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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
Autoren: Christian Montillon
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»Sechsmal gibt es Vergebung. Dies ist das siebte Mal.«
    Feltif de Khemrol
     
     
    Früher:
    Das Zeichen der Sterne
     
    D'ihras Blick hob sich zum Himmel: leuchtende Punkte im ewigen Schwarz. »Siehst du sie?«
    »Wen?«
    »Die Sterne. Ich sehe mich selbst dort oben.«
    »Du bist der hellste von allen.« In seiner Stimme lag unendliche Traurigkeit.
    Sie verneinte. »Ich gehöre nicht zu den Himmelslichtern. Ich bin das Schwarz, das zwischen ihnen wogt.«
    Godwarn wollte etwas sagen, sie sah es ihm an. Aber er fand keine Worte. Er war wütend, sogar jetzt noch. Und doch beugte er sich zu ihr. Er senkte den Blick, dorthin, wo das Kind, das D'ihras Leib verlassen musste, sich sperrte.
    »Wieso hast du es nicht vorhergesehen?«, fragte er.
    Dieser Narr verstand immer noch nicht, dass eine Seherin der Zukunft nicht jegliche Geheimnisse entriss; manchmal schenkten die Götter einen Blick in das, was kommen würde, doch meistens verwehrten sie ihn.
    Wieder kam eine Wehe, schlimmer als zuvor. Sie fühlte nicht nur, wie etwas in ihr zerriss, sie hörte es sogar. Schmerz und Übelkeit spülten ihre klaren Gedanken hinweg. Blut floss.
    Als es vorbei war, sackte D'ihra in sich zusammen. Ihr Hinterkopf schlug auf. Sie spürte es kaum; die nächste Wehe jagte bereits heran. D'ihra wusste, dass sie es nicht mehr lange überleben konnte. Bald würde es vorüber sein. Die Hebamme hielt schon das Messer in der Hand, um das Kind aus ihr herauszuschneiden, damit wenigstens es am Leben blieb, wenn die Mutter schon sterben musste.
    D'ihra lächelte. Das Kind durfte das Licht der Sterne sehen und mehr noch, sogar das der nächsten Sonne.
    Plötzlich: Eine Gestalt stand bei ihnen. Der Fremde mit den roten Augen und der toten, kahlen Haut.
    »Feltif!«, rief Godwarn. »Was willst du hier?«
    Während die untere Hälfte ihres Körpers in Flammen loderte und sich das erlösende Messer senkte, schrie der Neuankömmling nur ein Wort: »Nein!«
    Die Hebamme stockte kurz. »Wenn ich nicht sofort handle, stirbt das Kind im Bauch der Mutter mit ...« Ein Lichtblitz fauchte, und sie erstarrte mitten im Satz und kippte zur Seite.
    Der Schmerz fraß D'ihras Verstand. Sie sah die Götter mit offenen Armen, sah sie weinen. Das Kind wollte geboren werden. Es drängte. Ein weiteres Reißen. Die Welt verschwamm. Nun, ohne das dankbar erwartete Messer der Hebamme, würde sie noch mehr leiden müssen. Feltif hatte ihr einen bösen Dienst erwiesen.
    Die graue Narbenhand des Fremden presste sich auf ihre Wange, während sich der gesunde Arm auf dem Boden abstützte. »Ich bin gekommen, um dich zu retten.« Seine roten Augen waren dicht vor ihr. Sie tränten. Die Finger umklammerten ein blitzendes, unwirkliches Ding. Er wandte sich ab und beugte sich tiefer. Das Ohr war ein verschrumpeltes Etwas, der Schädel kahl.
    Im nächsten Augenblick verschwand der Schmerz, als wäre er nie da gewesen. Ich bin tot, dachte D'ihra. Endlich. Sie bedauerte nur, dass sie das Kind nie zu Gesicht bekommen würde.
    Aber sie lebte.
    Sie wusste nicht, wie es geschah, aber plötzlich hielt Feltif das Kind in der Hand, einen Jungen. Das Gesichtchen war zerknittert, faltig und weich. Aus dem winzigen Mund tropfte ein wenig Flüssigkeit. Klare, dunkle Augen schauten sie wach und verwundert an. Mutterschmiere rann über die grau vernarbte Hand des Fremden.
    »Wieso lebe ich noch?«, fragte sie. »Was hast du getan?«
    Feltifs Atem ging schwer. »Etwas, das ich nie hätte tun dürfen. Vergiss es!« Er legte den Jungen auf ihre Brust. Der kleine Körper war warm, und das Herz schlug rasend. »Ich gehe nun.«
    »Wohin?«
    »Dorthin, wo du mir nicht folgen kannst.«
    »Lass mich zu dir kommen und dir danken, wenn der Junge erst einmal ...«
    »Nein!« Er wandte sich ab.
    Sie sah ihm hinterher, während Godwarn noch immer starr stand und schwieg. Das Kind weinte. Sie drückte es enger an ihre Brüste, die kleinen Finger tasteten, der Mund fand sein Ziel und saugte.
    Der Fremde drehte sich noch einmal um. »Denk daran, dass dies nie geschehen ist.«
    D'ihras Gedanken waren völlig klar, und sie sah, wohin Feltif gehen würde.
    Zur ... Stadt.
    Da erkannte sie, dass er kein Mensch war wie alle, die dort wohnten. Nur dass keines der Wesen, die in der Bastion an der Spitze der großen Insel lebten, diese jemals verließen. Außer Feltif, den alle seit Tagen nur für einen Reisenden aus einem fernen Dorf gehalten hatten. Plötzlich wusste sie es besser.
    »Komm zurück!«, rief sie, Befehl und
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