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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2
Autoren: Alan Dean Foster
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bereits mehr als deutlich geworden.
    Niemand starb bei diesem Einsatz, der abgebrochen wurde, aber die Enttäuschung, die sich in der Armada breit machte, war niederschmetternd. Die Schiffe hatten damit gerechnet, in die Entscheidungsschlacht zu ziehen, und waren stattdessen zurückgerufen worden, ohne dass eine der beiden Parteien auch nur eine einzige Rakete gestartet oder einen einzigen Schuss auf große Distanz abgefeuert hatte. Die Thranx hatten das Kräftegleichgewicht verlagert, und die Pitar hatten es sofort wieder ausgeglichen. Der Thranx-Kommandeur, ein Di-Eint, entschuldigte sich bei den Menschen. Man würde sich beim nächsten Mal mehr Mühe geben. Doch die Menschen durften nicht damit rechnen, dass noch weitere Thranx-Schiffe einträfen. Der Rest der Thranx-Flotte müsse zur Verteidigung der Heimatwelten zurückgehalten werden.
    Die Regierung der Erde und ihrer Kolonien versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Die Allianz habe keine Schiffe bei dem Angriff verloren, und kein einziger Soldat sei gestorben. Des Weiteren wisse man nun über die heimlichen Reserven der Pitar Bescheid. Aus militärischer Sicht war das ein gutes Argument, doch konnte man damit nicht die unzufriedenen Menschen auf der Erde beschwichtigen.
    Davon abgesehen: Wer wusste schon, ob die Pitar nicht noch mehr geheime Schiffe in Reserve hatten? Würden sie beim nächsten Mal erneut eine ebenbürtige Verteidigungsflotte ins Gefecht schicken, ganz gleich, wie sehr man die Zahl der angreifenden Schiffe erhöhte? Was wäre, wenn die Pitar bislang noch gar nicht ihre volle Schlagkraft offenbart hatten? Auf keine dieser Fragen wussten die vorsichtigen Militärstrategen eine Antwort. Die Reaktion auf der Erde und andernorts, einmal mehr angeführt von den Xenophoben, war alles andere als schön.
    Um die Pattsituation vor den Zwillingswelten des pitarischen Dominions aufzulösen, brauchte man entweder radikal verbesserte Waffen oder eine ganz neue Strategie. Aber woher nehmen?
    Niemand rechnete damit, dass man beides zugleich erhalten würde, mithilfe eines einzigen Forschungsprojekts. Und niemand rechnete damit, dass es die Thranx sein würden, die die zündende Idee hätten.
     
    Neben dem kulturellen und diplomatischen Austausch, der die Beziehungen zwischen Menschen und Thranx seit dem Erstkontakt prägte, hatten die beiden Spezies auch wissenschaftlichen Austausch betrieben - zwar in geringem Maße, aber dennoch kontinuierlich. Nachdem die Thranx festgestellt hatten, dass der Posigravantrieb der Menschen effizienter war als ihr eigener, übernahmen sie prompt die Konstruktionsweise spezieller Bauteile. Die Ingenieure und Forscher der Menschen profitierten im Gegenzug ebenfalls von der jahrtausendelangen Forschung der Thranx. Größtenteils ignoriert von ihren Regierungen und von den Fanatikern auf beiden Seiten, betrieben die Wissenschaftier ihre Forschungen in ihrer gleichmütigen, systematischen Art. Was nichts anderes bedeutete als: Beide Seiten verrichteten die monotone, langweilige Alltagsarbeit, die den Großteil dessen ausmacht, was sich der Durchschnittsbürger unter Wissenschaft vorstellt.
    Über Minusraumverbindungen tauschten die Forscher Informationen aus und koordinierten ihre gemeinsame Arbeit. Sie debattierten über geheimnisvoll klingende Theorien und prüften ihre Hypothesen. Dieser Austausch erbrachte gute Ergebnisse, wenn auch keine bahnbrechenden Erfolge.
    Bis eines Tages eine kleine Gruppe aus Thranx-Physikern beschloss, einer Gruppe menschlicher Wissenschaftler, die gerade zu Besuch war, eine Idee zu unterbreiten.
    Die menschlichen Ingenieure waren auf Hivehom, um ihren thranxischen Kollegen gewisse Details bei der Konstruktion des KK-Antriebs zu erklären. Sie waren praxisorientierte Männer und Frauen, die sich weit mehr für Anwendungsmöglichkeiten denn für blanke Theorie interessierten. Deshalb waren sie verwirrt darüber, dass die Thranx-Physiker ihnen so unbedingt ihre Idee unterbreiten wollten. Und auch die übrigen Thranx-Wissenschaftler wunderten sich über ihre Mitstreiter aus der Physik.
    Die Physiker überließen die Präsentation einem erfahrenen Mitglied ihrer Forschungsgruppe. Gemeinsam mit den Menschen hatten sie sich auf einem unterirdischen Platz versammelt, der dem Vortrag eine zwanglose Atmosphäre verlieh. Eigens zugeleitetes Wasser ergoss sich systematisch und leise von der Decke der großen unterirdischen Höhle, erfüllte die warme Luft mit leisem Plätschern und zusätzlicher
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