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Streng vertraulich Kommissar Morry

Streng vertraulich Kommissar Morry

Titel: Streng vertraulich Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Kommissar Morry
    Streng vertraulich
     
     
     
     
     
     
    Streng vertraulich
    Kriminalroman Von G. E. Morry
    Lee nahm sich natürlich vor, auf der Hut zu sein. Das war ein Auftrag, bei dem man sich leicht die Finger verbrennen konnte... merkwürdig, geheimnisvoll und gefährlich! Am liebsten hätte er den Auftrag abgelehnt. Das dumme war nur, daß_ er das Geld brauchte... und deshalb stieg er ein. Erst viel später dämmerte ihm, wer die Netze geknüpft hatte... aber da saß er schon mitten drin. Da war McGraigh längst tot und Dick Brown hatte angefangen, seine trainierte Polizistennase tief in das Geschehen zu stecken. Nicht, daß Dick Brown sich nur für Lee interessiert hätte, o nein! Da gab es noch wichtigere Leute, jene, die nicht einmal vor einem Mord halt machten, und solche, die von einem Orkan weggefegt wurden, den sie selber entfesselt hatten. Streng vertraulich? Nicht für Sie, den Leser! Für Sie ist es nur Spannung und turbulentes Geschehen: genau das, was Sie von einem Superthriller dieser Serie erwarten!
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    G. E. MORRY
    Streng vertraulich
    Kriminalroman
    MERCEDA-VERLAG Albachten b. Münster / Westfalen.
     
     
     
     
     
     
     
     
    Rechte, insbesondere das der Übersetzung und Verfilmung, Vorbehalten. Nachdruck verboten. Copyright by Merceda-Verlag Albachten b. Münster i. W.
    Gesamtherstellung: W. Riedel KG. Menden/Sauerland.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    „Sie sind Dirk Lee, nicht wahr?“
    Lee blickte überrascht von seinem Bierglas in die Höhe und schaute in die dunkelbraunen Augen eines etwa vierzigjährigen Mannes, der mit leicht vorgebeugtem Oberkörper am Tisch stand und höflich lächelte. Lee blinzelte. Er überlegte kurz, ob der Mann mit den braunen Augen ein Polizist sein mochte — aber dann verwarf er diesen Gedanken. Polizisten kleideten sich nicht so gut; sie neigten auch nicht zur Höflichkeit, schon gar nicht dann, wenn sie mit ihm, dem ehemaligen Zuchthäusler, sprachen.
    „Ja, ich bin Dirk Lee — woher kennen Sie mich und was wollen Sie von mir?“
    „Gestatten Sie, daß ich Platz nehme?“ Der Mann setzte sich an den Tisch, ohne Lees Erwiderung abzuwarten. Mit langsamen, etwas maniriert erscheinenden Bewegungen entzündete er sich eine Zigarette. Offensichtlich spürte er, daß sein Auftauchen in diesem spelunkenhaften Lokal die Neugierde der anderen Gäste geweckt hatte. Viele
    starrten zu ihm herüber. „Mein Name ist Getty“, sagte er mit dunkler, angenehmer Stimme. „Ronald Getty. Wir hatten noch nicht das Vergnügen, einander vorgestellt zu werden...“
    Lee kniff die Augen zusammen, wie immer, wenn er zu entscheiden versuchte, ob sich jemand über ihn lusig machte. Aber Gettys glattrasiertes ebenmäßiges Gesicht drückte nur höfliche Anteilnahme aus, es war nicht zu erkennen, was sich dahinter verbarg.
    Der Wirt trat an den Tisch. Er war ein stämmiger, bärbeißig aussehender Mann, auf dessen bloßen Armen einige Tätowierungen zu bewundern waren. „Sie wünschen?“ fragte er und wischte die Tischplatte mit einem feuchten Lappen sauber,
    „Bringen Sie mir einen Whisky, pure, bitte — vorausgesetzt, daß Sie einen guten schottischen da haben.“ Getty warf einen kurzen Blick auf das schon schal gewordene Bier in Lees Glas. „Bringen Sie zwei“, sagte er. „Mr. Lee ist mein Gast.“
    „Vielen Dank“, sagte Lee.
    Er war neunundvierzig Jahre alt und hatte ein hageres, mißtrauisches Gesicht, dem etwas Raubvogelartiges anhaftete. Gekleidet war er mit der schäbigen Eleganz eines Mannes, der sein Einkommen vornehmlich aus Gelegenheitsarbeiten und aus den mäßigen Gewinnen der Wettbüros bezieht. Lee hatte dunkles, glatt zurückgekämmtes Haar und ein kleines Schnurrbärtchen. Die Farbe seiner Augen war schwer zu bestimmen; es war eine Mischung von Grau, Braun und Grün. An vielen Kleinigkeiten war zu erkennen, daß es ihm nicht sonderlich gut ging, und daß er sich nach Kräften darum bemühte, diese beschämende Tatsache zu verbergen. Während der Wirt sich entfernte, überzeugte Getty sich mit einigen raschen Blicken davon, daß die Neugier der Gäste sich inzwischen gelegt hatte; sie waren wieder mit ihren Getränken und ihren Tischpartnern beschäftigt.
    „Ich kenne Sie nicht“, sagte Lee. „Das stimmt. Woher kennen Sie aber mich? Wer hat Ihnen meinen Namen genannt?“
    Getty lächelte. Seine weißen Zähne waren so vollkommen geformt, daß Lee sich plötzlich fragte: wie kommt es,
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