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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2
Autoren: Alan Dean Foster
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Idar versuchte gar nicht erst, ihren Abscheu zu verbergen. »Der Rest von uns geht nirgendwohin. Wir haben Arbeit zu erledigen, und sobald dieser förmliche Empfang hier vorüber ist, werde ich mich gleich wieder auf sie stürzen.«
    Alwyn ließ sich nicht dazu herab, ihr zu antworten, sondern wandte sich seinem anderen Begleiter zu. »Was ist mit dir, Kai? Kommst du mit mir?«
    »Höchstens bis zum Abendessen«, zog der große Mann ihn auf. »Wieso wartest du, bis die Katastrophe ausbricht, Alwyn? Warum rennst du nicht jetzt schon in den Wald, bevor die schrecklichen außerirdischen Invasoren eintreffen?«
    »Weil man mir mein Gehalt kürzen würde, da ich mich einer allgemeinen Anweisung widersetzt hätte, das weißt du genau! Lach nur! Wir werden ja sehen, wer von uns zuletzt lacht… oder wer von uns überhaupt noch dazu in der Lage ist!«
    »Still!« Idar starrte nach Norden, wo die ersten schneebedeckten Berge sich hinter den seltsam gefärbten, fremdartigen Bäumen erhoben. »Ich glaube, der Shuttle kommt.«
    War das außerirdische Landefahrzeug anfangs nur als kleiner Lichtpunkt am azurblauen Himmel zu erkennen, wurde es rasch größer, bis sich sein Umriss deutlich von den Wolken abzeichnete. Zwischen Landeplatz und Wald versammelt, bemühten sich die knapp hundert Menschen, die Bauart des unbekannten Gefährts zu erkennen.
    Während es sich näherte, sahen sie jedoch, dass es eine Reihe sonderbar angeordneter Räder aufwies und nicht die vertrauten Allzweck-Federbeine, die aus der Unterseite eines jeden vergleichbaren Gefährts von Menschen und Thranx ragten. Ein halbes Dutzend Tragflächen stachen aus seinen Flanken hervor, verliefen von der Nase bis hin zum Heck. Das Fehlen jeglicher sichtbarer Antennen oder Waffen setzte einen interessanten Kontrapunkt zu den extravagant angeordneten Tragflächen. Der fremdartige Oberbau war von hellgelber Farbe, und die Seiten und das Fahrwerk waren mit sonderbaren malvenfarbenen Hieroglyphen gesprenkelt.
    Der Shuttle setzte so sanft auf, als hätten die Piloten die Landung jahrelang auf ähnlich offenen Landebahnen geübt. Als das Heulen der vielen Triebwerke auf ein erträgliches Dezibelmaß sank, nahmen die versammelten Menschen die Hände von den Ohren und schirmten sich die Augen ab. Das Fahrzeug drehte und hielt auf die Menge zu. Da man als Leiter eines Vermessungsteams in der Regel keine Begrüßungszeremonien abhielt, konnten Pranchavit und Maroto sich den Besuchern lediglich in sauberer Arbeitskleidung präsentieren. Kairuna lächelte verstohlen. Der Leiter des Argus-Wissenschaftsteams bedauerte es zweifellos, dass er seinen bunten Dienstanzug nicht dabei hatte.
    Die Menge wurde unruhig, als das Landefahrzeug nicht abbremste, und einige in der ersten Reihe überlegten, ob es vielleicht unklug sei, die Begrüßung der Fremden so unbedingt aus nächster Nähe beobachten zu wollen. Doch das außerirdische Landungsfahrzeug mit den vielen Tragflächen drehte sich präzise auf seinen beiden Nasenrädern und kam parallel zur Menge zum Stillstand. Die Leute in der ersten Reihe entspannten sich. Nichts wies darauf hin, dass die Besucher übermäßig angriffslustig waren. Kairuna wusste, dass einige Forscher und Techniker die Anweisungen in den Wind geschlagen und sich bewaffnet hatten. Ihre Pistolen blieben unter mehreren Schichten von Kaltwetterkleidung und dicken Jacken verborgen.
    Wissbegierde erfüllte die Luft wie kühler Nebel. Wie würden die Außerirdischen aussehen? Vielleicht so atavistisch beängstigend wie die Thranx? Elegant hübsch und doch seltsam bedrohlich wie die AAnn? Oder drollig und bezaubernd wie die Quillp? Die Menschheit war noch nicht weit genug gereist, war noch nicht genug intelligenten Spezies begegnet, als dass sie der Begegnung mit einer neuen Spezies gleichgültig hätte entgegensehen können.
    Vielleicht sahen diese Außerirdischen anders aus als alles, was die glatthäutigen, affenähnlichen Menschen in ihren glänzenden neuen KK-Schiffen bislang gesehen hatten. Möglicherweise waren es riesige Schreckgestalten oder winzige Pazifisten. Vielleicht auch winzige Schreckgestalten oder riesige Pazifisten. Das wusste niemand. Die Außerirdischen hatten auf keinen Ruf der Chagos geantwortet, weder per Audio- noch per Bildübertragung. Kairuna und der Rest des Vermessungsteams würden die Ersten sein, die die Gesichter dieser neuen Spezies zu sehen bekämen, einer Spezies, der bislang kein Mensch begegnet war. Kairuna und seine Kollegen waren
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