Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Personen.
    »Was wollt ihr?« erkundigte sich Rende und wog das Beil in beiden Händen.
    »Wir wollten dem Jäger helfen. Und …«
    Jemand schrie:
    »Der Himmel ist voller Feuer! Blaues und rotes Feuer. Wie ein Gitter aus Flammen! Direkt über Kortight!«
    Ein zweiter, kleinerer Schlag erschütterte das Gemäuer. Das Oberteil einer Esse stürzte zusammen. Funken und flammende Holzkohlen, Rauch und gelber Qualm wurden, mit Gesteinsstaub vermischt, in den Raum geschleudert. Eine Kohle rollte bis an Rendes Stiefel, er trat sie fort.
    »Das sind die Meteore! Los! Folgt mir!« schrie Cade.
    Skuardi überholte ihn nach wenigen Schritten auf dem Weg zur Tür.
    »Ich führe euch!« versicherte er weinerlich. »Bei mir seid ihr sicher.«
    »Diese Sicherheit, Poter, bewahrt dich nicht vor meiner Wut!« sagte Cade.
    Trotzdem folgten sie.
    Skuardi rannte wie ein Wahnsinniger. Wieder kamen sie durch Stollen, Kammern, Säle, Treppen und Schächte, an Gärten und stillen Teichen vorbei, in denen blinde Schwäne schwömmen, durch Korridore und Gänge. Nur Skuardi schien das alles zu kennen. Es ging tiefer und tiefer. Alle Geräusche nahmen ab und hörten gänzlich auf, je weiter in den Bergstock sie hineinstolperten. Nur das Licht der alten Beleuchtungskörper brannte stetig und ohne Flackern. Der Untergang war nahe. Vorn rannte Poter, Cade und D’amara folgten, hinter ihnen Rende, der das Beil weggeworfen hatte und Canopus auf seinen Armen trug, dahinter folgten die Sklaven. Je länger sie Stufen und Rampen hinunterliefen, desto mehr wurden es. Sie kamen wie Ratten aus unsichtbaren Winkeln. Sklaven und Sklavinnen. Köche in weißen Kleidern, alte Männer und blutjunge Mädchen. Ein jaulender Hund schloß sich ihnen an. Ein hinkender Mann mit einem jungen Geier auf der Schulter schlurfte hinter ihnen her, gefolgt von zwei fetten alten Frauen und einem Hermaphroditen, der die Flöte blies und offensichtlich irre war. Der seltsame Zug wand sich durch die Höhlen nach unten.
    »Wir stoßen zum Mittelpunkt des Planeten vor!« knurrte Orcido.
    »Gleich sind wir da, meine Freunde. Gleich werden wir die Maschinen sehen, und die Säle voller Staub …«, kicherte der Herrscher.
    Schließlich waren sie an einer breiten Treppe. Neben ihnen summte es. Eine milchige Tür schob sich auf, und die nackte Tänzerin kam auf sie zu. Sie ging mit geschlossenen Augen, und bei jedem Schritt berührten sich die Goldreifen. Es gab schleifend-klappernde Laute.
    »Wo sind wir, Poter?«
    Cade setzte ihm die Mündung der Waffe in den Nacken.
    »Am Ziel. Hier hinunter.«
    Sie betraten eine neue Region. Der Stil der Ausstattung wandelte sich binnen weniger Schritte. Alles war kühl und nüchtern. Aus dem gelben Bodenbelag riß jeder Schritt gewaltige Staubwolken. Dicke Röhren kreuzten die Korridore. Sie waren blau und rot. Diese Zeichen waren auch an den Wasserhähnen.
    Daneben verliefen dicke Kabel, die sich in Felslöchern verloren. Als die Treppe endete, standen sie in einem Saal, der wie eine Kuppel geformt war. Kantige Geräte standen darinnen, von ihnen ging das Brausen und Summen aus … Das Licht war indirekt, kein Beleuchtungskörper war sichtbar.
    »Hier sind wir sicher.«
    Der seltsame Zug hinter ihnen löste sich in einzelne Gruppen auf. Der irre Flötenspieler leierte mit unendlicher Geduld seine Melodien. Langsam sahen sich Cade und Orcido um. Nach einigen Augenblicken deutete Canopus nach vorn und sagte:
    »Rende. Bring mich dorthin! Cade!«
    Sie gingen über einen weichen Teppich, aus dem dicker Staub aufstieg. Das Brummen der mächtigen Maschinen erschütterte ihre Zwerchfelle. Zweifelnd sah sich Cade um, aber er ging neben den beiden Männern auf ein großes Rechteck zu, unter dem Schalter und Gläser mit Ziffern dahinter angebracht waren, die durch den Staub leuchteten. Wie in diesem Metallinsekt …
    »Was ist das?«
    »Etwas«, erwiderte Orcido, »das hoffentlich noch funktioniert.« Er blieb vor dem Pult stehen. Rende wischte hustend die Staubschicht mit beiden Händen und Unterarmen weg. Sie verdunkelten das Licht. Dann drückte Orcido nacheinander auf eine Reihe von Schaltern. Das riesige Rechteck über ihm begann langsam hell zu werden, dann leuchtete es auf. Die Farben spiegelten sich in den Gesichtern der Sklaven, die langsam mit offenen Mündern näher kamen.
    Orcido drehte an mehreren runden Knöpfen, schob andere in langen Führungsrinnen hin und her und …
    … plötzlich blickten sie in einen anderen Raum.
    Stimmengewirr.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher