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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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1.
Die Glasaug-Bande
    Der Planet Glasauge verdankte seinen Namen dem Anblick, den er im All bot. Tuan Ho, der Pilot des Späherschiffes, das den Planeten entdeckte, beschrieb seinen ersten Eindruck in einem Interview für das Nachrichtenmagazin des Imperiums wie folgt:
    »Ich war eben aus dem Sub-Raum aufgetaucht, und da sah ich ihn plötzlich. Er schien mich direkt anzustarren, eine riesige blaugrüne Kugel mit einem dunkleren Kontinent in der Mitte. Wie ein Glasauge sah er aus, ein Glasauge, das man der besseren Wirkung wegen auf schwarzen Samt gelegt und mit einem Hintergrund aus Sternen versehen hat.«
    Seit seiner Entdeckung im Jahre 2374 war der Planet erforscht und kolonisiert worden, und sein Name hatte einen Nebensinn bekommen. Auf seinem einzigen Kontinent nämlich waren reiche Vorkommen eines seltenen Silikats festgestellt worden, eines Minerals, das es sonst in der ganzen Galaxis nicht gab. Es wurde nach seinem Entdecker Fargerit genannt. Aus diesem Fargerit wurde in weiterer Folge Edelglas allerfeinster Qualität erzeugt.
    Das sogenannte ›Glasaug-Glas‹ wurde im ganzen Imperium berühmt. Jeder Kunstsammler von Rang mußte in seiner Kollektion ein paar Stücke aus diesem besonderen Glas haben, ansonsten wäre sie als unvollständig angesehen worden. Erzeugung, Verarbeitung und Export dieses Glases entwickelte sich zur wichtigsten Industrie auf Glasauge. Der ganze Planet nahm dank dieser Industrie einen großen Aufschwung und sonnte sich in seinem Ruhm.
    Die Vorkommen an Fargerit waren so reich, daß die Bewohner von Glasauge dieses Material auch zum Bau ihrer Städte verwendeten. In der richtigen Zusammensetzung und nach dem geeigneten Verfahren hergestellt, war es ein Material, das härter war als Stahl und den zusätzlichen Vorteil bot, daß es sich leichter für neue Zwecke wiederaufbereiten ließ. Wollte man es umformen, so wurde es einfach eingeschmolzen und ohne die geringsten Schwierigkeiten neu verarbeitet.
    So kam es, daß die Städte auf Glasauge wie wahre Feenschlösser kristalliner Perfektion aussahen. Glasspitzen wuchsen gegen den Himmel, deren Wände das Licht in Millionen von Regenbogenformen brachen. Der städtische Verkehr wurde über ein System von Glasschienen abgewickelt, auf dem kleine Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge die Menschen in Minutenschnelle ans Ziel brachten. Diese Städte hatten ein ständig wechselndes Gesicht, da man ältere Teile immer wieder einschmolz und durch neue, modern wirkende Bauten ersetzte. Dieses Veränderungsund Übergangsstreben wurde zu einem typischen Charakterzug der Bewohner von Glasauge. Im Imperium machte der Witz von dem sterbenden Glasaug-Bewohner die Runde. Man reichte ihm eine Schale mit Äpfeln, Birnen und Trauben, und der Mann starb, ehe er eine Frucht verzehrt hatte, denn die Anordnung der Früchte in der Schale hatte ihn nie völlig befriedigt, so daß er sie bis zuletzt immer wieder änderte!
    Aus der ganzen Galaxis strömten Besucher nach Glasauge, um die atemberaubende Schönheit seiner Städte zu bewundern. Der Fremdenverkehr war bald der zweitwichtigste Industriezweig auf Glasauge, denn der ganze Planet stellte eine wahre Augenweide mit nur geringfügigen Makeln dar.
    Doch auch ein Paradies hat seine Probleme.
    Die Gruppe maskierter Gestalten, die einen Einbruch in das neue Handelszentrum, den Imperial Trade Tower in Southbeach City, unternahm, schaffte das mit dem kleinen Finger. Dieser Turm, der jüngste einer Reihe neuer Bauten, dazu bestimmt, die für diesen Planeten zuständigen Abteilungen der kaiserlichen Verwaltung aufzunehmen, sollte erst in der nächsten Woche eröffnet werden, damit man an die Installation noch letzte Hand anlegen konnte. Unten im Erdgeschoß waren nur zwei Wachposten aufgestellt, und diese beiden wurden praktisch überrumpelt. Die Eindringlinge mähten sie kaltblütig nieder und führten sodann in aller Ruhe ihre Mission aus.
    Der Anführer untersuchte die Liftröhre und stellte fest, daß sie funktionstüchtig war. Er stieg mit seinen Freunden ein und ließ sich in die oberen Etagen befördern. Die Form des Handelsturmes war einer riesigen, im Aufblühen begriffenen Tulpenblüte nachempfunden, wobei die Blütenwölbung ganze dreißig Stock über dem Boden begann. Die Eindringlinge verließen den Lift in der vierunddreißigsten Etage und schwärmten aus. Jeder der acht brachte eine Sprengladung in den um eine Mittelsäule gruppierten Büroräumen an. Dann ging es höher hinauf. Bislang war alles nach Plan
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