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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2
Autoren: Alan Dean Foster
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Maßnahme, die sie nach Möglichkeit hatten vermeiden wollen. Doch die unerbittliche Feindseligkeit der Pitar ließ ihnen keine Wahl. Die Thranx nahmen an der Landung nur als Beobachter teil. Ihr Allianzvertrag mit der Menschheit umfasste keine Hilfeleistung bei Bodenkämpfen. Es waren schon genug Thranx auf Schiffen der Flotte und an Bord der unscheinbaren, aber letztlich tödlichen Stachel gestorben, die letztlich den Ausgang des Krieges bestimmt hatten.
    Den unbeteiligten Beobachtern der Schlacht waren die letzten Gefechte unbegreiflich. Die Pitar weigerten sich aufzugeben. Jede Pitar-Gemeinde war bewaffnet. Diejenigen, die kapitulierten, taten dies nur, um ihre Gegner zu täuschen; sobald die Wachsamkeit der Menschen nachließ, griffen die Pitar sie an und schlachteten sie ab. Selbst der Nachwuchs der Pitar wusste, wie er mit kleinen Waffen umgehen oder sich Sprengladungen an den Körper binden musste, um zu einem Trupp Menschensoldaten zu laufen und die Ladung zu zünden.
    Wissenschaftler wollten zumindest einen Rest der pitarischen Zivilisation bewahren, in der Hoffnung, die fanatische Xenophobie der Außerirdischen studieren und verstehen zu können. Doch das erwies sich als unmöglich. Wann immer die Pitar hilflos in die Ecke gedrängt wurden, fanden sie stets einen Weg, sich selbst das Leben zu nehmen, wenn es ihre Feinde schon nicht schafften. Manche Soldaten der Menschen, die das Gemetzel von Treetrunk noch vor Augen hatten, waren nicht bereit, dem Feind aus dem Weg zu gehen, nur um dessen Überleben zu sichern.
    Dennoch gelang es den Angreifern mithilfe von Betäubungsgewehren, Schlafgas und anderen nicht tödlichen Waffen, eine kleine Zahl Pitar gefangen zu nehmen. Die Gefangenen wehrten sich gegen jedes Verhör, gegen jede Untersuchung. Unkooperativ und bösartig bis zum Schluss, wandten sie sich gegen ihre Eroberer, wann immer es ihnen möglich war. Konnten sie keine Gegenwehr leisten, begingen sie entweder Selbstmord oder zogen sich in eine Art freiwilligen Wahnsinn zurück, bis ihr Geist und Körper schließlich so geschwächt war, dass sie starben.
    Als der Krieg vorbei war, blieben drei bewohnbare Welten unbewohnt zurück - eine davon gehörte den Menschen und zwei den Pitar. Sie wurden nicht oft besucht.
    Die Forschungsteams, die nach dem Abzug der Armada auf den Zwillingswelten landeten, durchsuchten die Ruinen der pitarischen Zivilisation nach Hinweisen. Sie fanden heraus, dass die Pitar gar nicht in erster Linie fanatische Xenophobe gewesen waren, sondern unverbesserliche Narzissten. Unfähig, die Existenz jeder anderen Lebensform außer der eigenen zu billigen, hatten sie beschlossen, möglichst viel Wissen von der Menschheit zu stehlen, ehe sie sich gegen die Erde und ihre Kolonien gewandt hätten. Hive-hom und die Thranx standen als Nächstes auf der Liste, oder zumindest die harmlosen und sich langsam ausbreitenden Quillp. Aber die Pitar hatten ein Problem gehabt.
    Jede andere vernunftbegabte Spezies konnte sich schneller vermehren als sie. Im Gegensatz zu Menschen oder Thranx entwickelten die pitarischen Frauen nur einmal im Jahr befruchtungsfähige Keimzellen. Das erklärte, warum keine Kinder auf den Schiffen waren, die die Erde oder ihre Kolonie-Welten besucht hatten, und warum kein Kind an den unregelmäßigen Kulturaustausch-Projekten teilgenommen hatte. Dazu war den Pitar ihr Nachwuchs zu kostbar.
    Die Wissenschaftler entdeckten die Fortpflanzungsorgane, welche die Pitar tausenden von Menschenfrauen auf Treetrunk entnommen hatten: Die Uteri, Eierstöcke und Eileiter schwammen in sorgsam gewarteten Tank-Batterien, die mit spezieller Nährlösung gefüllt waren. Die Pitar hatten die Eizellen der menschlichen Frauen gentechnisch manipuliert, sie mit dem Sperma von Pitar-Männern befruchtet und wieder in die Gebärmütter verpflanzt, wo sie sich dann »normal« im schnellen menschlichen Schwangerschaftsverlauf entwickeln sollten. Sobald die Embryonen groß genug waren, wurden sie, wie sich herausstellte, in geeignete Pitar-Frauen verpflanzt, die die Kinder letzüich zur Welt brachten.
    Lebende Menschenfrauen als Ersatzmütter zu akzeptieren, selbst wenn die fraglichen Frauen sich freiwillig dazu gemeldet hätten, war ein Gedanke, den kein Pitar hatte ertragen können. Daher hatten sie die Organe und die Eizellen gestohlen, in der Hoffnung, die Population der Zwillingswelten so weit zu vergrößern, dass sie auch die fruchtbareren Spezies herausfordern konnten, welche die ansonsten
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