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Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums
Autoren: Hans Kneifel
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offenstand.
    »Keine Ahnung. Tief unten im Palastberg!« Cade rannte weiter.
    Sie erreichten die offene Tür. Mit einem Stück Kohle war ein Pfeil an die Wand einer Treppe gezeichnet, die steil nach unten führte. Von dort drangen klirrende und klappernde Laute herauf.
    »Hier sind wir richtig!« murmelte Rende und rannte die Stufen hinunter. Cade folgte ihm. Hundert Stufen oder mehr. Sie waren jetzt noch gemauert, dann gingen sie in gewachsenen und bearbeiteten Fels über. Es roch nach Glut, nach verbranntem Horn, nach anderen Dingen. Rende blieb plötzlich stehen, so daß Cade gegen den breiten Rücken des Freundes stolperte.
    »Hier hast du deine Freunde!« sagte der Häßliche Wirt und duckte sich. Über seine Schulter hinweg feuerte Cade auf die beiden Männer, die vor der ausgestreckten Gestalt Canopus standen. Sie brachen in die Knie und rollten auf den Rücken. Cade ging weiter, hinter seinem Rücken warf Rende die schwere Tür zu und schob die vier Riegel vor. Neben der Streckbank, auf die sie Orcido geschnallt hatten, stand Poter Skuardi. Er war hoffnungslos betrunken und stierte Cade aus glasigen Augen entgegen. Mindestens zehn Holzkohlenfeuer und rund zwanzig Öllampen und Fackeln verbreiteten Helligkeit und unerträgliche Hitze.
    »Du, Jäger Kilham …?« fragte er mit schwerer Zunge und pelzigen Lippen.
    »Ich, du Hund!« sagte Cade und kam näher. Die Mündung der Waffe zielte zwischen Skuardis Augen. Cades Fuß schoß hoch, und mit einem wütenden Hieb trat er den Pokal mit Sv’adolak aus der Hand des Herrschers.
    »Aber …«
    Cade winkte. D’amara und Rende schnallten Orcido los. Cade packte den Herrscher bei den Aufschlägen der Jacke, die stark nach verschüttetem Alkohol roch.
    »Warum, Poter, hast du Orcido foltern lassen?« keuchte Cade in besinnungsloser Wut.
    »Er weiß alles. Er sollte mir helfen … Ich will den Palast behalten, die Macht, die …«
    Cade sagte leise:
    »Du bist ein erbärmlicher Wicht, Poter Skuardi. Dich werden die Meteorite ebenso zerschmettern wie uns.«
    Poter schwankte und kicherte, dann antwortete er mit einem kindischen Lächeln:
    »Nicht mich. Kommt mit. Wir retten uns! In den Tiefen des Palastes war auch das Kraftwerk sicher. Dorthin …«
    Das Sprechen schien Orcido Mühe zu bereiten. Er ließ sich von Rende stützen und kam näher. Er verzog das Gesicht, als er sich aufrichtete. Offensichtlich war er noch nicht lange unter der Folter gelegen.
    »Dein Freund hat eine merkwürdige Art der Gastfreundschaft«, sagte er stockend. »Aber er scheint nicht unrecht zu haben. Vermutlich sind wir direkt im Zentrum des Berges sicher. Aber niemand weiß, wann die Meteore kommen. Es kann heute sein oder in einem Mond.«
    »Kommt mit mir, Freunde!« Poters Stimme war weinerlich geworden. »Ich verberge euch. Wir werden nach dem Untergang herrschen. Wie die Fürsten.«
    Dann schwieg er. Cade deutete auf eine Flasche, und D’amara goß Orcido einen Becher Alkohol ein. Es schien zu helfen.
    »Was jetzt?« Rendes Stimme hallte durch das Gewölbe.
    »Hinaus!« sagte Cade. »Nur hinaus aus diesem verfluchten Berg.«
    »Ich schlage etwas anderes vor«, meinte Orcido mühsam. »Ist der Herrscher bei uns – und irgendwann wird er wieder bei klarem Verstand sein – sind wir sicher. Mit meiner Waffe wirst du einiges ausrichten können.«
    Cade wirbelte herum.
    »Deine Waffe? Dann hast du auch die Warnung …?«
    Canopus grinste schwach.
    »Ich hörte soviel von dir. Eine der wenigen Möglichkeiten, auf dem Umweg über deine Sturheit dich zum Weiterreiten zu bewegen. Du solltest die Städte der Gladiatoren sehen.«
    »Das alles ist vorbei«, sagte Cade. Er suchte einen Ausgang und entdeckte hinter einem Mechanismus aus Glas und stählernen Stacheln eine Tür aus dicken Brettern. Im selben Moment schien der ganze Raum zu klirren. Die Flammen zitterten. Von der Decke lösten sich Steinplatten und krachten herunter. Ein Marterinstrument fiel aus seinen Befestigungen und ließ das metallene Krachen nachhallen. Die Erde bebte in winzigen, kurzen Zuckungen.
    »Der Untergang ist nahe!« heulte Skuardi auf.
    Beilhiebe krachten gegen die Tür. Rende spurtete durch den Raum, holte mit dem Beil aus. Ein wilder Schlag riß Schloß und Riegel aus den Verankerungen. Die Tür flog auf und schlug hart gegen die Wand. Eine Schar von Sklaven, mit Küchengeräten, allen möglichen Waffen und hell lodernden Fackeln ausgerüstet, quoll herein. Sie erstarrten und bildeten einen Halbkreis um die vier
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