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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2
Autoren: Alan Dean Foster
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lassen. Tatsächlich waren sie sogar ebenso auf die Ergebnisse der Untersuchungen gespannt wie die Männer und Frauen, die sie durchführten. Die Wissenschaftler der Chagos hatten beschlossen, keinerlei Informationen per Richtstrahl an ihre Kollegen auf Argus V zu übertragen, sehr zu deren Verärgerung. Nicht nur alle Informationen über das äußere Erscheinungsbild, auch alle Daten über die biologische Beschaffenheit der Pitar wurden in den Datenbänken des Schiffs unter Verschluss gehalten. Die Chagos übermittelte nur gerade so viele Informationen, wie nötig war, um die einschlägigen Abteilungen in Zürich, Gauteng und andernorts davon zu überzeugen, dass die zwölf Repräsentanten der neuen Intelligenz keine gesundheitliche Gefahr für die Menschheit darstellten.
    Die zwölf Pitar waren vom eigenen Volk ausgewählt worden, um ihre Zivilisation zu repräsentieren. Sie hatten sich nicht nur bei den biologischen Tests kooperativ gezeigt, sondern auch ohne Zögern ihre Freunde und Schiffskameraden zurückgelassen und ihr Leben ihren neuen menschlichen Bekannten anvertraut.
    Nachdem sie sich höflich und förmlich von den anderen Pitar verabschiedet hatten, war ihr Schiff nach Hause geflogen, um dort die Entdeckung der neuen Spezies zu verkünden. Obgleich viele Crewmitglieder der Chagos sich freiwillig dafür gemeldet hatten, die Pitar zu begleiten, lehnten diese dankend ab, im Einklang mit ihrer eigenen Tradition.
    Menschliche Reisende und Botschafter seien in naher Zukunft mehr als willkommen, hatten sie Pranchavit und seinen Vorgesetzten auf der Chagos versichert. Die Pitar, die zur Erde mitreisten, würden formelle Beziehungen zur Menschheit aufnehmen und Verabredungen treffen, was den Aufbau von diplomatischen Beziehungen anbelange.
    Alles lief reibungslos, und die Verlautbarungen von der Chagos klangen so beruhigend, dass es nach diesem ersten Tag im Orbit niemand mehr für nötig hielt, das neu eingetroffene KK-Schiff weiter zu beobachten. Daher bemerkte auch niemand, dass ein kleiner Shuttle aus dem Frachtraum startete. Erst als der Shuttle in die oberen Schichten der Erdatmosphäre eintauchte, meldete ein verunsicherter Beobachter an Bord einer der beiden nahegelegenen Orbitalstationen seinem Vorgesetzten, dass er einen außerplanmäßigen Shuttlestart beobachtet habe. Besagter Vorgesetzter warf einen prüfenden Blick auf seinen Radarschirm und verfiel zunächst in verwirrtes und dann in verblüfftes Schweigen, ehe er sich die angezeigten Daten erneut bestätigen ließ. Als er die zweite Bestätigung auf dem Schirm hatte, versetzte er beide Stationen sofort in eine Art von kontrolliertem »Jetzt ist der Teufel los«-Zustand.
    Der Vorfall wurde den Stationen auf der Erdoberfläche gemeldet, und dort fiel es den zuständigen Behörden äußerst schwer, der Meldung glauben zu schenken. Doch die Instrumente am Boden bestätigten nicht nur einen unautorisiert anfliegenden Shuttle, sondern auch dessen Kurs und Geschwindigkeit. Niemand geriet in Panik: Ganz gleich, was sich an Bord des Schiffs befände, es konnte nicht sonderlich bedrohlich sein. Der Shuttle war nicht groß und störte auch nicht den regulären Flugverkehr in der Atmosphäre. Und der Pilot hatte sich prompt mit den Behörden von Denpasar in Verbindung gesetzt, von denen er sich nun leiten ließ. Er hatte schon zu einem unangekündigten Landeanflug angesetzt, sich aber daraufhin die Zeit genommen, den endgültigen Anflugskurs mit der Flugsicherheit abzustimmen.
    Das Kontaktpersonal, eilig aus den Pausen und dem Feierabend zusammengetrommelt, um ein angemessenes Empfangskomitee aufzustellen, war verwirrt und in manchen Fällen sogar wütend, aber keiner von ihnen fürchtete sich. Der Shuttle näherte sich in aller Offenheit, wenn auch außerplanmäßig. Bislang gab es kein Anzeichen dafür, dass seine Besatzung etwas Böses im Schilde führte, allein ihr Betragen wirkte respektlos.
    Als der Shuttle schließlich unter den tief hängenden Wolken auftauchte, hatte sich ein angemessenes, wenn auch verwirrtes Begrüßungskomitee im Rezeptionsfoyer versammelt. Das Foyer war speziell darauf ausgelegt, Außerirdische zu beruhigen, die erstmals die Erde besuchten. Mehrere leitende Beamte überprüften rasch gegenseitig ihre Uniformen, während niedere Funktionäre eher nüchternere Vorbereitungen trafen. Hinter ihnen wurden unauffällige Geräte aktiviert, die die Besucher filmen und deren Verhalten und Gewohnheiten aufzeichnen sollten. Jeder wünschte
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