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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2
Autoren: Alan Dean Foster
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Plusraum, einer Dimension mit einer völlig eigenen Physik, in der die herkömmlichen Definitionen von Materie und Energie keine Geltung mehr hatten, war es unmöglich, ein Gefecht zu führen. Im Normalraum jedoch, während der Posigravantrieb auf Niedrigleistung geschaltet war, konnten konventionelle Waffen binnen Minuten schlimme Zerstörung anrichten. Bei der Beschädigung oder Zerstörung von Schiffen konnten tausende ihr Leben verlieren. Natürlich war es unmöglich, sich im Plusraum einem Ziel bis auf Waffenreichweite zu nähern. Denn wenn ein KK-Schiff beim Austritt aus dem Plusraum in das Schwerefeld eines Planeten geriet - selbst auf große Entfernung, wo die Auswirkungen weit geringer wären -, würde die Gravitation des Planeten das empfindliche Antriebsfeld augenblicklich kollabieren lassen … und das Schiff in Stücke reißen.
    Daher näherte sich die vereinte Flotte dem Feind im Normalraum, mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit, denn schließlich konnten die pitarischen Abfangschiffe sich ihnen ebenfalls nur im Normalraum annähern. Computersysteme standen bereit, um die Kurse der Lenkwaffen und die Zielerfassung der Hochenergiegeschütze zu koordinieren. Alle Besatzungen befanden sich auf Gefechtsstationen. Im vergangenen Jahr hatten viele Schlachten den Weltraum rings um die beiden Asteroidengürtel und den innersten Gasriesen mit ihren Explosionen erhellt. Alle hofften, dass sich die kommende Schlacht von den bisherigen unterscheiden würde.
    Die Pitar orteten die einkommenden Schiffe und entsandten augenblicklich eine Streitmacht, die es mit den Angreifern würde aufnehmen können. Als die Langstreckenortung der Blockadeflotte die Reaktion des Gegners erkannte, setzte sich ein zweiter Mensch-Thranx-Verband, der auf der anderen Seite der Dominion-Sonne gelauert hatte, in Richtung der Zwillingswelten in Bewegung. Erneut bemerkten die Pitar den anrückenden Feind, und wieder sandten sie ihm einen zahlenmäßig ebenbürtigen Verband entgegen.
    Innerhalb einer Stunde hatte sich die gesamte Blockadeflotte, unterstützt von den vielen Schiffen der Thranx, in Bewegung gesetzt, genau wie die gesamte Flotte der Pitar. Die Schlacht glich einer gigantischen Schachpartie, in der hunderte von verschieden starken Spielfiguren gleichzeitig auf einem interplanetaren Spielbrett ihre Züge machten. An Bord der Tamerlane und aller anderen Schiffe der Armada hofften viele, dass nun endlich die letzte entscheidende Schlacht bevorstand: dass die Blockadeflotte mithilfe der zusätzlichen Thranx-Schiffe die nötige Kampfstärke aufbringen könnte, um sich durch die pitarischen Verteidigungsgürtel zu kämpfen und den Feind zu besiegen.
    Doch es sollte nicht sein.
    Alle, die das sich ständig aktualisierende Gefechts-3-D auf der Brücke des Flaggschiffs beobachteten, sahen, was geschah - ob unterste Mannschaften oder ranghohe Offiziere wie Yirghiz und MacCunn. Zuerst konnte niemand es glauben. Rasch wurden die Ortungsgeräte und Gefechts-3-Ds, die die weit schwächeren menschlichen Sinne ausgleichen sollten, auf Fehlfunktionen überprüft. Doch alle Geräte arbeiteten einwandfrei, und sämtliche Zusatzinstrumente bestätigten die Korrektheit der angezeigten Icons und Daten.
    Kleine Lichtpunkte leuchteten in der Nähe beider Zwillingswelten auf. Sie rasten auf vordefinierten Vektoren dem Asteroidengürtel entgegen, um die bereits entsandten pitarischen Schiffe zu unterstützen. Ihre Zahl war zwar nur verschwenderisch und nicht Schwindel erregend hoch, aber dennoch mehr als entmutigend. Die Pitar hatten eine beträchtliche Anzahl völlig neuer Schiffe in Reserve gehalten, Schiffe, die sie weder für Routinepatrouillen noch zur Ablösung ihrer anderen Streitkräfte eingesetzt hatten. Diese Schiffe dienten nur einem Zweck: Sie waren die geheime Verteidigungsmacht der Zwillingswelten, dazu gedacht, den Feind völlig zu überraschen, und nun setzten ihre Kommandanten sie in Bewegung, um dem unerwartet starken Angriff der Menschen zu begegnen.
    MacCunn musste nicht erst die offiziellen Ortungsdaten der Sensordrohnen abwarten. Die kleinen Punkte, die sich seinen Schiffen näherten, waren zwar schwer zu zählen, aber trotzdem konnte er ihre Zahl grob schätzen.
    Die Offensive wurde abgebrochen, bevor die feindlichen Geschwader aufeinander trafen. Es hatte keinen Zweck, Menschenleben und Kriegsgerät zu riskieren, nur um erneut eine Pattsituation zu erzielen. Die Wirksamkeit der pitarischen Waffen, ihrer Schiffe und Taktik war
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