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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2
Autoren: Alan Dean Foster
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sich nur noch eine Stunde oder einen halben Tag mehr, um sicherstellen zu können, dass alles in Ordnung war. Doch da dieser Wunsch offenbar nicht in Erfüllung gehen sollte, quittierten viele die ihnen verwehrte Zeit mit dumpfem Gemurre und Gebrumme.
    Sowohl von Bordinstrumenten als auch von am Boden stationierten Geräten gesteuert, vollzog der Shuttle einen beinahe perfekten Landeanflug und setzte auf. Im gleichen Moment begann der Morgenhimmel aufzuklaren, wodurch die Luftfeuchte ein wenig sank und das Unbehagen, das der Diplomatenstab in seinen hastig angelegten Galauniformen empfand, etwas gelindert wurde. Nachdem der Shuttle die Geschwindigkeit gedrosselt hatte, drehte er sich am Ende der Landebahn und rollte langsam der Empfangshalle entgegen, wobei er am Hauptterminal vorbeikam.
    Als er zum Stillstand kam, schritten einige der dienstälteren Diplomaten vor, denn nun würden die Außerirdischen jeden Moment von Bord gehen. Die Diplomaten trugen saubere, aber schlichte Kleidung, um die erfahrungsgemäß verwirrten Besucher nicht mit unnötig grellen Farben und glänzenden Knöpfen zu verschrecken. Sie trugen keine Waffen, und es gab auch keinerlei militärisches Zeremoniell, und sei es auch nur eine Fahnenwache. Die ganze Empfangszeremonie war darauf ausgelegt, vorsichtige, zögerliche Besucher zu beruhigen und ihnen zugleich auf beeindruckende Weise vor Augen zu führen, wie freundlich und zugleich entschlossen die Vereinten Völker der Erde waren.
    Das vordere Shuttleluk öffnete sich, und eine Ausstiegsrampe wurde herabgelassen. Erwartungsvoll standen die Diplomaten vor dem Shuttle, selbstverständlich neugierig, aber weit von Furcht entfernt. Die Forscher hatten ihnen schließlich schon verraten, dass die Außerirdischen friedliche Nitrox-Atmer seien. Die Körperform und die Beschaffenheit der sichtbaren Sinnesorgane interessierten die erfahrenen Profis nicht übermäßig.
    Niemand war auf das vorbereitet, was er nun zu sehen bekam, und die Erschütterung des kleinen offiziellen Begrüßungskomitees war derart greifbar, dass sie glatt die Seismographen in der Basis von Mount Agung hätte ausschlagen lassen können. Trotz der intensiven Schulung, trotz der Anwesenheit von Männern und Frauen, die sowohl erfahren als auch hochgradig qualifiziert waren, trotz der beruhigend genau festgelegten Empfangsprozedur und der Tatsache, dass niemand würde improvisieren müssen (in praktisch keiner denkbaren Situation), brachte kein Mitglied des offiziellen Begrüßungskomitees für einen langen, langen Moment auch nur ein Wort über die Lippen. Das war außergewöhnlich. Absolut beispiellos.
    Am bemerkenswertesten war, dass die vorübergehende Lähmung auch die stets von Sensationen übersättigten Medienvertreter ergriff, die über das Ereignis berichten sollten.
    Siringh Pranchavit, der Leiter des Vermessungsteams von Argus V, ging als Erster von Bord, begleitet von einigen seiner fähigsten Adjutanten. Nicht alle waren anwesend. Bestimmte Mitglieder des Teams waren noch auf Argus V, wo sie die vielversprechende Welt weiter erforschten. Die Offiziere der Chagos begleiteten die Wissenschaftler und Forscher. Gleich danach kamen die Außerirdischen, gefolgt von den Repräsentanten der Schiffsbesatzung.
    Wie angekündigt waren es zwölf. Sechs von ihnen waren männlich, die anderen sechs weiblich. Normalerweise ließ sich das Geschlecht einer außerirdischen Spezies nicht so leicht bestimmen; doch von den Diplomaten und Medienvertretern hätte keiner auch nur einen halben Kredit darauf verwettet, dass das Verhältnis männlich-weiblich anders gewesen sein könnte, als es auf den ersten Blick erschien.
    Die Pitar waren einfach fantastisch. So schön, wie sie menschlich waren. Genauer gesagt, waren sie humanoid, aber keiner der Anwesenden, am wenigsten die Medienvertreter, die nun eifrig überprüften, ob ihre Ausrüstung ordentlich funktionierte, hätte sie als humanoid bezeichnet.
    Die Männer sahen großartig aus. Ausnahmslos waren sie groß (gleichwohl nicht bedrohlich groß), ihre Körper gut gebaut und unaufdringlich muskulös, ihre Gesichter makellos und ohne Bartwuchs. Ihre Gesichtszüge verlangten regelrecht, alles, was bisher als markant gegolten hatte, neu zu definieren. Die Männer der Pitar waren, wenn man die anwesenden menschlichen Männer und Frauen fragte, in ihrem äußeren Erscheinungsbild perfekt.
    Was die Frauen der Pitar anging, so waren sie … Die Medienvertreter zerstritten sich heillos bei der
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