der Lykanthropen zu erkennen war, atmete tief durch und versuchte, die drängende Begierde zu ignorieren, die der Geschmack des Blutes in ihr ausgelöst hatte. Sie kannte diesen Dämon, sie kannte seinen Namen und seine Bedeutung für den Dämonenkönig. Aber sie wusste auch, dass sich Dämonenblut mit nichts sonst auf der Welt vergleichen
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