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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2
Autoren: Alan Dean Foster
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ließ ihn kurz zusammenzucken, dann jedoch lächeln.
    »Pluspunkte! Ha! Darauf würde ich mich nicht verlassen!«
    Kairuna und Idar blickten dem Neuankömmling entgegen und lächelten ihn reumütig und wissend an. Der gedrungene, launische Alwyn war ein besonders erfahrenes Mitglied des Teams, das der Erkundungsmission zum technischen Support zugeteilt war. Alwyn konnte im Feld einen Unterstand bauen, Trinkwasser beschaffen oder eine beeindruckende Vielzahl an Instrumenten reparieren, und zwar mit kaum mehr als einem Taschenreparatur-Set. Aber auch wenn ihn das zu einem wertvollen Expeditionsmitglied machte, war er an Bord der Chagos nicht sonderlich beliebt, nicht einmal bei seinen Kameraden im Korps. Er gab sich offensichtlich alle Mühe, den Eindruck zu erwecken, nicht nur Spezialist für Instandsetzung und Reparaturen zu sein, sondern sich genauso gut auf Haarspalterei und Meckern zu verstehen. Nicht einmal bei der Arbeit hielt er den Mund, sondern zwang den jeweiligen Techniker oder Wissenschaftler, dessen Gerät er reparierte, dabeizustehen und sein Genörgel zu ertragen.
    In allem, was Alwyn anpackte, war er sehr versiert.
    »Warum sollten wir uns nicht darauf verlassen?«, forderte die eher streitlustige Idar den Techniker prompt heraus. »Es ist schon Jahre her, seit jemand eine auch nur annähernd erdähnliche Welt entdeckt hat.« Mit einer ausholenden Armbewegung deutete sie auf den Wald. »Sie mag vielleicht wegen der Eiskappen nur teilweise kolonisierbar sein, aber der Rest, die wärmeren Waldregionen wie diese hier, werden die Siedler scharenweise anziehen! Du kennst doch die Regeln: Jeder Kolonist hat ein Anrecht auf Beteiligung am Profit, der aus der Erstentdeckung und -erforschung entsteht.« Sie kicherte. »Sogar du, es sei denn, du willst mir deinen vermutlich nicht existenten Bonus überschreiben.«
    »Danke sehr«, murrte der Spezialist, »aber ich überschreibe lieber niemandem meine Ansprüche, nur für den Fall, dass die Regierung beschließt, bei diesem Planeten hier fair zu verfahren.«
    »Bei diesem Planeten?« Kairuna wölbte die dichten schwarzen Augenbrauen. »Bei wie vielen Ersterkundungen von Koloniewelten warst du denn schon dabei?«
    »Tja, ehrlich gesagt, bei keiner.« Der kleine, muskulöse Mann wandte sich ab. »Das hier ist meine erste.«
    »Das hier ist für uns alle die erste«, sprach Kairuna das Offensichtliche aus, während Idar ihre Instrumente ein wenig nachjustierte und einen neuen Bodenabschnitt anvisierte. »Es gibt viel mehr suchende Schiffe als bewohnbare Welten.«
    »Wohl wahr«, stimmte Alwyn zu. »Und die Hälfte davon scheint voller Riesenkäfer zu sein, die den Planeten schon für sich beanspruchen.«
    Idar sah von dem Okular ihres Kalkulators auf. »Die Thranx sind unsere Freunde.«
    »Na aber klar doch!«, begann der Techniker in seinem charakteristischen, nörgelnden Tonfall. »Davon will uns die Regierung unablässig überzeugen. Und das versucht sie ein bisschen zu intensiv, wenn ihr mich fragt! Was ist mit dieser geheimen Kolonie, die sie in’ dem Amazonas-Naturreservat errichtet hatten? Wäre nicht dieser umherstreunende Straßenräuber auf die Anlage gestoßen, wüsste der Rest von uns bis heute nichts von der Kolonie!«
    »Die gehörte zu einem geheimen Regierungsprojekt.« Kairuna sah etwas Schlankes elegant am klaren blauen Himmel segeln. Auf diese Entfernung konnte er nicht sagen, ob die Flügel des Tieres aus Fleisch und Federn, einer Flughaut oder einer bislang unbekannten organischen Substanz bestanden.
    Alwyn nickte nachdrücklich. »Klar war’s ein Geheimprojekt! Sogar so geheim, dass noch nicht mal die Regierung etwas davon wusste. Hast du schon mal einen Thranx gesehen? Ich meine, leibhaftig?«, forderte er den größeren Mann heraus.
    »Nein«, gab Kairuna zu. »Nur im 3D.«
    »Das sind hässliche kleine Mistviecher! Wie große Heuschrecken oder Gottesanbeterinnen mit einem zusätzlichen Gliederpaar.« Alwyn erschauerte. »Mir ist es egal, was die schmeichlerischen Propagandisten von sich geben, von wegen ›Wir sind doch alle vernunftbegabte Wesen in dieser Galaxis‹. Ihr werdet’sjedenfalls nicht erleben, dass ich mich je an einen von diesen gottverdammten Riesenkäfern kuschele! Und es gibt noch viel mehr Leute, die in diesem Punkt eine noch viel härtere Position vertreten als ich. Wenn ich zufällig einem Thranx begegnen würde, dann würd’ ich ihn zertreten.«
    »Die Thranx sind ein bisschen zu groß zum Zertreten«, erinnerte
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